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Obwalden

Es sind doch noch zwei Kandidaten für den Gemeinderat Lungern aufgetaucht

Remo Freiburghaus und Karl Imfeld wollen in den Lungerer Gemeinderat. Sie sind wohl so gut wie gewählt.

Dringend gesucht: Gemeinderäte. Bis zum Eingabeschluss vom 9. September meldete sich kein einziger Kandidat für die Ersatzwahlen des Lungerer Gemeinderates vom kommenden Sonntag (siehe Ausgabe vom 11. September). Und nun also die gute Nachricht: Die Nachfolge der zwei zurückgetretenen Gemeinderäte Franco Castelanelli (CVP) und Albert Amgarten (parteilos, Gemeindepräsident) ist geregelt, wie Recherchen unserer Zeitung bei den Ortsparteien ergaben. Die CSP konnte Karl Imfeld (66) gewinnen. Als parteiloser Kandidat stellt sich Remo Freiburghaus (34) zur Verfügung. Mit einem gemeinsam in alle Lungerer Haushalte versandten Flugblatt werben sie für ihre Wahl am kommenden Sonntag.

Remo Freiburghaus unterlag an den Ersatzwahlen im November 2017 CSP-Kandidatin Bernadette Kaufmann. An der Gemeinderatsersatzwahl im vergangenen Jahr für den zurückgetreten Gemeindepräsidenten Josef Vogler (CVP) trat er nicht an. «Nach so kurzer Zeit hätte eine erneute Kandidatur keinen Sinn gemacht», blickt er im Gespräch mit unserer Zeitung zurück.

Dass er sich nun quasi im letzten Moment, nach Ablauf der «Anmeldefrist» doch noch meldet, sei dem Entgegenkommen des Gemeinderates zu verdanken. «Auch wenn ich zum jetzigen Zeitpunkt am Amt interessiert gewesen wäre, verzichtete ich zunächst auf eine Kandidatur. Der Gemeinderat tagt neu am Dienstagabend, wenn ich Proben leite», erklärt der Berufsmusiker und Dirigent (und gelernter Zimmermann). «Im Gespräch mit Mitgliedern des Gemeinderates, das nach dem 9. September stattfand, konnten wir den Termin der Gemeinderatssitzung wieder auf den Montag verlegen, womit sich dieses Milizamt gut mit meiner beruflichen Tätigkeit vereinbaren lässt», erklärt Remo Freiburghaus, der auch die Feldmusik und den Kirchenchor in Lungern dirigiert. Er wolle etwas Gutes für die Gemeinde tun, begründet er seine Motivation für das Amt des Gemeinderates.

Entschluss sei erst vor zwei Wochen gereift

«Ich will in unserem schönen Ort Impulse geben, mitgestalten und mitreden können», meint Karl Imfeld (66, Bildhauer und Designer) zu seinen Ambitionen für das Gemeinderatsamt. Allerdings habe er darüber schlafen müssen, nachdem ihn die CSP angefragt habe. Den Entschluss zu kandidieren habe er darum erst vor zwei Wochen gefasst.

Die Querelen im Gemeinderat in der Vergangenheit schrecken ihn nicht ab. «Von aussen kritisieren kann jeder. Ich will mithelfen, Verbesserungen herbeizuführen.» Er spricht damit das Geschäftsführermodell an, wonach der Gemeinderat strategisch tätig ist und die Verwaltung die operativen Aufgaben übernimmt. Dessen Umsetzung führte offenbar zu Konflikten. Denn Castelanelli und Amgarten hatten ihre Ämter im Zuge einer Reihe von Rücktritten und Kündigungen in diesem Frühling niedergelegt. Die Rede war von unterschiedlichen Auffassungen bei der strategischen Arbeit und mangelndem Vertrauen des Rates.

Die Ersatzwahl für den Gemeindepräsidenten ist auf den kommenden 15. Dezember terminiert.

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