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Obwalden

Die Macht des Nichtgesagten

Redaktionsleiter Markus von Rotz äussert sich über die Tücken der Kommunikation.
Markus von Rotz

Markus von Rotz

«Béatrice Sidler hat sich entschieden, die Obwaldner Kantonalbank zu verlassen und eine neue Herausforderung anzunehmen.» Solche Meldungen sind gang und gäbe in unserem Alltag. Daraus könnten wir lesen, dass sie nicht freiwillig geht, sondern sich unter Druck entschieden hat. Es wird ja nicht immer alles kommuniziert. Liest man dann aber weiter, erfährt man, dass sie einen Führungsjob bei der Zürcher Kantonalbank mit 170 Mitarbeitern übernimmt. Ein Grund zum Gratulieren, auch für den CEO der Bank.

Wenn man, wie ich selber, in die Lage kommt, einen Wechsel zu kommunizieren, schaut man bei solchen Meldungen noch genauer hin. Welche Botschaft sendet man aus? Und wie kommt sie am anderen Ende an? Hundert Leser, hundert Interpretationen, hat man zuweilen das Gefühl. Das erfuhr auch ich: Hast du schon einen neuen Job? Oder etwas scheuer: Gehst du freiwillig?

Sagt man wenig, kann man zu wenig sagen und Raum schaffen für Spekulationen. Dass ich diese Zeitung wie mitgeteilt Ende Jahr «auf eigenen Wunsch, unabhängig vom Zusammenschluss» der Redaktionen Stans und Altdorf verlasse, stimmt. Und das auf jeden Fall auch aus eigenen Stücken, weil es mich reizt, an der Grenze zum 60. Lebensjahr eine gebotene Chance zu packen und mich nach 40 Jahren Journalismus neu zu orientieren. Ich bleibe aber den Buchstaben treu – als Informations- und Kommunikationsbeauftragter am Kantonsspital Luzern. Die Verbindung zu Nidwalden bleibt dank Lunis. Und wer weiss, wie schnell auch Obwalden in irgendeiner Form bei diesem Thema auch (wieder) mitspielt.

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