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Obwalden

Der neue Obwaldner FDP-Präsident will verlorene Sitze zurückholen

André Windlin präsidiert neu die FDP Obwalden. Der Nachfolger von Hans-Melk Reinhard ist politisch kein Unbekannter.
Der ehemalige Kernser Gemeindepräsident André Windlin ist neuer Präsident der FDP Obwalden. (Philipp Unterschütz (Kerns, 1. Juli 2020))

Matthias Piazza

Kaum hat er das Amt des Kernser Gemeindepräsidenten Ende Juni nach neun Jahren abgegeben, beginnt für André Windlin schon eine neue politische Ära. Seit Anfang Monat ist der 52-jährige Meisterlandwirt Kantonalpräsident der FDP Obwalden. Die Parteiversammlung hat ihn (als einzigen Kandidaten) einstimmig gewählt – allerdings coronabedingt unter speziellen Vorzeichen. Die Wahl fand auf schriftlichem Wege statt, ohne dass sich die FDP-Mitglieder trafen, wie die Partei in einer Medienmitteilung schreibt.

André Windlin, der seit 2016 Mitglied der Geschäftsleitung und Vizepräsident der FDP Obwalden ist, tritt damit in die Fusstapfen von Hans-Melk Reinhard. Der Sachsler präsidierte die Kantonalpartei seit 2016 und steht ihr weiterhin zur Verfügung – als Vizepräsident. Zudem wurde der Kernser Gemeinderat Stefan Flück als neues Mitglied in die Geschäftsleitung der FDP Obwalden gewählt.

André Windlin hat klare Ziele für seine Zeit als Kantonalpräsident. «Die FDP als staatstragende Partei soll wieder an die früheren Zeiten anknüpfen können, als sie mit zehn Sitzen im Kantonsrat vertreten war», meint Windlin, selber seit 2018 im Kantonsrat. Nach zwei Sitzverlusten an den vergangenen Wahlen 2018 ist die FDP zur Zeit mit 8 Sitzen im Parlament vertreten. Damit liegt sie gleichauf mit der CSP und der SP. Die SVP hat 15 Sitze, die CVP als grösste Fraktion deren 16.

Der nächste Parteitag ist auf den 2.September in St.Niklausen (Kerns) angesetzt. Im Fokus stehen dann die fünf eidgenössischen Abstimmungen vom 27.September. Für die Begrenzungsinitiative hat die FDP Obwalden schon im Januar die Nein-Parole beschlossen.

SP- und SVP-Politiker kreuzen die Klinge

Zur Vorlage «Vaterschaftsurlaub» hat die FDP zwei Referenten eingeladen. Für die Initiative spricht der ehemalige Berner SP-Nationalrat Adrian Wüthrich (Präsident der Gewerkschafts-Dachorganisation Travail Suisse). Gegen die Initiative argumentiert die Thurgauer Unternehmerin und SVP-Nationalrätin Diana Gutjahr.

Zudem gab die Partei bekannt, dass sie eine Kampagne gestartet hat, um in Zeiten der «Fake News» ihren Beitrag für eine faktenorientierte Meinungsbildung zu leisten, wie es in der Mitteilung heisst. Unter www.konkret-ow.ch sollen aktuelle Fragestellungen faktenbasiert dargestellt werden. Dabei soll eine verlässliche Quelle als Basis dienen. Dies könnte das Bundesamt für Statistik sein oder Studien von Hochschulen oder unabhängigen Instituten, schreibt die Partei. Sie will dort einen möglichst breiten Themenkatalog darstellen – von Gesellschafts-, Ökologie-, Bildungs-, Wirtschafts-, Gesundheits- bis hin zu Mobilitätsfragen.

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