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Obwalden

Alpnacher Schüler lassen selbst Steine erklingen

Die Musikschule öffnet diese Woche für Gross und Klein, Jung und Alt ihre Türen. Neben den Tönen altbekannter Instrumente bekommt man dabei auch allerlei Naturklänge zu hören – überraschend und konzertant.
Einzigartiges Schülerkonzert mit Laub, Flaschen, Steinen usw., beobachtet von Leiterin Stefanie Dillier (rot, Mitte). (Bild: Romano Cuonz (19. März 2019))

Romano Cuonz

«Wir sind Nebelfeen und spielen auf vielen lustigen Naturinstrumenten», erklärt die Zweitklässlerin Samia. Dann nimmt sie trockenes Laub in die Hände und erzeugt damit sehr seltsame Klänge. Zusammen mit all ihren Kameraden und Kameradinnen steht sie im kleinen Wäldchen neben dem Schulhaus. Da ist auch Tina. Sie hat Stecklein aufgelesen und produziert damit Trommeltöne.

«Ich spiele normalerweise ganz gerne Blockflöte, doch Musik so immer neu zu erfinden, ist auch cool», sagt sie. Auch Milo, der sonst Gitarre und Fussball spielt, oder David, der neben dem Leichtathletiktraining noch Blockflötenunterricht besucht, lassen sich von im Wald gefundenen Instrumenten inspirieren: Steine, gegeneinander geschlagen, sorgen für wahre Trommelwirbel. Mit leeren alten Flaschen kann man geradezu schaurige Töne kreieren. Übrigens: Die Lehrerinnen und Lehrer musizieren auch wacker mit.

Einladung zum Erfinden und Improvisieren

Es ist keine gewöhnliche Woche, die Alpnacher Schülerinnen und Schüler erleben. Stefanie Dillier als Musikschulleiterin hat darüber den alles sagenden Titel «Chum und los, wie’s tönt» gesetzt. Sie selber ist es, die zusammen mit ihrer Kollegin Elisabeth Käser (Rhythmiklehrerin) alle Erst- und Zweitklässler in Workshops zum Improvisieren und Erfinden eigener Musikstücke animiert. Und die sind voll und ganz dabei: Suchen sich als Pilzknörze, Feuerknollen, Zwerge, Wassergeister oder Baumtrolle ihre Instrumente zwischen Bäumen und Büschen. Wer immer mag – ob Gross oder Klein, Fortgeschrittener oder Anfänger – darf sich das konzertante Resultat des kreativen Tuns während der Schulpausen gerne anhören. Unter dem Motto «Musik machen, erfinden, spielen oder auch hören und geniessen», ist nämlich die ganze Alpnacher Schule von Klang und Gesang erfüllt.

Musikwagenbühne für Konzerte

Hauptattraktion ist dabei der eigens hergebrachte Musikwagen des Luzerner Sinfonieorchesters. In seinem Innern bietet er Raum zum Ausprobieren. Aber er lässt sich, indem man eine seiner Wände ausklappt, auch binnen weniger Minuten in eine tolle Konzertbühne verwandeln. «Gipfeln soll unsere ganze Arbeit im grossen Kinderkonzert aller Unterstufenklassen», freut sich Stefanie Dillier (siehe Hinweis). Dafür werden sogar einige Musiker des Luzerner Sinfonieorchesters nach Alpnach kommen. Man darf wirklich gespannt sein, wie es tönt, wenn all die von Kindern erfundenen, lustigen Naturklänge zusammen mit den klassischen Instrumenten der Berufsmusiker erklingen.

Viele Instrumente kennen lernen

Über diese kreativen Workshops hinaus öffnet die Alpnacher Musikschule diese Woche auch sonst all ihre Türen. Musiklehrer geben auf alle Fragen Antwort. Beim attraktiven Instrumentenparcours können Kinder – begleitet von ihren Eltern – fast alle Instrumente ausprobieren und sich beraten lassen, welches für die Zukunft wohl das richtige wäre.

Am Donnerstag spielten an der traditionellen «Stubete im Schlüssel» Musikschülerinnen und -schüler zusammen mit den «Grossen» bei einem «Musikantenhock» Volksmusik aus der Schweiz und aller Welt. Dabei reichte die Palette der Instrumente von der Blockflöte übers Schwyzerörgeli oder die Milchkanne bis hin zum Alphorn.

«Chum und los, wie’s tönt» – Offene Musikschule Alpnach. Das öffentliche Kinderkonzert mit Musikern des Luzerner Sinfonieorchesters findet am Freitag um 10.15 Uhr statt.

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