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Obwalden

Obwalden setzt die Schwerpunkte für die kommenden zehn Jahre

Der Regierungsrat unterbreitet dem Kantonsrat die Langfriststrategie 2032+. Sie definiert die Schwerpunktbereiche für die nächsten zehn Jahre und gilt so als Wegleitung der Politik des Regierungsrats.
Sie stellen die Langfriststrategie 2032+ der Obwaldner Regierung vor (von links): Landstatthalter Josef Hess, Landammann Christoph Amstad und Landschreiberin Nicole Frunz. (Bild Martin Uebelhart (Sarnen, 12. September 2022))

Martin Uebelhart

Der Obwaldner Regierungsrat stellte seine Langfriststrategie 2032+ für den Kanton vor. Über der Vision der Regierung steht der Titel «Wir sind Obwalden – stets im Mittelpunkt». Die Strategie setze die Schwerpunkte und Ziele für die kommenden zehn Jahre, hielt Landammann Christoph Amstad am Montag an einer Medienkonferenz in Sarnen fest. «Da die aktuelle Langfristplanung Ende dieses Jahres ausläuft, gilt es diese abzulösen.» Der Mensch stehe bei dieser Vision noch mehr als zuvor im Mittelpunkt. «In Obwalden sollen sich die Menschen wohl, sicher und daheim fühlen.» Die Vision sei frech und mutig, aber auch ambitioniert und selbstbewusst, so der Landammann. «Das passt gut zu uns Obwaldnerinnen und Obwaldnern», ist Amstad überzeugt. Es brauche diese Charaktereigenschaften, damit sich Obwalden nachhaltig weiterentwickeln könne.

Die eingangs erwähnte Vision wird ergänzt durch vier strategische Handlungsfelder. Diese stellten der Landammann und Landstatthalter Josef Hess vor.

  • Wir sorgen für Sicherheit und Stabilität. Das Bedürfnis nach Sicherheit und Geborgenheit sei in allen Menschen tief verankert. Der Kanton biete Obwaldnerinnen und Obwaldnern Schutz vor Umweltgefahren und Zugang zu zeitgemässer Gesundheitsversorgung. Die sorgfältige Integration aller Bevölkerungsgruppen ins kulturelle und politische Leben stelle die Menschen in den Mittelpunkt.
  • Wir entwickeln und bilden uns mit Weitsicht. Land und Leute seien das kostbarste Gut. Obwalden biete Generationen von Menschen eine begehrte Heimat mit Freiraum zur persönlichen und gesellschaftlichen Entwicklung. Für Unternehmen, Forschung, Bildung und Kultur sei Obwalden ein attraktiver Standort. Der Kanton schaffe mit Sorgfalt, Weitsicht und Beständigkeit einen nachhaltigen Lebens- und Arbeitsmittelpunkt mit Platz für Innovationen.
  • Wir vernetzen uns. Allein komme niemand weiter. Es gelte, über den Tellerrand hinauszuschauen und verlässliche Partnerschaften mit Gemeinden, Kantonen und Bund zu schaffen. Umweltfreundliche und innovative Mobilitätsformen stünden im Vordergrund. Diese sorgten für eine nutzbringende Anbindung an den Nah- und Fernverkehr. Der Kanton fördere eine hohe Wettbewerbsfähigkeit für die Obwaldner Wirtschaft und den Tourismus.
  • Wir gestalten den Wandel. Es gelte, die Energiewende durch die selbstbewusste Umsetzung des Energie- und Klimakonzepts zu meistern. Dank der Nutzung technischer Entwicklungen im digitalen Bereich würden ideale Rahmenbedingung für die Wirtschaft und für die Obwaldner Bevölkerung geschaffen.

Wichtig sei für den Regierungsrat, auch die Bevölkerung mitzunehmen, hielt Christoph Amstad fest. Bei vielen Massnahmen, welche die neue Zehnjahresstrategie vorsehe, seien schon Vorarbeiten gemacht worden, sagte er. Jetzt gehe es an die Umsetzung. «Wir wollen die Strategie anders kommunikativ begleiten als früher», so Amstad. «Wir wollen darüber reden, was geplant ist.» Es sollen nicht nur Floskeln bleiben. Hier habe auch das Parlament eine wichtige Rolle. «Wir machen diese Strategie nicht für uns in der Regierung, sondern für Obwalden», betonte er. Die Bevölkerung solle merken, dass der Staat in ihrem Interesse handle und nicht nur Steuern, Gebühren oder Bussen erhebe. Landstatthalter Josef Hess ergänzte, das Volk könne auf verschiedenem Weg einen Beitrag zur Umsetzung der Strategie leisten, etwa über Volksentscheide zu Krediten oder die Raumplanung.

Prozess startete Ende 2020

Die Erarbeitung der Strategie begann Ende 2020. «In dem Prozess war wichtig, dass bei allen Schritten das Kader der kantonalen Verwaltung involviert war», hielt Landschreiberin Nicole Frunz fest. Diese Innensicht sei für die Regierung wichtig. Für die Aussensicht wurde die Kommission für strategische Planungen und Aussenbeziehungen (KSPA) des Kantonsrats einbezogen. «Und auch die Gemeinden haben wir abgeholt», betonte Nicole Frunz. Zunächst sei die aktuelle Situation analysiert worden, welche früher gesetzten Ziele erreicht worden seien und welche nicht. Dann sei es darum gegangen, die Themen zu identifizieren, die den Kanton in den kommenden zehn Jahren vordringlich beschäftigen.

Der Kantonsrat wird sich an seiner Sitzung vom 27. Oktober mit der Langfriststrategie befassen. Anfang des kommenden Jahres soll die Beratung der Amtsdauerplanung 2022 bis 2026 ins Parlament kommen. In diese Vierjahresperiode fliessen Schwerpunkte aus der Langfriststrategie ein und werden konkret angepackt für die Umsetzung.

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