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Luzern

Oberkirch und Ballwil suchen noch einen SVP-Gemeinderat

In den beiden Landgemeinden steht ein SVP-Sitz auf der Kippe. Momentan laufen die Drähte heiss. Notfalls soll der Weg über einen zweiten Wahlgang führen.
In Oberkirch läuft die Suche nach einem SVP-Gemeinderat auf Hochtouren. 
(Bild: Pius Amrein, 22. Juli 2019 )

Ernesto Piazza

Der Eingabeschluss vom letzten Montag zeigt: In Oberkirch und Ballwil fehlen der SVP für die Legislatur 2020-2024 je ein Exekutivmitglied. Wir haben in den beiden Kommunen nachgefragt.

In Oberkirch treten Stephan Huber (SVP, Bildung), Ruth Bucher (FDP, Soziales) und Ernst Roth (CVP, Präsidiales) nicht mehr an. Letzterer gehörte der Exekutive 16 Jahren an, davon 12 Jahre als Präsident. Er sagt: «Damit ist mein persönlicher Plan im Alter von 67 Jahren erfüllt.» Für ihn soll der ehemalige Kantonsrat und Landwirt Raphael Kottmann das Zepter übernehmen. Die FDP schickt Luitgardis Sonderegger-Müller neu ins Rennen.

Weil es der SVP bisher nicht möglich war, ihren Sitz zu besetzen, bleibt er – zumindest vorläufig – vakant. Sie hätten diverse, kompetente Personen angefragt, so Ortsparteipräsident Michael Zwimpfer. «Aber leider konnte für den Bereich Bildung niemand gefunden werden.» In Oberkirch werden die Gemeinderäte ins Ressort gewählt. Zudem sei eine vorgeschlagene Rochade für die FDP keine Option gewesen, sagt Zwimpfer. Konkret ging es um das Amt des Bauvorstehers, das Ladina Aregger innehat. Was das weitere Vorgehen betrifft, erklärt der SVP-Ortsparteipräsident: «Wir waren bereits vor Ablauf der Eingabefrist mit den anderen Ortsparteien in Kontakt und sind es auch weiterhin. Ich sehe es durchaus als realistisch an, dass wir bis zum Wahltag am 29. März noch einen Kandidaten präsentieren können.»

FDP will Ausgangslage nächste Woche analysieren

Sie hätten das Verdikt zur Kenntnis genommen, so FDP-Ortsparteipräsident Toni Gubitosa zum Resultat der eingegebenen Nominationen. Nächste Woche will man die Situation im Vorstand besprechen. Die oben angesprochene Rochade kam für die Parteileitung nicht in Frage, «weil dieses Ressort einerseits für uns optimal besetzt ist und andererseits wir uns bereits im Juni für dieses Vorgehen entschieden haben.» CVP-Ortsparteipräsidentin Andrea Roth sagt: «Wir erheben wiederum Anspruch auf das Präsidium.» Hierfür sei Raphael Kottmann einstimmig nominiert worden. Zudem steigt Karin Schnarwiler für die CVP erneut ins Rennen.

CVP und FDP sprechen sich für einen SVP-Sitz aus

In Ballwil treten Benno Büeler (CVP, Präsidium), Petra Jenni und Roger Mathis (beide ebenfalls CVP) sowie Anton Kaufmann (FDP) wieder an. Der SVP ist es nach dem Verzicht von Gabriela Käch auf eine weitere Legislatur – wie in Oberkirch – jedoch bisher nicht gelungen, eine Person zu nominieren.

«Wir haben seit letzten Frühling sicherlich 12 mögliche Kandidaten angefragt», erklärt Adrian Huber. Immer mit negativem Ergebnis. Doch der SVP-Ortsparteivizepräsident sagt:

«Wir hoffen bis zum 2. Wahlgang noch eine geeignete, uns gesinnte Person zu finden.»

Wie sieht die CVP die Situation in Ballwil? «Wir unternehmen auf den 29. März hin und auch mit Blick auf einen 2. Wahlgang keine Aktivitäten», bestätigt Ortsparteipräsident Stefan Schuler auf Anfrage. Die CVP verfügt momentan bereits über drei Exekutivmandate. «Eine Kandidatur der SVP für einen Gemeinderatssitz würden wir unterstützen», sagt Schuler. Die CVP könnte sich allerdings auch gut vorstellen, dass die FDP oder das Forum Ballwil noch eine Kandidatin stellt.

Die angesprochene FDP hat aufgrund der Ausgangslage entschieden, eine weitere liberale Kandidatin oder einen Kandidaten für den Gemeinderat zu suchen, wie Ortsparteipräsidentin Nicole Waldispühl bestätigt. Dies auch, weil die CVP auf eine weitere Kandidatur verzichtet. «Falls uns das gelingt, wäre es aus zeitlichen Gründen erst im 2. Wahlgang möglich», so die Ortsparteipräsidentin. Die FDP ist aber nach wie vor der Meinung, dass die SVP grundsätzlich im Gemeinderat vertreten sein sollte.

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