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Nidwalden

Oberdorferin ruft zu Spendenaktion für Menschen in Armut auf

Gerade während der Coronapandemie sind Menschen in Armut umso mehr auf Hilfe angewiesen. Maya Gander aus Oberdorf will helfen, wo sie kann.
Maya Gander besuchte ein Blindenheim in Sri Lanka (Bild: PD)

Irene Infanger

«Das Leben ist wie ein Bumerang: Man bekommt zurück, was man gibt.» Davon ist Maya Gander aus Oberdorf fest überzeugt. Und insbesondere Geben ist für sie eine Herzensangelegenheit. Das ist ihr spätestens nach der letzten Reise nach Nord Sri Lanka klar geworden, wo sie in einem Blindenheim und in einer Schule Geschenke für die Kinder vorbeibrachte. Das Strahlen der Mädchen und Buben ging auch auf sie und ihren Mann über. «Diese Momente bewegen auch unsere Herzen», sagt Maya Gander und zeigt auf ein Foto mit vielen fröhlichen Gesichtern.

Es war nicht das erste Mal, dass sie ihren Koffer statt mit genügend Kleidern für sich, mit Dingen für andere füllte. Meist alltagstaugliche Geschenke wie, T-Shirts, Taschen, Malsachen, Schreibzeugs, Schulhefte oder kleine Spielsachen. Erst vor Ort entscheidet sie jeweils mit Hilfe von einheimischen Reiseleitern, wem sie damit eine Freude machen könnte. «Ich sammle das ganze Jahr über sehr vieles, was Menschen einen Moment glücklicher macht», erklärt die Oberdorferin.

Die Reisen rund um die Welt prägten sie

Denn Maya Gander weiss aus eigener Erfahrung, wie es ist, nur wenig zu haben und dieses gar teilen zu müssen. Zwar nie Hunger leidend, musste sie sich als eines von fünf Kindern einer Bergbauernfamilie dennoch oft zurücknehmen und sagt deshalb: «Kinder leiden am meisten.» Dies erfuhr sie auch auf ihren vielen Reisen um die Welt. «Ich will keine Missionarin sein und auch nicht verurteilen. Aber vieles stimmt mich traurig», sagt Maya Gander. Sie wisse, dass sie nicht allen Menschen auf der Welt helfen könne. «Ich habe einfach das Gefühl, dass ich was machen muss. Und das, was ich machen kann, das tue ich.»

Coronapandemie verhinderte Kleidersammlungen

Und das ist nicht wenig, wie das Gespräch mit der diplomierten Atlaslogistin zeigt – und auch ein Blick in ihren Keller bestätigt dies. Kistenweise voller Sachen lagern sich dort: Frotteetücher, Spielsachen, Plüschtiere, Tragtaschen, Hüte, Farb- und Filzstifte, Schreibunterlagen und noch vieles mehr. Sie ist sich nicht zu schade, bei Unternehmen um Ware, die nicht mehr gebraucht wird, oder um abgelaufene Aktionen zu «betteln». «Es gibt Tage, da fällt es mir leicht, an anderen geht es überhaupt nicht.» Oftmals tut sie es dann aber doch, und was sie kriegt, sammelt sie bei sich und gibt sie anschliessend weiter. Entweder auf Reisen oder an Organisationen wie «2-mal Weihnachten in der Schweiz» und wie aktuell der Osteuropahilfe «Triumph des Herzens». Aufgrund der Coronapandemie mussten in der Schweiz, Deutschland und Österreich 20 Kleidersammlungen für die Osteuropahilfe abgesagt werden – Dinge, auf die Menschen in Armut gerade jetzt umso mehr angewiesen wären. Deshalb entschied Maya Gander, heuer nicht nur selbst Waren zu sammeln, sondern einen Aufruf zu starten.

An zwei Tagen Vormittagen wird gesammelt

Schwung gaben ihr die positiven Rückmeldungen eines kürzlichen Aufrufs in unserer Zeitung. In einem Inserat bat sie darum, ihr nicht mehr benötigte Kleber einer Sommeraktion eines Detailhändlers zuzuschicken. «Ich erhielt ganz viele Kleber und noch mehr positive Rückmeldungen. Viele Menschen freuten sich, etwas geben zu können. Das bewog mich dazu, eine Sammelaktion zu machen.» Und so können am Mittwoch, 26. August und 2. September (jeweils von 8.30 bis 11.30 Uhr), Dinge wie Kleider für Kinder und Erwachsene, Bettwäsche, Frotteetücher sowie Spielsachen und Schulmaterial bei ihr an der Wilgasse 10b in Oberdorf abgegeben werden «Aber bitte nur Dinge in gutem Zustand. Auch Menschen in Armut haben Anrecht auf einwandfreie Sachen», betont Maya Gander. Wie viel zusammenkommen wird, kann sie nicht abschätzen. Sie hofft jedoch, dass sie mit ihrer Aktion einen Impuls weitergeben kann. Denn Maya Gander ist überzeugt: «Mit wenig kann man viel bewegen.»

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