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Nidwalden

Oberdorf: Milizarbeit braucht neue Impulse

Freiwilligenarbeit wird immer seltener. Der Oberdorfer Gemeinderat hat nun ein Grundlagenpapier erstellt.
Die Gemeinde Oberdorf. (Bild: Corinne Glanzmann / Nidwaldner Zeitung)

Franz Niederberger

Aufgrund der aktuellen Lage findet die Oberdorfer Gemeindeversammlung am kommenden Montag in der Mehrzweckhalle Wil statt. Dabei geht es unter anderem um einen Antrag des Gemeinderates auf Zustimmung zum totalrevidierten Feuerwehrreglement. In der revidierten Brandschutz- und Feuerwehrgesetzgebung ist festgehalten, dass die Gemeinden ihre Feuerschutzreglemente anzupassen haben. Ausserdem kommen auch die Änderungen der Zonenpläne Siedlung und Landschaft – also die Gewässerraumzonen ausserhalb und innerhalb des Siedlungsgebietes, Abflusswegzonen sowie Abflusskorridore innerhalb und ausserhalb des Siedlungsgebietes – und die Änderung des Bau- und Zonenreglements zur Abstimmung.

Der Gemeindeverband hatte das Jahr 2019 zum «Jahr der Milizarbeit» erkoren. Die Milizarbeit ist verbreitet und hat ihre Sinnhaftigkeit nicht verloren. Die Rekrutierung wird allerdings immer schwieriger, weil sich weniger Menschen für die Miliztätigkeit zur Verfügung stellen, vor allem wenn diese mit Verantwortung verbunden ist. Das Milizsystem ist einer der Pfeiler des schweizerischen Erfolgsmodells, das dringend neue Impulse braucht. Für die bevorstehenden Wahlen in diesem Jahr hat der Gemeinderat ein Grundlagenpapier sowie ein Anforderungsprofil für interessierte Personen, die eine Kandidatur in den Gemeinderat in Betracht ziehen, ausgearbeitet. Vor allem wird der zeitliche Aufwand für diese Tätigkeit transparent gemacht. Dies ist in der Botschaft zu lesen.

Erfreuliche Erfolgsrechnung

Die finanzielle Situation der Gemeinde hat sich in den vergangenen Jahren positiv entwickelt. Ausgaben und Einnahmen bewegen sich in ähnlichen Grössenordnungen. Der Schulrat und der Gemeinderat beachten die finanzielle Entwicklung anhand der konsolidierten Rechnung beider Körperschaften. Erhöhungen oder Senkungen der Steuern werden gemeinsam diskutiert und der Finanzkommission zur Beurteilung vorgelegt. Die Haltung seitens der Bevölkerung ist anspruchsvoller geworden. Deshalb ist es für die Verantwortlichen umso erfreulicher, dass die Erfolgsrechnung mit einem Ertragsüberschuss von rund 285000 Franken abgeschlossen hat und sich das Budget einhalten liess.

Das zeigt deutlich, dass alle Budgetverantwortlichen mit Sachverstand und Disziplin die Vorgaben einhielten und mithalfen, die Gemeindefinanzen im Lot zu halten. Die Gemeinde Oberdorf steht schuldenfrei da. Die geplanten Investitionen Wildwasserverbauung Buoholzbach, Sanierung Engelbergstrasse KH1, Sanierung Kantonstrasse KH2, Kreisel Büren, Neubau Wertstoffsammelstelle und Baufeld A (Landsgemeindeplatz) erfordern einen weiterhin sehr verantwortungsbewussten Umgang mit den Gemeindefinanzen. Die anstehenden Investitionsprojekte werden die Erfolgsrechnung mittel- und langfristig belasten. Das Resultat von 2019 erlaubt, Reserven in Form von Eigenkapital anzulegen. Im Budget der Schulgemeinde war ein Ertragsüberschuss von gerundet 188 000 Franken vorgesehen.

Die Rechnung 2019 wird mit einem Aufwandüberschuss von etwas über 14 000 Franken abgeschlossen. Das schlechtere Ergebnis kam vor allem durch Mindererträge beim Finanz- und Lastenausgleich zu Stande. Das Finanzvermögen (flüssige Mittel und Forderungen) nimmt um etwa 24 000 Franken auf insgesamt 1,48 Millionen zu. Das Verwaltungsvermögen (abzuschreibende Vermögenswerte) nimmt um rund 526 000 Franken ab und beträgt neu 7,43 Millionen Franken. Das Fremdkapital beträgt 2,3 Millionen Franken, was einer Zunahme von 66 555 Franken entspricht. Die Verbindlichkeiten gegenüber der Gemeinde haben zugenommen. Das Darlehen von exakt 1,5 Millionen Franken beim Kanton Nidwalden lief per 2. Juni 2019 aus und wurde nicht mehr erneuert.

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