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Zug

Nothelferbestand im Kanton Zug ist stabil

Wegen Nachwuchsmangel lösten sich schweizweit mehrere Samaritervereine auf. In Zug ist die Situation entspannter. Hans Amberg, Präsident des Verbands der Zuger Samaritervereine, schaut positiv in die Zukunft.
Die Zuger Samaritervereine schauen optimistisch in die Zukunft. (Symbobild: KEYSTONE/Gaetan Bally)

Daniel Hügli

Im Kanton Appenzell löste sich Mitte Januar der Samariterverein Waldstatt auf, genauso Ende 2018 die Samaritervereine Engstringen und Uster im Kanton Zürich. Grund dafür war in allen Fällen ein Mitglieder- oder Nachwuchsmangel. Und wie sieht es im Kanton Zug aus? Auch hier gab es schon Anzeichen von Mitgliederschwund. Im Jahr 2013 beschloss der Samariterverein Hünenberg gar, sich aufzulösen. Dies ist bislang jedoch ein Einzelfall geblieben. «Die Geschichte mit Hünenberg ist mittlerweile Vergangenheit. Alle anderen Samaritervereine im Kanton sind aktiv und bestehen», sagt Hans Amberg, Präsident des Samariterverbands des Kantons Zug, hierzu. In der Schweiz würden alle Vereine mit Mitgliederschwund kämpfen, nicht nur die Samariter, so Amberg weiter. «Heutzutage wollen junge sowie alte Menschen flexibel und spontan sein. Sie wollen sich nicht festlegen, jede Woche an einem bestimmten Tag in ein Training zu gehen oder an einer Übung teilzunehmen.»

Auch in den Samaritervereinen des Kantons Zug sei dieser Trend bemerkbar, erklärt Hans Amberg. Im Jahr 2011 zählte der gesamte Zuger Verband 298 aktive Mitglieder. Nach einer schwankenden Zu- und Abnahme während der letzten Jahre war 2018 der Bestand der Aktivmitglieder bei 275. Der Zuger Samariterverband habe den Bestand aber unter Kontrolle, sagt Amberg. Helpis und Samariter erscheinen regelmässig in den jeweiligen Vereinen. «Mit Hilfe des ‹Help›, ein speziell auf Jugendliche zugeschnittenes Programm, haben wir das Nachwuchsproblem überwunden.» Die sogenannten Help-Gruppen existieren in vier Samaritervereinen des Kantons – in den Vereinen Zug, Baar, Steinhausen und Ägerital. «Die Help-Gruppen geben den Jugendlichen die Möglichkeit, mit viel Plausch den Samariterverein zu erleben und die Erste Hilfe zu erlernen.»

Kinder sind die Zukunft des Vereins

Das Help des Samaritervereins der Stadt Zug startete 2011 mit einem Probejahr und wurde 2012 schliesslich offiziell gegründet. Evelyn Müller ist seit Anbeginn Teamleiterin der Zuger Helpis. Zudem ist sie auch Kursleiterin und Samariterlehrerin im Samariterverein Zug. Das Amt als Teamleiterin hat sie angenommen, weil es ihr enorm Spass mache, den Kindern und Jugendlichen die Erste Hilfe beizubringen, denn diese seien die Zukunft des Vereins. «Es motiviert mich zu sehen, was Kinder und Jugendliche alles bereits lernen können und zu was sie fähig sind.» Die Kinder und Jugendlichen würden auch positive Geschichten erzählen. Beispielsweise, wie sie bei Mitschülern oder Familienmitgliedern, die sich verletzt haben, Erste Hilfe leisten konnten. Der Samariterverein in Zug habe Glück und sei bezüglich Nachwuchs gut versorgt, so Evelyn Müller. «Die Helpis machen oft weiter mit im Verein, wenn sie älter sind.» Dank der Jugendgruppe habe der Zuger Samariterverein mehrere Jahre bestehen können. «Das Vereinsleben ist attraktiv, da man einerseits lernt, wie Leben gerettet werden können. Und weil wir ein sehr geselliger Verein sind.»

Über den Nothelferkurs zu den Samaritern

Über denIm Samariterverein Neuheim gibt weder ein Help, noch ein zusätzliches Programm für Kinder und Jugendliche. Die Präsidentin des Vereins, Monika Ulrich, erklärt, dass der Nachwuchs im Jugendalter – durch den Nothelferkurs in der Oberstufe – das erste Mal mit dem Samariterverein in Kontakt komme. «Die Jugendlichen werden beim Nothelferkurs eingeladen, den Samariterverein zu beschnuppern. Wenn alles klappt, haben sie Freude und bleiben, ansonsten war es einfach eine gute Erfahrung.» Der Samariterverein Neuheim habe keine Probleme, auch ohne das Help. Die Vorstandsämter seien besetzt, und die Mitglieder kämen an die Übungen. «Der Vorteil ist, dass die Übungen einmal im Monat stattfinden und daher nicht zu viel Zeit in Anspruch nehmen. Es steht den Mitgliedern auch offen, ob sie an Einsätzen teilnehmen oder nur die Übungen besuchen. Viele sind im Verein, weil das Wissen, welches sie sich aneignen, nicht nur an Einsätzen, sondern auch im Alltag sehr nützlich ist.» Neuheim sei ein kleiner Ort, sagt Monika Ulrich, und die Samariter seien bekannt unter den Leuten. «Wenn zum Beispiel jemandem in der Nachbarschaft etwas passiert, werden wir Nothelfer manchmal um Hilfe gebeten.» Aber abgesehen vom Alltagsnutzen der erlernten Fähigkeiten, seien die Mitglieder auch wegen der guten Gesellschaft dabei Nothelferkurs zu den Samaritern

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