notifications
Nidwalden

Nidwaldner Regierung wartet mit Abschuss von Schwänen zu

Vor diesem Herbst werden sicher keine Schwäne beim Flugplatz Buochs abgeschossen. Dies auch, weil die Natur den Bestand derzeit selber ausreichend reguliert.
Die Regierung setzt vorerst weiter auf Regulierungsmassnahmen wie das Stechen von Schwaneneiern. (Bild: Corinne Glanzmann)

Oliver Mattmann

Der Kanton hat vor rund einem Monat vom Bund die Erlaubnis erhalten, bei Bedarf Schwäne beim Flugplatz Buochs abzuschiessen, um den Bestand zu regulieren. Schon damals betonte Regierungsrätin Karin Kayser, dass man die Bewilligung vorsorglich eingeholt habe und der Wildhüter erst zur Waffe greife, wenn die Population ein Ausmass angenommen hat, das die Sicherheit des Flugbetriebs gefährdet.

Nun steht fest: Bis zu diesem Herbst wird kein Abschuss erfolgen. Dies sagt Karin Kayser gegenüber unserer Zeitung. Grund dafür seien die natürlichen Gegebenheiten. Mit aktuell rund 20 Tieren habe die Schwanenpopulation eine unbedenkliche Grösse. Etwa im März beginnt die Brutzeit von knapp 40 Tagen. Nach dem Schlüpfen der Jungen vergehen nochmals rund vier bis fünf Monate, bis sie flügge werden. «Wir werden die Situation weiter beobachten und Vergrämungsmassnahmen wie Eierstechen aufrechterhalten, um das Wachstum der Population einzudämmen», hält Kayser fest. Sollten die Massnahmen nicht fruchten, werde man die Möglichkeit von Abschüssen wieder in Betracht ziehen im Herbst. Dafür braucht es übrigens nebst der Bewilligung aus Bern auch eine rechtskräftige, kantonale Verfügung des zuständigen Amtes.

Massnahme ist höchst umstritten

Es darf vermutet werden, dass die Regierung mit Abschüssen ein Stück weit auch deshalb zuwartet, weil die Nachricht der Bewilligung einen Sturm der Entrüstung auslöste. Immer noch treffen regelmässig Anfragen aus Tierschutzkreisen, aber auch von Privaten ein, ob und wann man damit Ernst mache, bestätigt Karin Kayser.

Die Erfolgsaussichten, mit Abschüssen einen Überbestand an Schwänen in den Griff zu kriegen, sind unter Tierschutzorganisationen höchst umstritten.

Kommentare (0)