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Nidwalden

Nidwaldner Regierung unterstützt Gesamtverkehrskonzept

Mit einem Kredit von 250 000 Franken will der Nidwaldner Regierungsrat ein Gesamtverkehrskonzept erarbeiten lassen. Er unterstützt damit eine Motion von Landrat Remo Zberg.
Stau auf der Kantonsstrasse und auf der Autobahn A2 in Stans.
(Bild: Manuela Jans-Koch (Stans, 11. August 2019))

Philipp Unterschütz

Die Nidwaldner Regierung ist sich der zunehmenden Verkehrsprobleme bewusst. Sie unterbreitet dem Landrat einen Kredit von 250 000 Franken, um ein Gesamtverkehrskonzept zu erarbeiten. Wie sie am Freitag in einer Medienmitteilung bekanntgab, soll das Konzept Auskunft geben über die gewünschte Mobilitätsentwicklung im Kanton Nidwalden und alle dazugehörenden Massnahmen im Strassen-, Schienen-, Velo- und Fussverkehr.

Ziel dieser Massnahmen sei es, «die prognostizierte Verkehrszunahme – bei Bedarf in Koordination mit anderen Kantonen – zu bewältigen, die Kapazität des öffentlichen Verkehrs zukunftsgerichtet zu erhöhen, verstärkt Anreize für den Langsamverkehr zu schaffen und die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden zu steigern». Bereits vorhandene Instrumente wie etwa der Richtplan und das Agglomerationsprogramm auf kantonaler Ebene oder die Sachpläne Verkehr auf Bundesebene werden einbezogen.

Das Gesamtverkehrskonzept basiere grundsätzlich auf einer noch zu definierenden Mobilitätsstrategie, die langfristig ausgerichtet sei, schreibt die Regierung weiter. Diese berücksichtige alle Verkehrsarten und die Zusammenhänge mit der Bevölkerungs-, Siedlungs- und wirtschaftlichen Entwicklung im Kanton. Aus der Strategie heraus werden Leitlinien zur Beeinflussung des Verkehrsverhaltens festgelegt. Als Endprodukt dieses integralen Prozesses werden im Gesamtverkehrskonzept die konkreten und aufeinander abgestimmten Massnahmen formuliert.

Task Force wird in ein neues Gremium integriert

«Zuerst geht es darum, eine Art Inventaraufnahme zu machen, was wir wo machen müssen», präzisiert Baudirektor Josef Niederberger auf Anfrage. Es seien im Moment auch viele Vorstösse zum Thema Verkehr hängig. «Wir werden eine eigene Projektorganisation bilden, die Federführung liegt beim Amt für Mobilität in der Baudirektion.» Für den Prozess rechnet Josef Niederberger mit einem Zeitraum von etwa zwei Jahren, aber:

«Wir werden versuchen, noch schneller zu sein. Wir haben auch entsprechenden Druck von aussen. »

Ins Gremium integriert wird auch die bestehende Task Force «Verkehrssituation Nidwalden», die im vergangenen Jahr nach Rückstaus auf der Autobahn A2 sowie dem Ausweichverkehr auf den Kantonsstrassen ins Leben gerufen worden war. Die Gemeinden sowie Verbände und Transportunternehmen werden in Begleitgruppen aktiv eingebunden. Sie sollen sich sowohl zur Strategie als auch zu dem daraus entstehenden Konzept äussern können, heisst es weiter in der Mitteilung der Regierung. Der Regierungsrat werde vierteljährlich über den Projektstand orientiert.

«Wenn dann später die Massnahmen erarbeitet werden, werden wir natürlich entsprechende Spezialisten beiziehen», sagt Josef Niederberger. Er bezieht sich damit auch auf Forderungen aus dem Landrat, dass es für eine nachhaltige Verkehrsplanung auch einen strategisch lenkenden Raumplanungschef brauche, der beim Kanton fehle. Im Zuge dieser Planung könne sich diesbezüglich etwas entwickeln.

Landrat soll Einsprache der Gemeinde zu Stans-West abweisen

Besonders betont die Regierung, dass fortgeschrittene Verkehrsvorhaben wie zum Beispiel die Umfahrungsstrasse Stans-West parallel vorangetrieben werden und als entsprechende Fixpunkte ins Konzept einfliessen. «Wir stoppen keine Planungen», betont der Baudirektor. Stans-West werde im Sommer dem Landrat vorgelegt. «Es konnten nicht alle Einwendungen bereinigt werden, so auch die Einsprache der Gemeinde Stans. Die Regierung wird dem Landrat die Ablehnung beantragen.» Projekte wie die Tieflegung der Zentralbahn werden in die Erarbeitung des Gesamtverkehrskonzepts aufgenommen.

Dass Nidwalden nun ein Gesamtverkehrskonzept bekommen soll, geht auf eine Motion zurück, die der Hergiswiler Landrat und Gemeindepräsident Remo Zberg (FDP) und Mitunterzeichner im Dezember 2019 eingereicht hatten. «Ich bin im Grundsatz sehr zufrieden mit dem vorgeschlagenen Vorgehen der Regierung und dem beantragten Kredit», sagt Remo Zberg auf Anfrage. Wichtig sei, dass aufgegleiste Projekte wie Stans-West, Kreisel Kreuzstrasse oder der Tunnel kurz der Zentralbahn in Hergiswil weiter verfolgt und nicht mit Blick auf die zu erarbeitenden Konzepte verzögert würden.

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