Ohrengrübel
Das Papier ist brisant. Selbst dem «Ohrengrübel» wollten es die Nidwaudner Gemeindeoberen nicht schicken, obwohl sie das ursprünglich versprochen hatten. So wütig waren sie erst einmal auf die Regierung und insbesondere auf die Schwanenmutter und Speeeerrgut-Spezialistin, die Kayserin Karin.
Diese hatte den Gemeinderäten und ihren -schreibern mit aufsichtsrechtlichen Massnahmen und im schlimmsten Fall gar mit Gefängnis gedroht, falls sie in Sachen Sperrgut nicht endlich auf die Oberen im Rathaus hören sollten.
Der «Ohrengrübel» hat schon mal geträumt und sich vorgestellt, wie es aussehen könnte, wenn die Gemeindeobersten diverser Kommunen wie etwa von Herrgiswil, Bouchs oder Oberstesdorf hinter Gittern sitzen und von der zuständigen Regierungsrätin dort gleich selber bewacht werden. Sie ist ja derzeit noch auf der Suche nach guten Argumenten für einen Gefängnisneubau in Stans – so kann ihr diese kantonsinterne Auseinandersetzung nur recht kommen.
In der Sache geht es darum: Die Regierung will nicht mehr, dass die Finanzierung der Sperrgutabfuhr über allgemeine Steuergelder finanziert wird. Diese soll verursachergerecht mit Sperrgutmarken erfolgen. Dagegen wehren sich die Gemeinden. Sie haben ein Flair für die grossen Sperrgut-Berge, die sich jeweils im ganzen Kanton türmen, weil man ja alles gratis entsorgen kann. Diese Freiheit ist ihnen sogar so viel Wert, dass es sie nicht stört, wenn auch Obwaldner sich ihrer Möbel, Skis, Lampen und Betten im Nachbarkanton entledigen, um etwas Geld zu sparen. Was tut man nicht alles aus Nachbarliebe...