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Nidwalden

Nidwaldner Privatschule «Villa Kunterbunt» bleibt vorerst leer

Weil zu wenig Schulkinder angemeldet wurden, gibt es im Kanton vorerst weiterhin keine Privatschule. Ob die Initianten auf das nächste Schuljahr einen neuen Anlauf nehmen, ist noch offen.
Das Team der Villa Kunterbunt: Tanja Niggel (links), Barbara Zürcher und Bebbi Imhof vor dem Schulgebäude in Obbürgen. (Bild: Pius Amrein, 6. Februar 2019)

Philipp Unterschütz

Der Kanton Nidwalden muss weiter auf die erste Privatschule warten. Geplant war, dass im kommenden Schuljahr die Villa Kunterbunt im alten Schulhaus in Obbürgen ihre Türen öffnet (wir berichteten). Langfristig hätten dort 30 bis 40 Kinder unterrichtet werden sollen. Doch daraus wird in diesem Jahr definitiv nichts, wie Bebbi Imhof vom Leitungsteam auf Anfrage bestätigt.

Es seien sieben definitive Anmeldungen eingegangen, das sei zu wenig. «Zwölf Schülerinnen und Schüler wären gemäss unseren finanziellen Berechnungen ideal gewesen, gestartet wären wir ab zehn.» Man habe aber nicht das Gefühl, die Situation falsch eingeschätzt zu haben. In ihrer Lehrtätigkeit hätten alle Teammitglieder immer wieder entsprechende Hinweise erhalten. Zudem müsse der Kanton immer mal wieder Kinder aus der Volksschule nehmen und fremdplatzieren, und schliesslich habe die vergleichbare Grundacherschule in Sarnen sogar eine Warteliste. «Das Bedürfnis für eine Privatschule in Nidwalden ist da», ist Bebbi Imhof überzeugt.

Wie es weitergeht, ist noch offen

Keine Rolle für die ungenügende Zahl von Anmeldungen habe aufgrund von Rückmeldungen der Interessierten die doch etwas periphere Lage der Villa Kunterbunt in Obbürgen gespielt. Deswegen habe man ja auch Fahrdienste angeboten.

Weil die Initianten von ihrem Konzept überzeugt sind, prüfen sie nun, ob sie zum Schulbeginn im Sommer 2020 starten wollen. Tanja Niggel (43), Barbara Zürcher (53) und Bebbi Imhof (64) wollen nach wie vor eine Alternative zur Volksschule bieten, vor allem für Kinder, die ihre Kreativität und Bewegungsfreude dort nicht genügenden ausleben können. «Entgegen unserem ursprünglichen Plan, nur mit der Basisstufe 1 für 4- bis 8-jährige Kinder zu starten, müssten wir uns überlegen, das gesamte Angebot bis zur 5./6. Klasse anzubieten, um genügend Anmeldungen zu erhalten», erklärt Bebbi Imhof. Man hätte bereits für dieses Jahr Anmeldungen für Kinder in der Mittelstufe entgegennehmen können. Das sei aber mit dem für das erste Jahr zur Verfügung stehenden Lehrerpensen und Raumangebot nicht möglich gewesen. «Bis zu den Herbstferien entscheiden wir definitiv, wie es weitergeht.» Gleich bleiben würden laut Imhof auch die angekündigten Preise von 8000 bis 16000 Franken pro Jahr, je nach Alter der Kinder.

In Verhandlungen bleibt das Team auch mit der Schulgemeinde Stansstad, mit der ein «Mietversprechen» unterzeichnet worden ist. Man sei sehr dankbar für die guten Mietbedingungen, die der Schulrat Stansstad im alten Schulhaus Obbürgen anbiete. Geplant war, in einem ersten Schritt die Räume im unteren Parterre und der 61/2-Zimmer-Wohnung mit Küche für den Mittagstisch in den beiden obersten Stockwerken zu belegen. Für die Zukunft bestand die Option, auch die beiden Schulzimmer zu übernehmen, in der jetzt noch Klassen der Volksschule untergebracht sind. Turnen hätte in der neuen Schulanlage nebenan stattgefunden.

Keine neue Bewilligung nötig

Die Aufsichtspflicht über die Privatschule hat das Amt für Volksschulen, das der Villa Kunterbunt bereits eine Bewilligung erteilt hat. Auf Anfrage sagt Andreas Gwerder, Direktionssekretär der Bildungsdirektion Nidwalden, dass wegen des verschobenen Starts kein neues Bewilligungsverfahren nötig sein dürfte, sofern das genehmigte Schulkonzept nicht verändert werde.

Informationen bei Tanja Niggel (079 605 16 15) oder unter www. privatschule-villa-kunterbunt.ch.

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