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Nidwaldner Bildungsdirektor verteidigt Abbau an Fächern

Latein sowie Wirtschaft und Recht werden als Schwerpunktfächer am Kollegi in Stans gestrichen. Bildungsdirektor Res Schmid begründet im Interview den Entscheid, wobei es in der Sache keine «richtigen und falschen Lösungen» gebe.
Bildungsdirektor Res Schmied. (Bild Roger Zbinden)

Die Nidwaldner Kollegischüler können künftig unter weniger Schwerpunkt- und Ergänzungsfächern auswählen. Latein sowie Wirtschaft und Recht werden ab dem Schuljahr 2019/20 als Schwerpunktfach am Kollegi Stans nicht mehr angeboten. Im Programm bleiben Physik und Anwendungen der Mathematik, Biologie und Chemie, Italienisch, Spanisch und bildnerisches Gestalten. Bei den Ergänzungsfächern entfallen künftig Philosophie, Sport und Informatik, wobei Informatik aufgrund eines Entscheides der Schweizerischen Erziehungsdirektorenkonferenz neu als obligatorisches Fach geführt wird. Nun erklärt Bildungsdirektor Res Schmid den Entscheid, der bei einem Teil unserer Leser auf Unverständnis stiess.

Res Schmid, wieso streichen Sie je zwei Schwerpunkt- und Ergänzungsfächer?Im Zuge von Sparüberlegungen hinterfragten wir auch das Angebot an Schwerpunkt- und Ergänzungsfächern. Das Einsparungspotenzial erwies sich allerdings als gering. Die Massnahme wurde in erster Linie getroffen, um das Wahlfachsystem zu stabilisieren: In der Vergangenheit kamen nicht immer alle angebotenen Fächer zustande, was im Zusammenhang mit Repetenten beispielsweise einen erheblichen Organisationsaufwand ergab. Da künftig zudem mit rückgängigen Schülerzahlen zu rechnen ist, hat sich die Reduktion aufgedrängt.Warum streichen Sie gerade das beliebte Fach Wirtschaft und Recht? Es wurde ja rege besucht.Diesem Entscheid ging eine lange Diskussion mit dem von mir präsidierten Mittelschulrat voraus. Dem gehören Landräte, der Rektor und der Amtsleiter an. Schliesslich entschieden wir uns für die Streichung, weil Wirtschaft und Recht auch ein Grundlagenfach ist und es neu als Ergänzungsfach angeboten wird, wenn auch in einem geringeren Umfang. Wir sind überzeugt, dass unsere Kollegischüler gut für weiterführende Ausbildungen in Richtung Wirtschaft oder Recht gerüstet sind. Zudem wollten wir nicht bei den musischen oder naturwissenschaftlichen Fächern sparen. Im Übrigen halte ich fest, dass es in der Sache nicht richtige und falsche Lösungen gibt.Wie gross waren die Widerstände?

Der Regierungsrat und der Grossteil der Kollegilehrerschaft haben den Entscheid unaufgeregt zur Kenntnis genommen.

Die Einführung auf das Schuljahr 2019/20 ist also beschlossene Sache?

Ja, Entscheide des Mittelschulrates sind endgültig, wobei die Umsetzung unter Umständen ein Jahr später erfolgt. Wollte das Volk oder der Landrat solche Entscheide bekämpfen, bräuchte es eine entsprechende Gesetzesänderung.

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