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Nidwalden

Werkjahr der Frey-Näpflin-Stiftung und des Kantons Nidwalden ist mit 50'000 Franken dotiert

Die Frey-Näpflin-Stiftung und der Kanton Nidwalden haben einen neuen Preis kreiert – das sogenannte Werkjahr. Der Preis wird künftig alle zwei Jahre an Künstler aus der Zentralschweiz vergeben.
Sie sind verantwortlich für den neuen Preis (von links): Ulrich Fässler, Präsident Frey-Näpflin-Stiftung, Gabriela Christen, Stiftungsrätin, Stefan Zollinger, Leiter Amt für Kultur, Patrizia Keller, Kuratorin/Stellvertretende Leiterin Nidwaldner Museum, Hans Furrer, Stiftungsrat. (Bild: PD)

Matthias Stadler

Bildende Kunst soll in Nidwalden und in der Zentralschweiz gefördert werden. Das ist das Ziel des soeben neu erschaffenen Werkjahres der Frey-Näpflin-Stiftung mit Sitz in Stans. Künftig soll alle zwei Jahre ein mit 50'000 Franken dotiertes Stipendium vergeben werden, wie es in einer Mitteilung heisst. Die Kriterien sind: Der Künstler muss seinen Wohnsitz seit zwei oder mehr Jahren in einem der sechs Zentralschweizer Kantone oder früher mindestens acht Jahre durchgehend hier gewohnt haben. Oder er weist eine starke künstlerische Präsenz beziehungsweise einen engen Bezug zur Zentralschweiz auf. Das Stipendium kann an eine Person oder auch an eine Gruppe vergeben werden.

Das Stipendium funktioniert folgendermassen: Interessierte Künstler melden sich laut Stefan Zollinger, Leiter des Nidwaldner Museums und Leiter des Amts für Kultur Nidwalden, mit einer Projektskizze bei der Stiftung an. Daraufhin setzt sich eine fünfköpfige Jury mit den Bewerbungen auseinander und fällt einen Entscheid. Derjenige Künstler, der das Stipendium erhält, kann sein Projekt danach mit Hilfe der 50'000 Franken im sogenannten Werkjahr verwirklichen. Im Anschluss an dieses Jahr soll dann jeweils eine Ausstellung im Nidwaldner Museum in Stans stattfinden, welche die Arbeiten, die während des Werkjahres entstanden sind, abbildet.

Stiftung erhofft sich grössere Wahrnehmung

«Für die Zentralschweiz ist das ein vergleichsweise grosser Preis», erklärt Stefan Zollinger gegenüber unserer Zeitung. «Wir hoffen, dass die bildende Kunst im Standort Zentralschweiz dadurch gestärkt wird. Zudem erhofft sich die Stiftung daraus eine grössere Wahrnehmung ihres Schaffens.»

Die Initiative für den neuen Preis sei von der Frey-Näpflin-Stiftung gekommen, sagt Zollinger. Das Ehepaar Ruth und Anton Frey-Näpflin baute während über eines halben Jahrhunderts eine Privatsammlung auf. Im Jahr 2000 entschied es sich, die Werke der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Vier Jahre später gründeten die beiden die Frey-Näpflin-Stiftung. Bis 2016 wurden Werke in Stans ausgestellt. Eine Auswahl des Stiftungsbestands fand anschliessend als Dauerleihgabe Eingang in die Sammlung des Nidwaldner Museums und wird seither in regelmässigen Abständen im Frey-Näpflin-Raum im Winkelriedhaus ausgestellt.

Erster Entscheid im Oktober

«Die Stiftung möchte Kunst und Kunstgeschichte fördern», sagt Stefan Zollinger. Doch weil es heute grundsätzlich schwierig sei, Besucher mit Dauerausstellungen anzulocken, habe man eine neue Form gesucht. Deswegen sei die Organisation auf den Kanton zugegangen und gemeinsam habe man das Werkjahr und das Stipendium kreiert.

«Die Stiftung setzt mit dem Stipendium ihre Mittel effizienter ein», erklärt Zollinger. Die Gelder würden ausschliesslich von ihr kommen, der Kanton beteilige sich finanziell nicht am Stipendium. Er leiste hingegen Arbeit und helfe bei der Ausstellung.

Das Stipendium soll zum ersten Mal im Oktober dieses Jahres vergeben werden. Danach startet der Gewinner mit der einjährigen Umsetzung seines Werks. Interessierte Künstler können sich gemäss der Mitteilung bis am 30. August anmelden.

Anmeldeformulare für das Werkjahr und Informationen unter: www.nidwaldner-museum.ch sowie www.freynaepflinstiftung.ch

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