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Nidwalden

«Wenn ich König wäre...»: Die Gedanken von Kindern und Jugendlichen aus Nid- und Obwalden zum Dreikönigstag

Kriege beenden, Armen helfen, Gerechtigkeit, Einkaufsträume – die Kinder und Jugendlichen wüssten genau, was sie mit ihrer Macht als Königinnen oder Könige anfangen würden.
Schüler der Oberstufe Sachseln überlegen sich, was sie sich wünschen würden, wenn sie ein Tag König wären.  (Bilder: Corinne Glanzmann (Sachseln/Ennetmoos, 19. Dezember 2019))

Flavia Niederberger

Flavia Niederberger

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Flavia Niederberger

Flavia Niederberger

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Flavia Niederberger

Flavia Niederberger

Flavia Niederberger

«Alle sind Könige», so Nando Arpagaus aus Ennetmoos. In seiner Familie darf am Dreikönigstag jeder eine Krone anziehen. Der Dreikönigskuchen sollte nach Nando mehr Brötchen haben. Es sollte auch zwei Könige drin haben. «Es gibt ja auch nicht nur einen König auf der Welt», findet der Drittklässler.

Die Familien in Ob- und Nidwalden feiern den Dreikönigstag unterschiedlich. Bei fast allen gehört der Dreikönigskuchen dazu. Manche backen ihn sogar selber. So lässt Mira Romanos Familie die Rosinen weg und macht einen mit Schokolade. Bei Ilona Matter muss viel Hagelzucker drauf. In manchen Familien hat der König eine spezielle Rolle. So darf er sich bei Nele Barmettler das Mittagessen oder einen Ausflug wünschen. In Luisa Fluris Familie hat der König einen Wunsch frei. «Wir haben auch schon die Eltern ins Bett geschickt und länger Fernsehen geschaut.» Luisa würde ändern, dass an dem Tag alle glücklich sind, und dass alles gratis ist.

Der Dreikönigstag ist kein Feiertag. Die Lehrpersonen können selbst entscheiden, ob sie etwas Spezielles machen. Die 3./4. Klasse in Ennetmoos bei Daniela Wyrsch hat auch schon das Königskind wie einen König behandelt. Ihm wurde die Schultasche rumgetragen und im Kreis gab es ein bequemes Kissen.

Carolina Pinto (14) aus Sachseln findet den Brauch nicht so wichtig. Aus Spass ziehe man die Krone an, dann sei es schon vorbei. «Ich weiss nicht, woher es kommt und weshalb man es macht.» Auch für Markus Meister ist der Dreikönigstag nichts Spezielles. Der Lehrer der Integrativen Oberstufe 2 in Sachseln glaubt, dass die Jugendlichen keine Ahnung haben, was der Tag eigentlich bedeutet. Er macht auch darauf aufmerksam, dass je nach Kultur der Tag anders gewichtet wird. So bekommen zum Beispiel die Spanier erst am 6. Januar ihre Weihnachtsgeschenke. Trotz verschiedenen Kulturen findet Lehrerin Daniela Wyrsch, dass alle den Brauch miterleben sollen und der Hintergrund erklärt wird.

Für Abdullah Raed (14) bedeutet der Dreikönigstag etwas Anderes. In der arabischen Kultur gebe es ein Familienfest mit den Verwandten. Leon Hulaj (13) aus Sachseln feiert den Dreikönigstag nicht. Seine Familie aus dem Kosovo hat eine andere Art Feste zu zelebrieren. Sie würden die drei Könige ehren.

Djudi Atroshi (14) ist Moslem. Er weiss nicht, weshalb es den Brauch gibt. Es gibt aber auch in seiner Familie einen Dreikönigskuchen. Nach Djudi könnte die ganze Schweiz einen Kuchen haben und jemand wäre dann König. Auch Nico Gisler (14) hat die Idee, es könnte jedes Jahr ein König gewählt werden, der etwas verändern dürfe. Zum Beispiel Umweltmassnahmen, oder dass es keine Mauer von Trump gebe. Celina Imfeld (13) aus Sachseln findet den Brauch gut so. «Ich habe das Gefühl, die Kinder haben Freude.» Früher habe sie sich auch sehr gefreut, doch irgendwann sei das verlorengegangen. Auch Nando Arpagaus findet den Brauch gut. Für ihn dürfte es auch in der Schule einen Kuchen geben. Und dieses Jahr geht sein Wunsch tatsächlich in Erfüllung.

Ilona Matter, 2. Klasse, Ennetmoos

«Ich würde machen, dass die Menschen sich nicht mehr streiten und dass sie das Land nicht mehr mit Häusern verbauen und sie den Wald nicht mehr abfackeln.»

Nele Barmettler, 4. Klasse, Ennetmoos

«Ich würde schauen, dass es auf der Welt Gerechtigkeit gibt und dass alle zueinander schauen. Alle sollen genügend Essen und ein Dach über dem Kopf haben, wo sie in die Wärme können.»

Luisa Fluri, 4. Klasse, Ennetmoos

«Ich würde machen, dass die Welt gerecht wäre und dass die Schule für
Kinder in Afrika und in armen Ländern gratis ist.»

Mira Romano, 5. Klasse, Ennetmoos

«Ich würde schauen, dass alle Englisch können, damit alle miteinander reden können und es nicht so viele Missverständnisse gibt.»

Nando Arpagaus, 3. Klasse, Ennetmoos

«Ich würde allen Armen Geld schenken, damit sie auch wohnen können so wie alle. Ich wünsche mir, dass alle mehr Geld
haben.»

Djudi Atroshi (14), Sachseln

«Wenn ich König wäre, dann würde ich das ganze Geld als König ausgeben für Dinge, die ich oder meine Familie sich gewünscht haben. Ich würde für mich und für meine Familie ein grosses Haus und viele Kleider kaufen.»

Nico Gisler (14), Sachseln

«Ich würde zuerst
schauen, dass die Welt wieder gesund wird und dann würde ich mit allen, die ich kenne, eine riesige Party schmeissen.»

Niklas von Wyl (13), Sachseln

«Ich würde schauen,
dass es keinen Krieg und keine Armut mehr gibt. Dann würde ich schauen, dass ich alles machen kann, was ich oder meine Familie wollen. Ich würde das Gesetz ändern, dass das geht.»

Eric Siegenthaler (14), Sachseln

«Ich würde schauen, dass es allen Menschen gut geht. Solche, die immer traurig sind, sollen glücklich sein und einen schönen Tag erleben.»

Leon Hulaj (13), Sachseln

«Ich würde die ‹Welt retten›. Ich würde die Intoleranz und Diskriminierung abschaffen und Leuten ohne ein Zuhause helfen. Es gäbe keinen Syrienkrieg. Ich würde allen helfen, wie ich nur kann.»

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