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Buochs

Video überführt Abfallsünder

Seit einigen Tagen überwacht die Gemeinde die Altstoffsammelstelle an der Bürgerheimstrasse mit Videokameras. Die ersten Abfallsünder konnten bereits ausfindig gemacht werden.
Hinweisschilder machen auf die Videoüberwachung bei der Altstoffsammelstelle aufmerksam. (Bild: Corinne Glanzmann (Buochs, 17. Juli 2018))

Philipp Unterschütz

Eigentlich ist es klipp und klar geregelt, was in den Gemeinden wann, wo und zu welchen Preisen entsorgt werden darf. Doch trotz eines breiten Angebots an Sammelstellen und Abfuhrmöglichkeiten bei eigentlich sehr moderaten Preisen gibt es sie: Abfallsünder, die Müll und Altstoffe einfach nicht so entsorgen, wie es sich gehört. Auch in Buochs musste man diese Feststellung machen.

Auf ihrer Website informiert die Gemeinde nun, dass die Altstoffsammelstelle an der Bürgerheimstrasse mit Video überwacht wird. Fast täglich hätte man widerrechtliche Entsorgungen feststellen müssen. «Es sind nicht riesige Mengen, die da gezielt falsch entsorgt werden, aber es kommt zu oft vor», erklärt der zuständige Gemeinderat Adolf Scherl, der zugleich auch Präsident des Kehrichtverwertungsverbandes Nidwalden ist.

Obwohl die Sammelstelle etwa zur Hälfte der Öffnungszeit von einem Angestellten überwacht wird, muss der Werkdienst immer wieder illegal deponierten Müll entsorgen. Vor allem Plastik, Sperrgut, Glas oder auch Hauskehricht, heisst es auf der Website der Gemeinde.

Weil dieser Müll zu einem Mehraufwand für die Gemeinde führt, soll dem Treiben der wenigen Abfallsünder nun ein Ende gesetzt werden. «Es handelt sich um Einzelpersonen. Ich vermute, dass sie eher aus Bequemlichkeit so handeln, als wegen allfälliger Kosten.» Weil ihnen beispielsweise der Aufwand zu gross sei, zu zwei Sammelstellen zu fahren, werde halt beispielsweise eine Glasschüssel bei der Flaschensammlung stehen gelassen anstatt in die Altglassammelstelle gebracht, erklärt Adolf Scherl.

Im Wiederholungsfall gibt’s eine Rechnung

Zwei Videokameras hat die Gemeinde installiert, die während der Öffnungszeiten den Zugang und das Areal der Altstoffsammelstelle überwachen. Aufgezeichnet werden nur Bilder ohne Ton, die in der Regel nach drei Tagen automatisch überspielt werden. Mit zwei gut sichtbaren, offiziellen Hinweistafeln sowie mit entsprechenden Aufklebern wird auf die Videoüberwachung hingewiesen.

Seit 4. Juli ist die Anlage in Betrieb und bereits wurden die ersten Sünder festgestellt. «Sie werden von uns schriftlich informiert. Erst im Wiederholungsfall schicken wir ihnen eine Rechnung», sagt Adolf Scherl. Verrechnet werde dann der Aufwand für die Abklärung, die Schreibgebühren und die Entsorgung, was schnell einmal 200 Franken ausmachen könne. Bussen wolle man nicht erheben. «Das wäre überzogen, wir wollen als Behörde schliesslich mit der Bevölkerung zusammenarbeiten.»

In Hergiswil ruft die Verwaltung die Fehlbaren an

Buochs ist nicht die einzige Gemeinde, in der Abfallsünder mit Videoüberwachung abgeschreckt werden. Auch in Stans ist bei der Altstoffsammelstelle Turmatt beim Gemeindeparkplatz an der Robert-Durrerstrasse gut sichtbar eine Videokamera montiert. Mit Erfolg, heisst es beim Werkdienst.

Bereits seit rund zehn Jahren überwacht Hergiswil die Sammelstelle bei der ARA mit Kameras. Gemeinderat Renato Durrer bewertet die Installation als Erfolg. «Wir haben schon den einen oder anderen Abfallsünder dadurch ausfindig gemacht.» Auch in Hergiswil seien es nur wenige Einzelpersonen, die sich nicht an die Regeln halten würden und normalen Kehricht, Sperrgut und insbesondere Elektronikschrott bei der Sammelstelle deponierten. Das komme seit der Videoüberwachung viel weniger vor.

Anders als in Buochs ruft die Gemeindeverwaltung in Hergiswil die Fehlbaren direkt an und stellt sie zur Rede. «Die meisten erschrecken, dass wir sie ausfindig gemacht haben», erzählt Renato Durrer. Es sei ihnen peinlich und viele würden sich dann entschuldigen. «Ich bin sicher, wer einmal erwischt worden ist, macht das nicht wieder.»

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