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Nidwalden

Testplanung an der Stanser Kreuzstrasse kann beginnen

Zwei Architekturbüros aus Zürich und eines aus Luzern wurden für die Testplanung zur Nutzung des Areals Kreuzstrasse ausgewählt.
Das Areal Kreuzstrasse. (Bild: PD)

Philipp Unterschütz

Die Regierung möchte auf dem rund 33'000 Quadratmeter grossen, kantonseigenen Areal an der Kreuzstrasse in Stans ein modernes Sicherheitskompetenzzentrum realisieren. Das Areal ist zwar flächendeckend überbaut, aber stellenweise ungenügend genutzt und teilweise fremdvermietet. Etliche Gebäude müssten zudem saniert werden. Aufgrund des schlechten Zustandes sollte das bei einigen in absehbarer Zeit geschehen, wie zum Beispiel dem Gebäude der Kantonspolizei und dem Gefängnis, wo zudem auch noch betriebliche Mängel die Arbeit erschweren.

Der Landrat hat im Dezember beschlossen, drei Teams einzusetzen, die mit einer Testplanung Lösungen für die künftige Nutzung des Areals erarbeiten sollen. Wie die Regierung mitteilt, ist nun das Auswahlverfahren abgeschlossen worden. Ein Beurteilungsgremium mit Vertretern der Regierung, Fachpersonen aus verschiedenen Bereichen und aktuellen und potenziellen Nutzern hat zwei Architekturbüros aus Zürich und eines aus Luzern für die Testplanung ausgewählt. Auf die Frage, warum keine einheimischen Büros beteiligt seien, erklärt Justiz- und Sicherheitsdirektorin Karin Kayser, es habe zwar drei Bewerbungen aus Nidwalden gegeben. Den Ausschlag, dass diese im jetzigen Zeitpunkt nicht zum Zug kamen, sei die Erfahrung gewesen. «Es gibt in Nidwalden niemanden, der schon ein derart umfangreiches, komplexes Projekt und dazu noch im Sicherheitsbereich entwickelt hat.»

Einheimische kommen bei Umsetzung zum Zug

Tatsächlich wurde bei der vertieften Analyse das Augenmerk besonders darauf gelegt, inwieweit Erfahrungswerte in Testplanungsverfahren, in der Entwicklung komplexer Areale und in der Projektierung öffentlicher Bauten in ähnlicher Dimension vorhanden sind. «Wir hatten auch mit der Vereinigung Nidwaldner Architekten, Bauingenieuren und Spezialingenieure Kontakt. Einheimische Architekten sollen nach Möglichkeit in der nächsten Phase zum Zug kommen, wenn es um die Projektierung einzelner Baufelder geht», betont Karin Kayser. Die Vereinigung stehe hinter diesem Vorgehen.

Die Testplanung beinhaltet mehrere Veranstaltungen in Form von Workshops und Präsentationen und endet mit der Abgabe der Lösungsvorschläge durch die Planerteams und der Vorprüfung derselben durch das hauptverantwortliche Projektteam.

Prüfung einer Verlegung des Rettungsdienstes

Im Verlauf der Planung soll auch geprüft werden, ob neben der Polizei weitere Blaulichtorganisationen ihren Standort an die Kreuzstrasse verlegen könnten. «Dabei geht es insbesondere um die Stanser Stützpunktfeuerwehr, die selber auf uns zugekommen ist», sagt Karin Kayser. Deren Standort liege in der Spichermatt mitten in einem Wohnquartier und zudem in der hochwassergefährdeten Zone, was für eine Blaulichtorganisation natürlich denkbar ungünstig ist. Geprüft wird auch, den Standort des Rettungsdienstes an die Kreuzstrasse zu verlegen, weil sie bei Ereignissen dank direktem Autobahnzugang wesentlich schneller ausrücken können als vom Spital aus.

Kantonsverwaltung soll im Zentrum bleiben

Auf ausdrücklichen Wunsch des Landrats wird auch überprüft, ob allenfalls Platz geschaffen werden kann für zusätzliche Amtsstellen der kantonalen Verwaltung. «Dabei handelt es sich um solche Teile der kantonalen Verwaltung, die nicht in kantonseigenen Gebäuden eingemietet sind», erklärt Karin Kayser und betont: «Für die Regierung macht es nach wie vor Sinn, wenn die Verwaltung grundsätzlich im Zentrum bleibt, in der Testplanung wird jedoch geprüft, wie die kantonale Verwaltung auf dem Areal integriert werden kann.» Nach der Testplanung entscheide der Landrat, welche öffentlichen Aufgaben auf dem Kreuzstrasse-Areal realisiert werden sollen. Die Regierung würde es begrüssen, wenn an der Kreuzstrasse im sensiblen Sicherheitsbereich nicht noch mehr Publikumsverkehr zu verzeichnen ist.

Die Testplanung an der Kreuzstrasse habe insofern auch nichts mit dem Bahnhofsareal zu tun. Zudem habe der Kanton als Besitzer des Breitenhaus-Grundstücks dort kaum einen Einfluss, die Initiative müsste von den Grundeigentümern kommen, womit momentan nicht gerechnet werden könne.

Laut der Medienmitteilung geht der Regierungsrat davon aus, dass die Phase der Testplanung rund ein Jahr in Anspruch nehmen wird. Der Kick-off-Anlass mit den eingeladenen Architektenbüros soll im September 2019 stattfinden.

Die Regierung hofft, dass man Frühjahr 2021 mit dem Bebauungsplan starten kann.

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