notifications
Nidwalden

Stanser «Mettenweg» steht vor nächster Hürde

Am 5. April stimmen die Stanser über den Baukredit für das neue Pflegewohnhaus Mettenweg ab. Bei einem Ja wäre der Bezug im Februar 2023.
So soll das Pflegewohnhaus Mettenweg in Stans aussehen. (Visualisierung: PD)

Matthias Piazza

«Der Planungsprozess ist bisher super gelaufen», freut sich Gemeinderat und Hochbauchef Martin Mathis. Statt erst im Juni stimmen die Stanser schon am 5. April über den Bruttokredit über 20,9 Millionen Franken für den Neubau des Stanser Pflegewohnhauses Mettenweg ab. Es seien keine Einsprachen eingegangen. Andererseits habe der Kanton schon im vergangenen November die Zusage für sein zinsloses Darlehen von 13,5 Millionen Franken gegeben. Martin Mathis rechnet damit, dass sich dies auch auf den künftigen Zeitplan auswirkt. Bei einem Ja zum Kredit dürfte der Neubau schon im Februar 2023 bezogen werden, drei Monate früher als ursprünglich vorgesehen.

Auch die Kosten könnten trotz Änderungen eingehalten werden, dank grosszügiger Budgetierung. So wird je ein Zimmer pro Stock, also gesamthaft vier Zimmer, auf je zwei statt nur auf einen Bewohner ausgelegt. Damit kommt der Gemeinderat einem Wunsch nach, der im Herbst 2018 geäussert wurde, als das Siegerprojekt Tilia vorgestellt wurde. So wird der Neubau gesamthaft bis zu 52 Bewohner aufnehmen können, mehr als doppelt so viele wie jetzt. Dies ergebe Sinn, da in Zukunft die Zahl der Personen mit einem besonderen Betreuungsbedarf zunehme, so Gemeinderat und Sozialvorsteher Markus Elsener. Pro Geschoss sind zwei Wohngruppen mit elf Einzel- und einem Doppelzimmer und ein Wohn- und Essbereich pro Wohngruppe vorgesehen. Je zwei Bewohner teilen sich Bad und Toilette. Geplant sind auch Pflegeplätze für Tetraplegiker oder Personen mit mehrfacher Behinderung.

Der Neubau ersetzt das heutige baufällige Wohnhaus, ein Patrizierhaus aus dem 16. Jahrhundert, wofür die kantonale Gesundheits- und Sozialdirektion die Betriebsbewilligung 2011 nur noch auf Zusehen hin erteilte. Auch ist die Infrastruktur des Hauses nicht mehr auf der Höhe der Zeit. So gibt es im Gebäude nur Etagenduschen und keine Bettenlifte. Noch unklar ist, was mit dem Einzug der Bewohner in den Neubau mit dem Altbau passiert.

Finanzkommission kritisiert hohe Kosten

Die gemeinderätliche Finanzkommission (Fiko) empfahl den Stansern im November 2018, den Planungskredit von 1,85 Millionen Franken abzulehnen. Die Investitionen von 20,9 Millionen Franken seien im Vergleich zu ähnlichen Projekten in der Region hoch und führten zu einem Anstieg der Verschuldung der Gemeinde Stans, argumentierte sie damals unter anderem. Die Gemeindeversammlung ging auf den Einwand der Fiko nicht ein und hiess den Antrag des Gemeinderates deutlich gut.

«Wir respektieren den demokratischen Entscheid zum Planungskredit und sprechen uns darum trotz der nach wie vor bestehenden Vorbehalte für den Baukredit aus», sagte auf Anfrage Fiko-Mitglied Pirmin Marbacher. «Ich bin zuversichtlich, dass die Stanser nach dem klaren Ja zum Wettbewerbs- und zum Planungskredit auch dem Baukredit zustimmen werden», so Martin Mathis.

Kommentare (0)