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Nidwalden

Planer schnuppern Kreuzstrasse-Luft für das Nidwaldner Sicherheitszentrum

Der Kanton Nidwalden will auf dem Areal Kreuzstrasse in Stans ein Sicherheitskompetenzzentrum bauen mit bis zu 400 Arbeitsplätzen. Am Mittwoch haben drei Teams mit der Testplanung begonnen.
Die Planer auf ihrem Rundgang durch das Areal Kreuzstrasse. (Bild: Corinne Glanzmann, Stans, 18. September 2019)
Das Polizeigebäude auf dem Areal Kreuzstrasse (Bild: Corinne Glanzmann, Stans, 18. September 2019)
Roland Wyrsch leitet das Projekt für den Kanton Nidwalden. Bild: Corinne Glanzmann (Stans, 18. September 2019)

Philipp Unterschütz

Philipp Unterschütz

Philipp Unterschütz

«Wir wollen Synergien nutzen, Prozessabläufe, Arbeitsbedingungen und Dienstleistungen verbessern, mit dem Boden haushälterisch umgehen oder auch die Blaulichtorganisationen zusammenführen.» So zählte Regierungsrätin Karin Kayser am Mittwoch die wichtigsten Ziele auf, die der Kanton Nidwalden mit einem Sicherheitskompetenzzentrum an der Kreuzstrasse erreichen will.

Auf dem rund 33 000 Quadratmeter grossen, kantonseigenen Areal in Stans sind heute die Kantonspolizei, das Gefängnis, das Amt für Justiz, die Staatsanwaltschaft, das Verkehrssicherheitszentrum und das Strasseninspektorat angesiedelt. Etliche Gebäude müssen saniert werden, es besteht ein Sanierungsbedarf von rund 39 Millionen Franken. Statt einem teuren Flickwerk soll aber eine nachhaltige Entwicklung stattfinden.

Dieser Meinung war auch der Landrat, der sich auf Antrag der Regierung für eine Testplanung mit drei Planerteams über die ganze Fläche entschied und im vergangenen Dezember dafür einen Kredit von 695'000 Franken erteilte. Am Mittwoch fiel der Startschuss für diese Phase, die rund ein Jahr dauern soll.

Verkehrstechnisch ideal für Blaulichtorganisationen

Noch nie hat Nidwalden bisher über eine derart grosse Fläche geplant. Pünktlich zum Start hat der Kanton eine Website aufgeschaltet, auf der sich die Öffentlichkeit ein genaues Bild über das Projekt machen kann.

Mit einem Rundgang nahmen die Planer ihre Tätigkeit auf. Anschliessend wurden sie detailliert über die Aufgabenstellung, den Verfahrensablauf, das Raumprogramm und die Anforderungen orientiert. «Es ist wichtig, dass sie begreifen, wie viel hier zusammenläuft und sie die verschiedenen Nutzergruppen und die Abhängigkeiten und Prozesse erkennen», betonte Justiz- und Sicherheitsdirektorin Karin Kayser gestern.

Im Rahmen der Testplanung wird auch geprüft, ob die Stützpunktfeuerwehr, der Rettungsdienst, die Gerichte und weitere Teile der Verwaltung ihren Standort ebenfalls an die Kreuzstrasse verlegen. Das Areal liegt mit seiner Anbindung an die A2 gerade für Blaulichtorganisationen verkehrstechnisch ideal. «Rein vom Platzbedarf her könnte man sogar die ganze Verwaltung hier ansiedeln. Ob das Sinn macht, ist eine andere Frage», meinte Karin Kayser und verwies darauf, dass an der Kreuzstrasse vor allem die Behörden im sensiblen Sicherheitsbereich angesiedelt seien, wo sich nicht unbedingt unterschiedlichste Nutzerströme kreuzen sollten. Zudem müsste auch das Angebot im öffentlichen Verkehr überarbeitet werden, falls weitere Teile der Verwaltung dahin ziehen würden. Zur Testplanung gehören auch der Verkehr und die Anbindung der Kreuzstrasse an ÖV und Strassennetz.

Im Rahmen der Testplanung entwickeln die Teams eine ortsbauliche Vision für die Kreuzstrasse und zeigen Realisierungsmöglichkeiten in Etappen auf. Gebaut werden muss unter laufendem Betrieb.

Breit abgestütztes Beurteilungsgremium

Bei der Testplanung wird kein Siegerprojekt erkoren. Die aufgezeigten Lösungsvorschläge werden durch ein breit abgestütztes Gremium mit Vertretern aus Regierung, Arealnutzern und Fachexperten beurteilt und in Form einer Empfehlung in den Regierungsrat getragen. Die Erkenntnisse dienen als Grundlage für den Bebauungsplan, der die konsolidierten Absichten in Form von Plänen, Modellen und Erläuterungen festhält.«Etwa 2022 möchten wir beim Landrat den Objektkredit beantragen können, 2024 dann den Baukredit. Etwa 2026 könnte das Projekt fertig sein», sagte Karin Kayser unter Vorbehalt aller Eventualitäten, die bei einem derart umfangreichen Projekt auftreten können.

Das letzte Wort haben die Stimmbürger der Gemeinden Stans, Oberdorf und Buochs für den Bebauungsplan sowie am Ende die Nidwaldner Stimmbevölkerung für die Realisierung des gesamten Vorhabens.

Auch die Öffentlichkeit soll im mehrstufigen Entwicklungsprozess mitwirken. So steht die Gründung einer Echogruppe bevor. Sie wird aus Akteuren der Zentralschweizer Regierungskonferenz, aus Nachbarn sowie aus Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Verbänden bestehen. Ihre Meinung abgeben kann auch die Bevölkerung, sei es an Informationsanlässen oder über die neue Website.

www.areal-kreuzstrasse.ch

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