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Nidwalden

Selbstanzeigen spülen Geld in die Staatskassen von Nidwalden und Obwalden

51 Nidwaldner Steuersünder reichten 2019 eine Selbstanzeige ein, in Obwalden waren es 110.

Ein Ferienhäuschen in Italien und dazu ein Konto, ohne dass das Steueramt davon weiss: In solchen und ähnlichen Fällen macht sich der Steuerpflichtige strafbar. Reuige Steuersünder können einmal im Leben eine straflose Selbstanzeige machen.

Auch Nidwaldner machen seit der Einführung der Selbstanzeige 2010 davon Gebrauch. Von 51 im Jahre 2010 stieg die Zahl stetig an und erreichte 2017 den vorläufigen Spitzenwert von 173, ein Jahr später gingen 114 Selbstanzeigen ein und im vergangenen Jahr deren 51, wie das kantonale Steueramt auf Anfrage bekannt gibt. Informationen zur Höhe der Beträge gibt der Kanton Nidwalden nicht bekannt. Ein Hinweis liefert aber die Rechnung 2018. Die Vermögenssteuern fielen 6,5 Millionen Franken höher aus als budgetiert. Dies sei auf die Selbstanzeigen zurückzuführen, heisst es im Kommentar zur Rechnung.

Informationsaustausch mit 89 Staaten

«Der automatische Informationsaustausch, der seit 2017 für die Schweiz gilt, liess die Zahl der Selbstanzeigen in die Höhe schnellen», sagt dazu Raphael Hemmerle, Leiter des Nidwaldner Steueramtes. Seither tauscht die Schweiz mit 89 Staaten Informationen über aus. «Die Wahrscheinlichkeit ist gross, dass die Behörden Steuersündern auf die Schliche kommen, auch wenn ihr Geld auf einem ausländischen Konto ist, was nebst einer Nachbesteuerung ein Strafverfahren nach sich ziehen könnte.» Und diese könne je nach Höhe des nichtdeklarierten Betrages teuer werden. «Insofern tun die fehlbaren Steuerpflichtigen gut daran, ihrer Pflicht nachzukommen.»

Damit würden alle gewinnen: Der Steuersünder komme einmalig straflos davon und der Staat komme zu seinen Steuereinnahmen. Dass die Möglichkeit dieser Selbstanzeige dazu verleite, die Steuern im Rahmen der «normalen» Frist nicht anzugeben, glaubt Hemmerle nicht und er rät auch davon ab. «Schliesslich würde man so riskieren, dass die Steuerbehörde einem zuvorkommt.»

Im Kanton Obwalden gingen gemäss Steuerverwaltung im vergangenen Jahr 110 Selbstanzeigen ein. Knapp die Hälfte der Fälle konnte schon erledigt werden, was einen Steuerertrag von total 206'000 Franken ergibt.

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