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Nidwalden

Raus aus der Anonymität

Markus von Rotz äussert sich im «Blitzlicht» zum Auftritt des Kantons Nidwalden an der «Iheimisch 2019».
Markus von Rotz.

Markus von Rotz

Nidwaldens kantonale Gewerbeausstellung 2019 sorgte in vergangenen Tagen für zwei fast gegensätzliche Schlagzeilen in unserer Zeitung: Die «Iheimisch» meldet ausgebucht, war die eine, «Iheimisch»-Engagement ist umstritten, die andere. Die Organisatoren meldeten, dass sich in weniger als einem halben Jahr 250 Aussteller angemeldet haben. Für ein grosses Publikumsinteresse dürfte gesorgt sein. Auf der anderen Seite konnte man lesen, dass einigen Landräten die vom Regierungsrat beantragten Kosten von 210'000 Franken netto für einen Auftritt des Kantons an dieser Messe zu viel seien. Schliesslich betreibe der Kanton ja kein Gewerbe.

Der Landrat wird nächste Woche darüber beraten. Diesen Betrag für einen alle sieben Jahre stattfindenden Anlass zusammenzustreichen, käme etwas kurzsichtig herüber. 30'000 Franken pro Jahr wären es sozusagen. Warum sollen die Mittelschule, das Berufsbildungsamt, die Polizei, die Kantonsbibliothek oder das Personalamt, um nur einige zu nennen, nicht die Gunst nutzen, ihre Anonymität zu verlassen und den Bürgern zu begegnen? Schliesslich ist der Kanton auch ein grosser Arbeitgeber, und die Steuerzahler sollen wissen, wer wie ihr Geld ausgibt. Und sehen, dass der Staat zwar kein Gewerbe betreibt, aber etwa im Personalbereich durchaus auch im Wettbewerb mit anderen steht. Vielleicht tut das auch Landräten gut, die zuweilen finden, Regierungsräte müssten den Kanton wie Verwaltungsräte unternehmerisch führen.

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