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Stans

Das Beste wächst halt immer noch im eigenen Garten

Seit 40 Jahren ist der Schrebergarten in Stans seine Heimat - und einer der Gründe, warum der 78-jährige Otti Indergand so fit ist.
Otti Indergand ist ein leidenschaftlicher Hobbygärtner. (Bild: Sepp Odermatt (Stans, 23. Juli 2020))
Sogar Birnen wachsen im Garten von Otti Indergand. (Bild: Sepp Odermatt (Stans, 23. Juli 2020))
Otti Indergand mit frischem Salat. (Bild: Sepp Odermatt (Stans, 23. Juli 2020))

Sepp Odermatt

Rosen, Lilien, Zinnien und Gladiolen leuchten in allen Farben und aus dem Komposthaufen guckt ein riesiger Kürbis. Das ist der erste Eindruck von Otti Indergands Garten. Der 78-jährige Rentner ist zusammen mit 48 Hobbygärtnern aus diversen Nationen Mitglied des Familiengärtnervereins Stans. Er pflegt schon seit über 40 Jahren seinen Garten beim Schwybogen, hinter dem alten Schützenhaus. Gärtnern ist seine grosse Leidenschaft.

Zusammen mit seiner Frau Vreni bewirtschaftet der ehemalige Buschauffeur 150 Quadratmeter des rund fünf Aren umfassenden Schrebergartens der Genossenkorporation Stans. Otti Indergand präpariert mit einer Hacke gerade ein neues Beet: «Hier wuchsen Kartoffeln. Jetzt kommen Bohnen, Kohlrabi, Wintersalat, Chicorée und Nüsslisalat hinein.» Neben Gemüse und Blumen hätten auch Erdbeeren, Brombeeren, Heidelbeeren und sogar ein Birnenbaum Platz, schwärmt er. Es sei ihm sogar schon gelungen, eine Williams Birne in eine Flasche wachsen zu lassen.

Im Gartenstübli gibt’s ein Bierchen als Lohn

Seit dem letzten Jahr steht am Eingang des Schrebergartens ein neues, ansprechendes Gebäude. Das «Gartenstübli» wurde von den Vereinsmitgliedern in Fronarbeit errichtet und kann intern für Familienfeiern oder ähnliche Anlässe gemietet werden. Auch eine Toilette steht zur Verfügung. Unter dem gedeckten Vorplatz sitze man oft nach der schweisstreibenden Arbeit zusammen und trinke ein Bierchen, verrät Otti Indergand, der vor 57 Jahren mit seiner Frau nach Nidwalden gekommen war. Der gebürtige Urner ist dank der Naturverbundenheit und der täglichen Arbeit im Garten noch immer rüstig.

Tipps und Tricks für Hobbygärtner

Das gemütliche Beisammensein und Diskutieren mit seinen Vereinskollegen machen ihm Spass. Dabei tauscht man die Erfahrungen zum Gelingen der Ernte aus. Und Konkurrenz oder Neid seien hier Fremdwörter, meint der Stanser. Auf die Frage, ob er den Lesern vielleicht ein paar Tipps zu einem erfolgreichen Gartenjahr geben könne, erklärt der Fachmann schmunzelnd: «Rossmist! Im Herbst den Boden gut umstechen, den Ross- oder Kuhmist darunter graben und wieder Humus darauflegen.

So wird die Erde locker.» Gegen Läuse und weisse Mücken an den Blättern des Gemüses empfiehlt der Hobbygärtner Brennnesseljauche. Die Blätter der Nesseln mit ein paar Litern Wasser mindestens einen Tag einlegen und die Flüssigkeit dann auf die befallenen Stellen der Pflanze sprayen.

«Der Garten ist meine Heimat», beteuert Otti Indergand, dessen Lieblingsbeschäftigung das Setzen und Ausprobieren ist. Weniger gern hat er die strenge Arbeit im Herbst und im Frühling. Auch das Bücken, um die Kartoffeln aus dem Boden zu nehmen, mache ihm manchmal etwas Mühe.

Stolz und Freude über die eigenen Produkte

Nun steht aber die Erntezeit an. Kartoffeln, Tomaten, Kürbis, Gurken, Bohnen Lauch, Schwarzwurzeln, Zucchetti und vieles mehr werden genaustens gewogen. Danach ermittelt er mit Hilfe einer Tabelle den Marktwert.

Selbstverständlich müssen die Auslagen für Setzlinge, Samen und anderes ebenfalls festgehalten werden. So entsteht der eigentliche Jahresgewinn. Verkaufen will der begeisterte Hobbygärtner nichts. Das Meiste wird eingekellert, konserviert oder frisch gegessen. Zudem dürfen sich seine beiden Kinder jederzeit im Keller bedienen.

Otti Indergand freut sich schon heute, wenn er mit seiner Familie die eigenen Tomaten, den frischen Salat und die duftenden Kräuter und Gewürze geniessen kann. Und schon bald ist es wieder Zeit für eine kräftige Kürbissuppe, die ihm seine Frau Vreni mit viel Liebe zubereiten wird

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