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Nidwalden

Nidwaldner Guuggen übernehmen Stans

Bis in die Morgenstunden hallen laute und schrille Töne durch die Gassen. Die Fasnacht ist eröffnet!
Die Stanser Guugge 1850 während ihres Auftritts auf Guuggenüberfall. (Bild: André A. Niederberger (Stans, 15. Februar 2020))

Sepp Odermatt

20 Uhr 20, im Jahr 2020: ein Knall! – Der traditionelle Guuggenüberfall in Stans nimmt seinen Lauf. Rund 4000 Fasnächtler, verkleidet als Giraffen, Bären und Hühner, als Astronauten, Zwerge und Wintersportler haben sich auf dem Dorfplatz versammelt und sind bereits in Hochstimmung. Sie hüpfen, tanzen und klatschen, als die zehn Guuggenmusiken sternförmig aus allen Strassen und Gassen auftauchen. Mit schrägen Tönen und rhythmischen Klängen schlendern die kreativ kostümierten Musikanten Richtung Dorfplatz. Auf der Bühne unter dem Winkelrieddenkmal treten zuerst die Schluchtä-Gruftis aus Ennetmoos auf. Dieses Jahr sind sie als Matrosen unterwegs und erfreuen das Publikum. Dann geht es Schlag auf Schlag weiter mit den Dossäbängeler aus Kägiswil und den Eichleguugger aus Eich.

Warten bis zum Schmutzigen Donnerstag

Auch die Kantone Uri und Schwyz sind mit den Ryssboodäfääger und den «Log äs Reh» vertreten. Selbstverständlich geben noch weitere Nidwaldner Guuggen am Überfall ihr Bestes: die Birger Fäger, Sunneguugger, Beggo-Schränzer, Guugge Stans 1850 und Chälti-Sägler.

Eine Gruppe junger Männer mit überaus langen gelben Skiern fällt auf. «Wir sind aus Engelberg und kommen seit vier, fünf Jahren immer an den Guuggenüberfall», erklärt Kobi Hess. Die Stimmung mit den verschiedenen Guuggen sei hier einfach super, schwärmt der Obwaldner, der gerne mit seinen Kollegen hier im Tal das fasnächtliche Treiben geniesse.

Sonja Ryser aus Beckenried ist mit einer sechsköpfigen Wandergruppe mit Stöcken und Wegweisern einmarschiert. «Wir sind heute nach dem letztjährigen Motto unterwegs. Unser diesjähriges Sujet bleibt ein Geheimnis», schildert die junge Wanderleiterin. Und weiter: «Erst am Schmutzigen Donnerstag werden wir das Geheimnis lüften und erstmals im Tenü 2020 auftreten.»

Morgens um vier Uhr ist Schluss

Bereits seit 1993 ist der Guuggenüberfall ein fester Bestandteil der Nidwaldner Fasnacht – dieses Jahr unter dem Motto: «Stanser Winterspiele». Aber wer kam denn auf die Idee für dieses Motto? Sandro Gasser, OK-Präsident und Mitglied der Hüdä Hädä aus Kehrsiten erklärt: «Das hat sich ganz spontan ergeben.» Wichtig sei viel mehr, dass alles gut klappe, das Wetter mitspiele und dass wieder eine tolle Stimmung herrsche. So sei die Zukunft des Guuggenüberfalls gesichert, meint Gasser erfreut.

Kurz nach Mitternacht sind die Auftritte der Guugger auf dem Dorfplatz und der Spielgasse beendet. Gefeiert wird aber weiter. Schliesslich schlägt es vier Uhr morgens, als die letzten Fasnachtsverrückten die Bühne verlassen und der Aufräumequipe das Zepter überlassen.

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