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Nidwalden

«Märli-Biini» zaubert eine orientalische Welt ins Theater an der Mürg

Auf und hinter der Bühne fiebert man nach der coronabedingten Spielpause nun der Premiere am Samstag entgegen. Erfolgsregisseurin Bettina Dieterle inszeniert den «Kalif Storch».
Der Zauberer Kaschnur (Alex Friedrich) und sein Sohn Mizra (Florende Ming) werfen begehrliche Blicke in den Palast.
(Bild: PD/Dave Leuthold)
Vater und Sohn stehen gemeinsam auf der Bühne: Beat Barmettler (rechts) als Grosswesir, Reto Barmettler in der Hauptrolle des Kalifen.
(Bild: PD/Dave Leuthold)

Marion Wannemacher

Marion Wannemacher

«Der Verein ist voller Tatendrang», schildert Stefan Wieland die Stimmung, die kurz vor der Premiere am Samstag im Team der «Märli-Biini» herrscht. Er ist zuständig für Spiel und Technik und hat bis dahin noch alle Hände voll zu tun. «Diese Woche haben wir noch drei Durchläufe. Wir müssen unsern Rhythmus finden, es fehlen noch etwa die letzten fünf Prozent», erklärt der erfahrene Theatermann. Er ist überzeugt, dass der Zeitplan aufgeht.

Wie Wieland fiebern auch Spieler, Produktionsteam und alle Helfer nach der langen coronabedingten Spielpause der Premiere entgegen. «Endlich wieder spielen und das Stück präsentieren, darauf freuen sich hier alle», begeistert er sich. Nach 18 Jahren führt die «Märli-Biini» mit «Kalif Storch» wieder ein orientalisches Märchen auf. Damals geriet die Inszenierung «Der kleine Muck» zu einem echten Erfolg.

Nach der Coronapause wird es bunt

«Es wird farbig», verspricht der Produktionsleiter. Die orientalische Welt entfalte ihre ganze Pracht in den Kostümen, in der Maske im Bühnenbild und den für die orientalische Musik typischen Fünfton-Sequenzen. Die musikalische Leitung hat Roman Glaser. Für die Inszenierung konnte Erfolgsregisseurin Bettina Dieterle aus Zürich gewonnen werden. Sie hat sich mit den Inszenierungen von «Cyrano de Bergerac» und «Little Shop of Horrors» am Theater Stans einen Namen gemacht.

Sie inszeniert und spielt seit vielen Jahren auf zahlreichen Bühnen der Schweiz. Dabei ist sie in sehr unterschiedlichen Genres unterwegs: Kleinkunst, grosse Produktionen, Comedy, Theater an Gymnasien. Sie inszeniert seit vier Jahren aber auch Operetten und Opern. Bettina Dieterle ist Gründungsmitglied des Comedy-Quartetts Acapickels und dem musikalischen Kabarett verbunden. Zum ersten Mal arbeitet sie nun mit der «Märli-Biini» zusammen. «Es ist schön, wie viel kreative und innovative Leute mit einem wahnsinnigen Teamgeist hier sind. Es ist sehr familiär. Ich schätze es, mit kritischen, sehr versierten Leuten zusammenzuarbeiten. Sie schauen einem auf die Finger, aber das ist gut so.»

Wie war noch mal das Zauberwort?

Bettina Dieterle hat die Vorlage, das Märchen von Wilhelm Hauff, umgeschrieben. Im Stück der «Märli-Biini» geht es um den Herrscher von Bagdad, der aus Eifersucht vom bösen Zauberer Kaschnur zum Storch verwandelt wird. Kaschnur plant, die Macht des Kalifen Chassid an sich zu reissen. Unversehens finden sich der Kalif und sein Grosswesir in neuer befremdlicher Gestalt auf einer Storchenwiese wieder. Das Zauberwort haben sie dummerweise vergessen.

Besonders an der diesjährigen Produktion ist, dass miteinander Vater und Sohn auf der Bühne stehen: Reto Barmettler spielt den Kalifen Chassid, sein Vater Beat den Grosswesir Mansor. Bereits seit rund zwanzig Jahren glänzt Beat Barmettler in vielen spannenden Rollen: Im russischen Märli «Aljoscha und die drei Teufel» spielte er den Teufel, im «Märli»-Klassiker «Hänsel und Gretel» den Vater, im «Zauberer von Oz» den Blechmann, und auch als «Rumpelstilzli» spielte er sich in die Herzen der Zuschauer. Sohn Reto stand in Peter Pan vor 15 Jahren das letzte Mal auf der Bühne.

Und was ist die Botschaft in der diesjährigen Produktion? Diese werde vor allem in der Beziehung der Eule zum Storch deutlich, findet Stefan Wieland. «Man soll nicht auf Äusserlichkeiten achten.» Und noch eine Aussage habe der Kalif Storch: «Man soll nicht aufgeben.»

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