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Nidwalden

Hornschlittler fahren auf Klewenalp in Saus und Braus dem Ziel entgegen

Hornschlittler-Teams aus dem bernischen Zäziwil feierten auf der Klewenalp den totalen Triumph. Doch wie lange finden noch solche Rennen statt? Die Teilnehmerzahlen sind rückläufig. Dennoch ist der OK-Co-Präsident zuversichtlich.
In stiebender Fahrt geht es in Richtung Ziel. (Bild: Beat Grob, Klewenalp, 9. März 2019)
Ein Duo macht sich bereit für den Start. (Bild: Beat Grob, Klewenalp, 9. März 2019)

Oliver Mattmann

Oliver Mattmann

«Wir haben lange gebibbert.» Die Wetterprognosen bereiteten den OK-Co-Präsidenten Paul Odermatt und Martin Ambauen fast bis zuletzt Kopfzerbrechen. Kann das 23. Hornschlitten-Rennen auf der Klewenalp am Samstag durchgeführt werden oder kommt es wegen Dauerregens und allenfalls sogar Sturm zur Absage? Am Tag vor dem Rennen hellten sich nicht nur die Aussichten, sondern auch die Mienen der Organisatoren auf. Sie konnten für das traditionelle Rennen auf der zirka 2 Kilometer langen Piste zwischen Chälenegg und Talboden grünes Licht erteilen. «Allerdings haben wir entschieden, den Start um eine Stunde auf 12 Uhr vorzuverschieben, weil sich auf mitte Nachmittag Niederschläge ankündigten», erzählt Paul Odermatt.

Der Entscheid hat sich im Nachhinein als richtig herausgestellt. Die neun Frauen- und 54 Herren-Duos konnten den Parcours bei trockenen Verhältnissen und harter Schneeunterlage in Angriff nehmen und im Zielgelände gerade noch mit anderen Teilnehmern anstossen, bevor Petrus die Schleusen öffnete. Dies sei für die Stimmung vor Ort schade gewesen, so Paul Odermatt, «das Wichtigste war aber, dass wir das Rennen durchführen und allen faire Bedingungen bieten konnten.» Die Delegation aus Zäziwil feierte dabei den totalen Triumph, bei den Männern fuhren Rudolf Herrmann und Simon Kunz als Schnellste durchs Ziel, bei den Frauen liessen Karin Kunz und Raya Hager alle Konkurrentinnen hinter sich.

Bahnen haben den Anlass übernommen

Selbst wenn das Hornschlitteln nach wie vor den Status einer Tradition geniesst, so scheint dieser allmählich zu bröckeln. «Die Teilnehmerzahlen sind leider tendenziell rückläufig», sagt Paul Odermatt. Dies sei aber nicht nur auf der Klewenalp, sondern auch bei anderen Rennen der Fall. Odermatt kann über die Gründe nur mutmassen. Er ist Technischer Leiter der Bergbahnen Klewenalp-Stockhütte, gehört selber aber nicht den Beggrieder Hornschlittler an. «Ich vermute, dass der Sport bei den Jungen nicht mehr so zieht und es deshalb an genügend Nachwuchs fehlt.»

Der Hornschlittler-Club wollte das Rennen aufgrund des Aufwands im Vorjahr aufgeben. Da sprangen die Bergbahnen in die Bresche. «Es wäre schade um den Anlass», meint Paul Odermatt, weshalb er und Martin Ambauen die Initiative ergriffen und die Organisation übernommen haben. Sie hoffen, noch viele weitere Hornschlitten-Rennen durchzuführen. Paul Odermatt ist überzeugt, dass der Sport trotz der aktuellen Entwicklung Zukunft hat. Am Samstag jedenfalls ist alles reibungslos verlaufen. «Wir hatten keine Unfälle und organisatorisch hat alles geklappt», zieht er ein positives Fazit.

Rangliste_Hornschlittenrennen.pdf

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