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Nidwalden

Gemeinderat Buochs vertagt umstrittenen Hausverkauf

Nach der Kritik und dem Unverständnis aus Bevölkerungskreisen über ein heikles Geschäft legte der Gemeinderat noch vor der Herbstversammlung den Rückwärtsgang ein.
Buochs budgetiert fürs kommende Jahr einen Mehraufwand von rund 630'000 Franken. (Bild: Corinne Glanzmann)
Der alte Werkhof an der Bürgerheimstrasse 7 sollte an Gemeinderat Adolf Barmettler verkauft werden. Das Geschäft wird vertagt. (Bild: Martin Uebelhart (Buochs, 4. November 2020))

Sepp Odermatt

Sepp Odermatt

Der Buochser Gemeindepräsident Werner Zimmermann durfte erfreulich viele Stimmberechtigte – 199 an der Zahl – zu seiner ersten Versammlung als Vorsitzender begrüssen. In der grossflächigen Turnhalle Breitli konnten die derzeitigen Bestimmungen des BAG mit Maskenpflicht und genügend Abstand eingehalten werden.

Knapp eine Woche vor der Gemeindeversammlung war auf einem offiziellen Flugblatt in alle Haushalte von Buochs zu lesen, dass der Gemeinderat das Traktandum 6 (Verkauf der Liegenschaft Bürgerheimstrasse 7 an Gemeinderat Adolf Barmettler) an der Herbstversammlung zurückziehen werde. Er wolle dieses Geschäft zu einem späteren Zeitpunkt zur Abstimmung unterbreiten. Vorgängig werde man die Bevölkerung umfassend darüber informieren, beteuerte der Gemeinderat.

Offenbar hatte der Rat den Unmut aus der Bevölkerung wahrgenommen. Zudem hatte schon die Finanzkommission den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern in den Unterlagen zur Versammlung empfohlen, das Sachgeschäft abzulehnen. Die Stimmberechtigten folgten schliesslich dem Antrag des Gemeinderates, das Traktandum über den Verkauf der erwähnten Liegenschaft zurückzuziehen.

Budgetiert wird ein Verlust

Das Budget der politischen Gemeinde rechnet mit einem Aufwand von gesamthaft rund 20,3 Millionen und Erträgen von rund 19,7 Millionen Franken. Daraus resultiert ein Mehraufwand von 630'225 Franken. Die Nettoinvestitionen belaufen sich auf etwas weniger als 2,5 Millionen Franken. Die Buochserinnen und Buochser stimmten dem Voranschlag 2021 ohne Diskussion zu. Ebenfalls Ja sagten sie zum Steuerfuss, der unverändert bei 2,37 Einheiten bleibt und so verkraftbar ist.

Doch kein Rückweisungsantrag

Im Vorfeld der Versammlung galten die beiden Kredite für die dringend benötigte Sanierung des Schiffssteges und der Fundation des Stationsgebäudes bei der Schiffstation als unbestritten. Doch als in den letzten Tagen plötzlich eine Interessengemeinschaft ins Leben gerufen wurde, kam es im Dorf zu Diskussionen. Die IG könnte sich im Gebiet Seefeld ein Generationenprojekt vorstellen; mit Insellandschaft und einem Schiffssteg für Ennetbürgen und Buochs (wir berichteten).

Der Gemeinderat befürchtete deshalb seitens der Visionäre einen Rückweisungsantrag. Dazu kam es aber nicht, weil einerseits die Notwendigkeit der Sanierung klar aufgezeigt werden konnte und andererseits die Vision Seefeld zwar interessant, aber momentan unrealistisch erscheint. Der Gesamtkredit von 410'000 Franken für die Sanierung der Schiffstation wurde ohne Gegenantrag angenommen.

Nadja Baumgartner neu in der Schulkommission

In einem weiteren Traktandum beantragte der Gemeinderat die Annahme der Teilrevision der Statuten des Gemeindeverbandes Feuerwehr Buochs-Ennetbürgen. Diesen Anpassungen an die kantonale Gesetzgebung stimmten die Anwesenden ohne Gegenstimme zu.

Am 1. Dezember 2019 hatte Marianne Ackermann das Amt als Gemeinderätin angetreten. Zu ihrem vorzeitigen Rücktritt aus beruflichen und privaten Gründen zeigten sich die Stimmberechtigten verständnisvoll und sagten Ja. Ebenfalls genehmigten die Anwesenden den vorzeitigen Rücktritt von Michaela Mathis aus der Schulkommission. Für die Nachfolge wurden Nadja Baumgartner (parteilos) und Dave Kesseli (SVP) vorgeschlagen. Die deutliche Mehrheit der Stimmen ging an Nadja Baumgartner, die für den Rest der Amtsperiode 2018 bis 2022 in der Schulkommission vertreten sein wird. Im Weiteren erhielten drei Gesuchsteller aus Sri Lanka und ein Staatsangehöriger aus Deutschland das Bürgerrecht von Buochs.

Kirchgemeinde mit ausgeglichenem Budget

Einen verkraftbaren Aufwandüberschuss von 28'505 Franken weist die Römisch-katholische Kirchgemeinde für das Jahr 2021 aus. Finanzchefin Nathalie Häberli präsentierte in ihrem Voranschlag einen Aufwand von rund 1,33 Millionen und einen Ertrag von etwa 1,30 Millionen Franken. Die Stimmberechtigten genehmigten sowohl das Budget als auch den beantragten unveränderten Steuerfuss von 0,38 Einheiten ohne Gegenstimme.

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