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Nidwalden

Stimmbürger bewilligen Verkauf des ehemaligen Werkhofs

Der alte Werkhof weicht einer Wohnüberbauung. Die Buochser haben dem Verkauf am Sonntag deutlich zugestimmt.
Der alte Werkhof an der Bürgerheimstrasse. (Bild: Sepp Odermatt (Buochs, 6. Mai 2021))

Matthias Piazza und Florian Pfister

Mit einem Ja-Stimmen-Anteil von 62,9 Prozent (1327 Ja zu 783 Nein) gaben die Buochser am Sonntag grünes Licht für den Verkauf des alten Werkhofs samt 358 Quadratmeter grosser Parzelle für 760'000 Franken. Dies bei einer Stimmbeteiligung von 57 Prozent.

Mit dem Erlös aus dem Verkauf der Liegenschaft will der Gemeinderat Schulden abbauen oder Neuinvestitionen finanzieren. Die Liegenschaft an der Bürgerheimstrasse 7 braucht die Gemeinde nicht mehr, seit der Werkdienst im November 2019 an den zentralen Standort an der Flurhofstrasse umgezogen ist, gleich neben der Feuerwehr. Das Grundstück geht nun an Adolf Barmettler über, der bereits das benachbarte 285 Quadratmeter grosse Grundstück besitzt. Er ist seit Sommer 2018 im Gemeinderat, eine Kaufanfrage reichte er allerdings schon vor seinem Amtsantritt ein.

Käufer muss ein Wohnhaus erstellen

Das deutliche Ergebnis interpretiert der Gemeindepräsident Werner Zimmermann so, dass sich die Leute gut über den Verkauf informiert hätten. «Wir konnten in der Broschüre deutlich aufzeigen, dass es sich hierbei um keine Bevorzugung handelte.» Nur mit dem Zusammenlegen der beiden Parzellen lasse sich die Fläche sinnvoll bebauen. Dass nun genau Adolf Barmettler der Besitzer der benachbarten Parzelle ist, tue nichts zur Sache. «Es ging nie um seine Person und die Kaufanfrage reichte er bereits von seinem Amtsantritt an», so Zimmermann. «Wir hätten gleich gehandelt, auch wenn jemand anderes da wohnen würde.»

Auch Adolf Barmettler selber zeigt sich froh über den deutlichen Ja-Anteil. «Ich danke dem Stimmvolk recht herzlich für das Vertrauen.» Zu Beginn habe sich zwar ein gewisser Widerstand formiert, der Gemeinderat habe das Geschäft aber immer offen kommuniziert. Das habe sich nun auf das Abstimmungsresultat ausgewirkt. Der Gemeinderat stellte für den Verkauf Bedingungen. So muss der Käufer auf den beiden frei werdenden, zusammenhängenden Grundstücken ein Wohnhaus realisieren. Barmettler plant auf dem Grundstück ein Fünffamilienhaus. Nun stehe die konkrete Planungsphase an. Das heute bestehende Gebäude muss innerhalb von fünf Jahren nach dem Kauf abgerissen werden.

Ursprünglich wollte der Gemeinderat die Liegenschaft mit Baujahr 1964 nach dem Auszug des Werkdienstes anderweitig nutzen und vermieten. Doch konnten nur die fünf Garagen dauerhaft vermietet werden. Die Büroräumlichkeiten konnten nur teilweise vorübergehend vergeben werden.

Mehr Bürger konnten abstimmen als ursprünglich geplant

Über das Geschäft hätte ursprünglich die Gemeindeversammlung abstimmen sollen, doch wurde es im November 2020 und auch in diesem Mai jeweils wieder abtraktandiert. Der Verkauf dieser Liegenschaft an einen Gemeinderat sei brisant und dürfe nicht an einer Versammlung mit wenigen Stimmbürgern entschieden werden, argumentierte damals ein Bürger, der mit einer Unterschriftensammlung das Geschäft an die Urne verwies.

Die SVP bekämpfte den geplanten Verkauf mit einem Flugblatt. Sie wollte, dass die Gemeinde das Grundstück im Baurecht abgibt, also es behält, aber zum Bebauen zur Verfügung stellt. Über das Abstimmungsresultat zeige man sich aber überhaupt nicht enttäuscht. «Wir haben der Gemeinde Buochs eine weitere Idee zur Abstimmungsvorlage präsentiert», sagt Dave Kesseli, Präsident der SVP Buochs. Heute hätten viel mehr Bürger abstimmen können, als wenn die Abstimmung an der Gemeindeversammlung durchgeführt worden wäre, sagt Kesseli. Mit der Teilnahme und Zustimmung von deutlich mehr Stimmbürgern entstehe somit eine solide Grundlage zum Verkauf. «Wir stehen voll hinter der Entscheidung der Buochser Stimmbürger», so Kesseli.

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