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Nidwalden

Diskussion um Stanser Bahnhofareal wäre höchst willkommen

Dass der «Tausendfüsser» das Thema Überbauung des Bahnhofareals wieder in den Fokus rückt, kommt Kanton und Gemeinde recht.

Mit ihrer Projektidee «Tausendfüsser» wollen der Stanser Steff Hürlimann und der Architekt Georg Vranek aus Emmenbrücke die Diskussion um eine Überbauung des Stanser Bahnhofareals wieder in Gang bringen. Im Gebäude mit den vertikalen Gärten soll unter anderem die kantonale Verwaltung untergebracht werden, ebenso wie der ZB- und Bus-Bahnhof. Die Rückfrage beim Kanton und bei der Gemeinde zeigt, dass man dort gar nicht unglücklich ist, wenn die grundsätzliche Diskussion über die Nutzung und Überbauung des Bahnhofareals wieder aufs Tapet kommt.

So ist der Nidwaldner Baudirektor Josef Niederberger nach wie vor überzeugt, dass das Bahnhofareal einer der besten Orte für Verwaltungen aber auch für viele andere Dienstleistungen und Verkaufsgeschäfte wäre. «Die Verwaltungen des Kantons sind Dienstleistungsbetriebe und funktionieren an zentraler Lage mit guter Erschliessung mit allen Verkehrsmitteln viel besser. Für Stans ist es aus meiner Sicht zentral, dass die Kantonsverwaltungen im Dorf bleiben.» Es habe schon einige Anläufe und Projektgruppen gegeben, die an einem Entwicklungskonzept Bahnhofareal Stans ihre Gedanken und Ideen hätten verwirklichen wollen.

Höchste Zeit für eine gesamtheitliche Planung

«Im Moment stockt es in der bestehenden Arbeitsgruppe. Es fehlt am Willen der einzelnen Grundeigentümer», schreibt Josef Niederberger auf Anfrage. Er betont auch, dass die Testplanung an der Kreuzstrasse, die der Landrat im Dezember beschlossen hat, mit der Bahnhofarealentwicklung nichts zu tun habe. «Der Kanton Nidwalden ist nur am Rande mit Grundeigentum betroffen. Ich denke, das kantonseigene Breitenhaus mit dem wunderschönen Garten hat nur einen raumplanerischen Einfluss auf das Bahnhofareal.»

Die Idee werde aber sicher die Gemüter anregen, was für den Baudirektor durchaus Sinn macht. «Es ist höchste Zeit, die Zukunft beginnt heute», betont er. Aus seiner Sicht sei es wichtig, dass in Stans eine gesamtheitliche Planung angegangen wird. Pflästerlipolitik für einzelne Projekte helfe nicht weiter. «Mit den heutigen vielfältigen Aufgaben und Interessen ist es nicht möglich grössere Einzelprojekte zu verwirklichen.» Es seien insbesondere die formellen Planungsinstrumente wie kantonaler Richtplan, Siedlungsleitbild, Nutzungsplanung und Sondernutzungsplanung stufengerecht anzuwenden.

Im Weiteren sei es für Gebiete dieser Grössenordnung und Tragweite sinnvoll, informelle Planungsinstrumente wie Testplanungen oder Wettbewerbsverfahren heranzuziehen und eine geeignete Partizipation der Interessensvertreter sicherzustellen. «Die Arealentwicklung findet vorzugsweise in enger Zusammenarbeit zwischen Privaten, Zentralbahn, Gemeinde und Kanton statt. Aus meiner Sicht wäre es gut, wenn Inputs kommen.»

Bahnhofareal wird nicht optimal genutzt

Auch der Gemeinderat Stans möchte die kantonale Verwaltung wenn immer möglich im Zentrum von Stans behalten, sagt Gemeindepräsident Gregor Schwander auf Anfrage. Es gebe nur schon angesichts der Anbindung an den öffentlichen Verkehr keinen bessern Platz. «Wir sind zudem der Meinung, dass das Bahnhofsareal heute nicht optimal genutzt wird und führen schon seit einiger Zeit Gespräche mit den Grundeigentümern.» In diesem Sinn sei das Projekt geeignet, die laufenden Diskussionen über das Bahnhofsareal weiterzuführen.

Die Visualisierungen würden beim Anschauen etwas auslösen, sie seien durchaus ansprechend. Die Idee stehe aber noch nicht im vollständigen Kontext. «Wir haben als Standortgemeinde grosses Interesse an einer Gesamtplanung. Selber können wir aber nicht viel mehr machen, als die Grundeigentümer zu motivieren, auf dem Bahnhofareal etwas Neues zu realisieren.»

Zur Festlegung des Planungsperimeters meint die Gemeinde, dass auch durchaus über die Gleise hinaus gedacht und auch eine Tieferlegung des Bahnhofs einbezogen werden könnte. «Damit eine solche Planung erfolgreich ist, braucht es jedoch einen ganzheitlichen Prozess mit Einbezug sämtlicher Interessengruppen», betont Gregor Schwander.

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