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Nidwalden

Buochser Strassen sollen sicherer werden

Gemeinde und Kanton planen die Hauptstrassen in Buochs umzugestalten. Ein ähnliches Projekt scheiterte schon mal an der Urne.
Muss behindertengerecht umgebaut werden: die Haltestelle Post in Buochs. (Bild: Jakob Ineichen, 3. Juli 2019)

Philipp Unterschütz

Mehr Verkehrssicherheit und bessere Strassenraumgestaltung – schon seit geraumer Zeit möchte die Gemeinde Buochs Verkehrsdefizite verbessern. In den letzten neun Jahren erfolgten im Bereich der Beckenriederstrasse diverse Abklärungen. Dabei ging es unter anderem um die Neugestaltung des Dorfkerns oder des Postplatzes, die Überprüfung von Fussgängerstreifen, die Abklärung von Tempo 30 auf der Beckenriederstrasse sowie die Sicherheit auf dem Schulweg.

Allerdings lehnten die Stimmbürger im März 2013 einen Antrag des Gemeinderates für einen Kredit von 1,4 Millionen Franken für die Neugestaltung des Postplatzes ab. Nun hat sich die Gemeinde mit dem Kanton zusammengetan, um die Planung für ein grösseres Projekt aufzugleisen.

Umfassendes Konzept ist bereits in Arbeit

Dieses Projekt umfasst die Kantonsstrassen Stanser- und Beckenriederstrasse vom Kreisel Mühlematt bis zum Knoten Hinter Linden sowie die Ennetbürgerstrasse vom Knoten Dorfplatz bis zum Kreisel Picadilly. Dort bestehen verschiedene geplante Projekte wie der Ersatz von Wasserleitungen, die Umsetzung eines Trennsystems bei der Abwasserentsorgung oder die Sanierung der Kantonsstrassen. So schrieb schon die Regierung in ihrem Rechenschaftsbericht 2018: «Um die Synergien zu nutzen, braucht es eine gemeinsame Koordination.»

Das kantonale Amt für Mobilität hat bereits mit einer Road Safety Inspection diverse Strassenabschnitte analysiert. «Die untersuchte Strecke weist gesamthaft gesehen ein knapp genügendes Sicherheitsniveau auf», zieht Kantonsingenieurin Stephanie von Samson Bilanz. Bei den meisten Sicherheitsdefiziten handle es sich um zu geringe Sichtweiten, nicht normkonforme Trottoirüberfahrten und stellenweise zu geringe Trottoirflächen. «Zudem sind die Bushaltestellen nicht behindertengerecht ausgebaut und die Verkehrsfläche weist auf der ganzen Länge Belagsschäden auf.»

Das Amt für Mobilität und die Gemeinde haben mittlerweile beschlossen, alle bisherigen Planungen und Ergebnisse respektive Abklärungen des Kantons und der Gemeinde mit einem Verkehrsplanungsbüro in ein Verkehrs-, Betriebs- und Gestaltungskonzept (VBGK) zusammenzuführen. «Ziel ist es, einen Strassenraum zu konzipieren, der sowohl zukünftige betriebliche Ansprüche aufnimmt und berücksichtigt sowie gestalterische Akzente setzt, um einen identitätsstiftenden öffentlichen Raum abzubilden», erklärt von Samson.

«Aufwertung, aber kein Luxusprojekt»

Das eingesetzte Projektteam besteht aus Vertretern der Gemeinde, des Kantons und des Planungsbüros. Das Konzept soll bis spätestens Ende 2019 vorliegen. Die Kosten für die Studie liegen bei etwa 40 000 Franken.

Wie der Buochser Gemeinderat Adolf Barmettler (FDP) auf Anfrage festhält, soll das Projekt aus Sicht der Gemeinde primär die Schwachstellen beheben und die Verkehrssicherheit im Zusammenhang mit Schulwegen und Fussgängerquerungen verbessern. Zudem müsse die Gemeinde die Bushaltestelle Post Buochs aus gesetzlichen Gründen sowieso hindernisfrei ausgestalten, wodurch sich ideale Synergien mit dem Gesamtprojekt ergeben. Die Gemeinde lege ihren Hauptfokus auf die Beckenriederstrasse im Bereich Dorfplatz bis Stationsstrasse.

Für den Zeitpunkt der Umsetzung ist das Werkleitungsprojekt massgebend. Dieses soll voraussichtlich 2022/23 realisiert werden. Frühestens nach Vorliegen des VBGK kann abgeschätzt werden, welche allfälligen Massnahmen sinnvoll sind, wann sie realisiert werden können und wie viel diese Massnahmen kosten. Laut Barmettler könnte eine Abstimmung über den Projektkredit etwa 2021/2022 stattfinden.

Obwohl die Stimmbürger bereits im Frühjahr 2013 einen Kredit abgelehnt hatten, ist die Gemeinde zuversichtlich für dieses neue, umfassendere Projekt. Gemäss Adolf Barmettler müssen die Wasserleitung auf jeden Fall ersetzt und das Trennsystem eingeführt werden. Im Zuge des Gemeinschaftsprojektes könnten auch die Gemeindeanliegen umgesetzt und so Synergien genutzt und Kosten gespart werden.

«Es soll eine Aufwertung angestrebt werden, ohne in ein Luxusprojekt zu münden», bilanziert Barmettler. «Wenn dem Stimmbürger der Mehrwert der Massnahmen aufgezeigt werden kann, ist auch eine Zustimmung zu erreichen.»

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