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Nidwalden

Buochser Kindergärtler haben ihren speziellen Bus

Seit zehn Jahren laufen die Kindergärtler in der Gruppe zum Kindergarten. Das System bewährt sich, doch fehlt es an Erwachsenen.
Der Pedibus unterwegs ins Baumgartenschulhaus.  (Bild: Matthias Piazza (Buochs, 21. September 2011))

Matthias Piazza

Der Pedibus holt die Kindergärtler täglich an den vereinbarten Treffpunkten und zu vereinbarten Zeiten ab und «fährt» sie sicher durchs Dorf, überquert mit ihnen stark befahrene Strassen. Seit dem Schuljahr 2011/12 kennt Buochs diesen «Schulbus auf Füssen» mit jeweils zwei, drei Müttern «am Steuer», welche die Kinderschar in der Regel auf zwei Routen auf dem Schulweg begleitet. Das Elternforum Buochs hatte die Institution vor zehn Jahren ins Leben gerufen, weil die Quartierkindergärten aufgehoben worden waren. Seither besuchen alle Buochser Kindergärtler den «zentralen» Kindergarten im Erweiterungsbau des Schulhauses Baumgarten. Für viele Kinder wurde der Weg damit länger und anspruchsvoller, stark befahrene Strassen müssen überquert werden. Das Elternforum wollte verhindern, dass Eltern ihre Kinder mit dem Auto zum Kindergarten chauffieren. Auch sollen sich die Kinder in einem beaufsichtigten Umfeld im Verkehr sicher verhalten. Die Idee Pedibus, die auch vom Verkehrsclub der Schweiz (VCS) unterstützt wird, war geboren. Sie stiess auf positives Echo. Routen wurden gelegt mit Schützenmatte und Städeliquartier als Startpunkte, «Fahrpläne» für die Eltern geschrieben, welche sich täglich im Begleitdienst abwechseln.

Seither ist der Pedibus eine feste Institution in Buochs, die sich vor allem an die Kinder des Kleinkindergartens richtet, also an jene Kinder, die vor dem obligatorischen Kindergarten ein freiwilliges Kindergartenjahr machen, etwa im Alter von fünf Jahren.

«Weil man mit der Begleitung abwechselt, werden die Mütter entlastet. Es ist Hilfe zur Selbsthilfe», schwärmte eine Mutter damals begeistert gegenüber unserer Zeitung. «Und die Kinder finden es lässig, wenn sie zusammen in den Chindsgi gehen können.» Auch ihre Tochter schätze den Pedibus. «Er gibt ihr eine gewisse Sicherheit auf dem Schulweg.»

Grosse Verantwortung hält Eltern vom Pedibus-Engagement ab

«Als Kindergärtnerin weiss ich, dass es für Kinder wichtig ist, dass sie ihren Schulweg zu Fuss meistern. Der Pedibus ist dabei eine gute Lösung», sagt Anita Murer, die vom Elternrat aktuell für den Pedibus zuständig ist. Im Schuljahr 2021/22, das am 23. August startete, haben je drei Kinder einen der zwei Pedibusse «bestiegen». Als Grund, warum dieses Jahr nur 6 Kinder dabei sind (im ersten Jahr waren es 26), vermutet sie einerseits in der Tatsache, dass sich immer mehr Eltern selber organisieren. «Auch sind viele Mütter berufstätig. Für sie wäre es oft recht schwierig, ein- bis zweimal pro Woche die Gruppe zu begleiten.» Und dies sei ja Bedingung, dass die Kinder am Pedibus mitlaufen dürften.

Auch ihre Vorgängerin Tatjana Wurmbrand stellte fest, dass es zunehmend schwierig geworden ist, Mütter oder Väter als Pedibus-Begleiter zu engagieren. Häufig wollten sich die Eltern diese Verantwortung nicht aufhalsen. Und in vielen Fällen wären die Grosseltern die Pedibus-Begleiter, da sie die Kinder in den Kindergarten bringen würden. «Dies wollen die Eltern ihnen nicht aufbürden.»

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