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Nidwalden

2019 beendet die Rekordserie am Stanserhorn

Rund 172'000 Passagiere fuhren im vergangenen Jahr mit der Cabriobahn – das ist ein Fünftel weniger als im Rekordjahr 2018.
Die Cabriobahn transportierte 2019 weniger Passagiere als im Vorjahr. (Bild: Urs Flüeler / Keystone (Juni 2020))

Matthias Piazza

«Noch nie transportierte die Stanserhornbahn so viele Gäste wie im vergangenen Jahr»: Solche Schlagzeilen machte die Stanserhornbahn in der Vergangenheit fast jedes Jahr, wenn Direktion und Verwaltungsrat jeweils im Frühling die Zahlen an der Generalversammlung präsentierten.

Diesmal ist alles etwas anders. Nicht nur, dass es wegen der Coronapandemie keine öffentliche Aktionärsversammlung gab, sondern auch, dass die Erfolgsserie nicht fortgeführt werden konnte. 172'467 Personen fuhren mit der Cabriobahn aufs Stanserhorn. Das ist ein Fünftel weniger als im Jahr zuvor. «2019 war ein durchschnittliches Jahr, wenn man die Jahre seit 2013 berücksichtigt, der ersten vollen Saison mit der neuen Cabriobahn», sagt Direktor Jürg Balsiger auf Anfrage.

Viele suchten im Sommer 2018 die Bergfrische

«Uns war klar, dass wir nicht an das Spitzenjahr 2018 anknüpfen konnten. Wegen des heissen Sommers suchten 2018 viele Leute die Bergfrische. Und das 125-Jahr-Jubiläum bescherte uns zusätzliche Medienpräsenz und Gäste», erklärt Balsiger.

Auch zwei Pannen hätten zum schlechteren Geschäftsjahr 2019 beigetragen. Die erste ereignete sich am Auffahrtstag, die zweite am Abend des 19. Juli, einem Freitag, als um 18.21 Uhr die Bahn stillstand. Helikopter brachten die rund 230 Personen vom Stanserhorn wieder zurück ins Tal. Erst am Sonntagvormittag konnte die Bahn wieder den Betrieb aufnehmen.

Dies spürte besonders auch das Drehrestaurant Rondorama. «Damit verloren wir zwei Abende mit Candlelight-Dinner», bedauert Jürg Balsiger. Eine Rolle spielte auch der Swiss Travel Pass. Ausländische Gäste besuchen so an einem Tag mehrere Schweizer Destinationen, da bleibt keine Zeit mehr für den Restaurantbesuch. So ging der Betriebserfolg in der Gastronomie von 648'000 Franken 2018 auf 216'000 Franken zurück.

Trotzdem ist Jürg Balsiger überzeugt, dass man kulinarisch auf dem richtigen Weg ist. So setzt das Restaurant seit dieser Saison unter dem Label «Kulinarische Essenz der Alpen» verstärkt auf Zutaten aus der Region und der Schweiz.

Der Umsatz des Unternehmens betrug im vergangenen Jahr 8,1 Millionen Franken, das sind rund 1,1 Millionen weniger als im Jahr zuvor. Mit einem Ja-Stimmen-Anteil von 99,7 Prozent genehmigten die Aktionäre auf schriftlichem Weg die Verwendung des Reingewinnes von 101'000 Franken. 5000 Franken gehen an die gesetzliche Reserve, der Rest als Gewinnvortrag auf die neue Rechnung.

Gästeeinbruch von rund 50 Prozent

Wegen der Coronapandemie steht die diesjährige Saison, die am 8. Juni zwei Monate verspätet startete, unter keinem guten Stern. «Wir haben zurzeit halb so viele Gäste wie sonst», sagt Jürg Balsiger.

Dank der am 6. Juli eingeführten Maskenpflicht zähle man immerhin wieder mehr Schweizer Gäste als die Wochen davor. «Die Gäste fühlen sich sicherer», erklärt sich dies Balsiger. Schweizer machten sonst 80 Prozent aller Gäste auf dem Stanserhorn aus.

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