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Neustart für die Luegeten: Der Umzug in die modernen Gebäude ist erfolgt

Vor kurzem konnten die Bewohner des Alterszentrums ihre neuen Zimmer beziehen. Das Eingewöhnen verlief schnell und reibungslos, wie ein Augenschein vor Ort zeigt.
Klara Schryber (Mitte) auf dem Weg in ihr neues Zuhause. (Bild: PD)
Die 83-Jährige betritt zum ersten Mal ihr Zimmer.  (Bild: PD)
Sie fühle sich hier sehr wohl, sagt Klara Schryber. (Bild: PD)

Carmen Rogenmoser

Carmen Rogenmoser

Carmen Rogenmoser

Leben ist eingekehrt in der neuen Luegeten in Menzingen. Die Kaffeemaschine in der Cafeteria läuft, am Empfang werden Besuchern emsig Richtungsangaben und Abläufe erklärt und vor allem: Die Zimmer sind bewohnt. Vor kurzem konnten die Bewohner des Alterszentrums die neuen Räumlichkeiten beziehen.

Es gefalle ihr sehr gut hier, sagt Klara Schryber. Sie steht am Fenster ihres Zimmers und geniesst die neue Aussicht. «Ich habe mich gut eingelebt und fühle mich wohl hier», sagt die 83-Jährige. Der Umzug sei sehr gut organisiert gewesen und alles habe tipptopp funktioniert. «Jetzt müssen nur noch die Bilder aufgehängt werden», ergänzt sie. Sie schaut sich im Zimmer um und meint bescheiden:

«Ein bisschen gross ist es schon, so für mich alleine.»

Der Unterschied ist wohl vor allem im Vergleich zum vorherigen Zimmer im Provisorium, in dem die Bewohner während der knapp dreijährigen Bauzeit wohnten, augenfällig. Dort war es um einiges beengter. Auch dort habe es ihr gefallen, so Klara Schryber. Nun gilt es hier, am neuen Ort, alles auszukundschaften.

Vieles ist wieder möglich, was vorher etwas eingeschränkt war: Es gibt mehr Platz für gemeinsame Aktivitäten, für Bewegung und zum Zusammentreffen. Daran gewöhnen müssen sich aber nicht nur die Bewohner, sondern auch die Angestellten. «Als ich letztens im Büro bei der Arbeit war, habe ich plötzlich Kinderlachen gehört. Ich konnte das erst gar nicht einordnen und musste nachschauen, was da los ist», erzählt etwa Roman Anderau, Geschäftsführer der Luegeten AG. Vorgefunden habe er eine ganze Gruppe kleiner Kinder, die im Gartenbereich der Cafeteria spielten. «Es war richtig schön, dass hier so viel los war. Genauso wünschen wir uns das», ergänzt er. Denn mit dem Umzug in das neue Gebäude konnte auch die restriktive Besucherpolitik im Zusammenhang mit der Coronapandemie gelockert werden.

Gemeinsamer Marsch durch Menzingen

Apropos Umzug: «Das war eine riesen Geschichte», sagt der Geschäftsleiter. Da in der Luegeten einiges im Umbruch ist – so haben unter anderem sowohl Roman Anderau wie auch der Leiter Pflege und Betreuung, Robert Ribbers, ihre Stellen erst per 1. August angetreten – wurde der Umzug durch eine externe Firma organisiert und koordiniert. Die Mitarbeiter haben alles gepackt und entsprechend gekennzeichnet. «Einige haben mir erzählt, dass sie sogar vom Kistenpacken geträumt haben», sagt Anderau und lacht.

Am eigentlichen Zügeltag der Bewohner haben sich alle versammelt und sind gemeinsam ins neue Zuhause gegangen. «Wir standen mit rund 20 Rollstühlen bereit und haben uns dann auf den Weg gemacht.» Dieser Spaziergang sei zu einem richtigen Erlebnis geworden. In der Luegeten angekommen, wurde symbolisch ein Band durchgeschnitten. Dann hiess es für die Seniorinnen und Senioren erst einmal warten. Diese Zeit wurde ihnen unter anderem durch eine Zauberschau etwas verkürzt. Schliesslich konnten dann die neuen Zimmer übernommen werden. «Das ging eigentlich reibungslos», sagt der Geschäftsleiter. Die Bewohner hätten sich überraschend schnell an die neue Umgebung und auch die neuen Abläufe gewöhnt.

Das gelte insbesondere auch für die Demenzabteilung, die jetzt rund fünf Mal so gross ist wie vorher und über einen eigenen Garten verfügt. «Die Bewohner schätzen den Platz sehr und nutzen das auch aus. Sie bewegen sich viel mehr und gehen an die Sonne. Das ist schön zu sehen», sagt Roman Anderau.

Alles ist neu – auch für das Personal

«Einige Kinderkrankheiten gibt es schon noch», ergänzt er. So konnten etwa die altersgerechten Bedienungen für die Fernseher nicht rechtzeitig geliefert werden oder die interne Telefonleitung wollte noch nicht so richtig. Und auch für das Provisorium ist man noch auf der Suche nach einer Lösung. Es soll möglichst bald weiterverkauft werden.

Das Bauprojekt, ein Corona-Ausbruch, viele Kündigungen und jetzt der Umzug: Das Personal der Luegeten hatte es in der Vergangenheit nicht leicht. «Auch die jetzige Situation ist herausfordernd», führt Anderau aus: «Es gibt eine neue Führung, die Teams wurden neu zusammengesetzt, es gibt wieder viel mehr Aktivitäten für die Senioren.» Jeder gehe damit anders um und es sei ein Prozess.

Der Geschäftsführer hofft, dass sich die leeren Zimmer der gegenwärtig zu zwei Drittel besetzten Luegeten bald füllen. Das wäre ein idealer Neustart nach den vielen Turbulenzen.

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