notifications
Luzern

Neues Schulhaus: So rüstet sich Sempach für die Bildungszukunft

Am Samstag wird das neue Schulhaus Waldegg offiziell eröffnet. Der «Turm» verschafft Sempach den dringend benötigten Platz. Doch mit der Investition von 12 Millionen Franken werden noch andere Bedürfnisse gedeckt.
Schulleiterin Birgit Höntzsch und der Sempacher Stadtrat Guido Durrer. (Bild: Boris Bürgisser, 14. September 2018)

Ernesto Piazza

Der Sempacher Bildungsvorsteher Guido Durrer (FDP) strahlt. Kurz bevor er Ende Februar 2019 den Stadtrat verlässt – am 23. September wird seine Nachfolgerin gewählt – steht der 65-Jährige noch vor einem politischen Highlight: Am Samstag steigt in Sempach das offizielle Einweihungsfest des Schulhauses Waldegg. Mit dem neuen «Turm» geht für die Verantwortlichen eine rund siebenjährige Phase zu Ende. Meilensteine auf dem Weg von der Planung bis zur Fertigstellung des 12-Millionen-Franken-Projekts waren der 2015 an der Gemeindeversammlung gutgeheissene Planungskredit von knapp einer Million Franken. Und ein Jahr später der an der Urne mit einem Ja-Stimmen-Anteil von fast 75 Prozent bewilligte Ausführungskredit.

«Obwohl die Bauabrechnung noch nicht vorliegt, können wir sagen, dass die Kosten eingehalten werden.»

Guido Durrer, Stadtrat Sempach (FDP)


10,8 Millionen betreffen den Neubau Waldegg. 1,2 Millionen wurden für diverse Umbauten der bestehenden Schulhäuser veranschlagt. Und Durrer erklärt: «Obwohl die Bauabrechnung noch nicht vorliegt, können wir sagen, dass die Kosten eingehalten werden.»

Unter den 70 Teams waren Büros aus dem Ausland

Beim Wettbewerb setzten sich letztlich Röösli & Mäder Architekten, Luzern, durch. Unter den 70 ursprünglich teilnehmenden Teams waren sogar Büros aus Spanien und Portugal. Der Gewinner habe die Jury durch seine städtebauliche Setzung im Kontext zur bestehenden Schulanlage überzeugt, so Durrer. Weiter entspreche die betriebliche Funktionalität des Bauwerks sowohl den schulischen wie den ausserschulischen Nutzungen. «Und der Bau als Ganzes integriert sich hervorragend in die Umgebung», sagt der Bildungsvorsteher.

Nötig wurde der Neubau Waldegg, weil Sempach zusätzlichen Platzbedarf hat. Und zwar einerseits für den zweijährigen Kindergarten. Anstelle von bisher vier, werden künftig fünf bis sechs Abteilungen geführt. Zum anderen bedingen die Einführung der Tagesstrukturen wie Mittagstisch und Hausaufgabenhilfe, die integrierte Förderung auf allen Schulstufen sowie das Sekundarschulmodell weitere Räume. Bei letzterem sind Schüler verschiedener Niveaus in einer Klasse vertreten und werden in gewissen Fächern getrennt unterrichtet.

«Wir sind zuversichtlich, dass für die kommenden Jahre genügend Platz zur Verfügung steht.»

Guido Durrer, Stadtrat Sempach (FDP)

Der Neubau beinhaltet neun Klassenzimmer sowie Gruppen- und Musikschulräume, Platz für Handarbeit und ein Proberaum für die Sempacher Musikvereine. Der Umbau der bestehenden Schulanlage umfasst das Zusammenlegen der vier bereits erwähnten Kindergärten aus den Schulhäusern Stadt und Mattenweid ins Schulhaus Tormatt sowie Gruppenräume für die Primarschule. Insgesamt gehen 540 Kinder nach Sempach zur Schule. Davon besuchen 133 die Sekundarklassen, deren 24 kommen aus der Gemeinde Eich. Diese bildet zusammen mit Sempach den Oberstufenschulkreis.

Die rund 4100 Einwohner zählende Gemeinde verfügt mit den Schulhäusern Stadt, Tormatt und Felsenegg über eine zentral gelegene Anlage. Dazu kommt das Bibliotheksgebäude Darrenmatt. «Die Schule der kurzen Wege wird sehr geschätzt», sagt Guido Durrer. Und weiter erklärt er: «Wir sind zuversichtlich, dass unsere Planung auch vor dem Hintergrund des moderaten Wachstums aufgeht und für die kommenden Jahre genügend Platz zur Verfügung steht.»

Schulstart musste verschoben werden

Die laufende Kostenkontrolle, das Abwägen von Wünschbarem und Notwendigem sei ein wichtiges Thema gewesen, sagt der Bildungsvorsteher zu den Herausforderungen. Die grössten Hürden mussten beim Termindruck, dem Aushub mit dem etwas schwierigen Fels und bei den Umzugsarbeiten genommen werden.

Damit die Lehrpersonen um- und einziehen konnten, bewilligte die Dienststelle Volksschulbildung (DVS) den Schulbeginn vom 13. auf den 16. August zu verschieben. Aufgrund des Feiertages Maria Himmelfahrt (15. August) hatten die Kinder zwei Tage länger Ferien. Einer muss gemäss DVS nachgeholt werden. «Dieser ist im laufenden Schuljahr schon eingeplant», erklärt Schulleiterin Birgit Höntzsch. Jedenfalls ist sie «glücklich und zufrieden» mit den nun abgeschlossenen Arbeiten. «Jetzt ist ein zeitgemässer Unterricht mit unterschiedlichsten integrativen Lehr- und Lernformen umsetzbar.»

Hinweis
Das Programm der Schulhauseinweihung beginnt um 14 Uhr und dauert bis um 18 Uhr. Dann startet im Festzelt der Festbetrieb.

Kommentare (0)