Martin Mühlebach
In den vergangenen zwei Saisons war das Glück dem FC Rotkreuz nicht hold. Die Saison 2019/20, als das Team von Trainer René Erlachner ausgezeichnet im Aufstiegsrennen lag, wurde in der Winterpause ohne Wertung abgebrochen. Und in der Saison 2020/21 musste Rotkreuz gegen seine stärksten Widersacher – Freienbach und Lachen/Altendorf – auswärts antreten. Dazu sagt der Teammanager René von Euw:
«Wir waren in beiden Partien auf Augenhöhe mit dem Gegner. Aber wir verloren beide Male, nicht zuletzt, weil uns einige Schlüsselspieler verletzungsbedingt fehlten.»
Diese Scharten konnte das Team nicht mehr auswetzen, weil nur die Vorrunde gewertet wurde. Freienbach stieg in die 1. Liga auf.
Hat Rotkreuz vor der bevorstehenden Saison damit eine leichtere Gruppe? «Nein», sagt René von Euw, «mit dem Absteiger Dietikon und mit Lachen/Altendorf, Grenchen und Zofingen, die allesamt aufgerüstet haben, scheint die Konkurrenz im Kampf um den Aufstieg noch grösser geworden sein.»
In der Pause Erfahrung eingekauft
Nicht nur die Konkurrenz hat aufgerüstet, auch Rotkreuz hat auf dem Transfermarkt kräftig zugelangt. Drei Abgängen stehen acht Neuverpflichtungen gegenüber. René von Euw betont: «Mit Joao Ngongo vom FC Bosporus Bern haben wir einen Torhüter verpflichtet, der Ruhe und Sicherheit ausstrahlt, der auch mal sogenannte Unhaltbare entschärft und das Spiel mit punktgenauen Auskicken schnell macht.» Den vom FC Emmenbrücke zurückgekehrten defensiven Mittelfeldspieler Alan Nabarro bezeichnet der Rotkreuzer Teammanager gar als «Ausnahmekönner», der die gegnerischen Angriffsversuche frühzeitig abfange und seine Teamkollegen führe und pushe.
«Mit 20 Feldspielern und drei Torhütern sind wir breiter aufgestellt als jemals zuvor. Trainer René Erlachner steht nun ein Kader zur Verfügung, das viele Optionen bietet.»
Am Trainer liege es nun, seinen ausgeglichen besetzten Kader bei Laune zu halten. Jeder Spieler müsse die Chance haben, sich einen Stammplatz ergattern zu können. «Unser Ziel ist der Aufstieg in die 1. Liga. Ich bin mir bewusst», sagt René von Euw, «dass sich ein Aufstieg nicht erzwingen lässt. Wenn wir unser Ziel in der nun bevorstehenden Saison erreichen, freut es uns. Wenn nicht, geht die Welt auch nicht unter – dann nehmen wir in der Saison 2022/23 halt erneut Anlauf. Wir lassen uns nicht unter Druck setzen.»
Auftakt am Sonntag beim Aufsteiger
In den Vorbereitungsspielen gegen Schötz (1:1), Ägeri (4:3), Zug 94 (0:0) und Aarau U18 (1:0) vermochte Rotkreuz trotz zahlreicher Absenzen zu gefallen. Zum ersten Match der Saison 2021/22 geht es am Sonntag auswärts gegen den Aufsteiger Mutschellen (16 Uhr, Burkertsmatt). Man darf gespannt sein, wie die Erlachner-Elf mit der ihr einmal mehr selbst auferlegten Favoritenrolle wird umgehen können.
Zuzüge: Joao Ngongo (Bosporus Bern), Lucas Claser (Südstern), Milan Marjanovic (Dietikon), Alan Nabarro (Emmenbrücke), Fatlum Syleimani (Baar), Adrijan Stefanovic (Glattbrugg), Henrique Bem, Julio Sant’anna (beide Zürich City).