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Rigi

Neue Gondelbahn stösst auf Interesse

Der Gemeinderat Weggis und die Rigi Bahnen AG haben die Bevölkerung über das Millionen-Projekt informiert. Kritik gab es nur zu zwei Punkten.
21 solcher Gondeln sollen dereinst von Weggis nach Rigi Kaltbad fahren. (Visualisierung: PD/Rigi Bahnen AG )
So soll die Talstation in Weggis aussehen. (Visualisierung: PD/Rigi Bahnen AG)
Die geplante Bergstation auf Rigi Kaltbad; im Hintergrund der Pilatus. (Visualisierung: PD/Rigi Bahnen AG)

Niels Jost

Der Entscheid ist gefallen: Die Seilbahn Weggis-Rigi Kaltbad soll definitiv durch eine Gondelbahn ersetzt werden. Die Rigi Bahnen AG hat das redimensionierte Projekt vor gut einer Woche vorgestellt.

Das Bahnunternehmen hat am Montagabend gemeinsam mit dem Weggiser Gemeinderat über das Vorhaben informiert. Während der Neubau der Bahn sowie der Tal- und Bergstation Sache der Rigibahnen ist, fallen die dafür nötige Umzonung sowie die Schaffung des Seilbahnkorridors in die Zuständigkeit der Gemeinde. Über Letzteres kann die Weggiser Stimmbevölkerung voraussichtlich am 15. Mai 2022 befinden.

Bei den rund 60 Interessierten, die an der gestrigen Orientierungsversammlung anwesenden waren, stiess das Grossprojekt auf Interesse. Vor allem die Möglichkeit, die 21 Gondeln je nach Besucheraufkommen flexibel auf einen Konvoi mit vier Kabinen zu reduzieren, kam gut an. So fragte ein Ferienhausbewohner von Rigi Kaltbad, ob künftig auch Fahrten für Einzelpersonen möglich seien.

Rigi-Bahnen-CEO Frédéric Füssenich erklärte, dass man dies derzeit prüfe. Auch längere Betriebszeiten seien Gegenstand der laufenden Abklärungen. Dies könnte die Attraktivität des Weggiser Ortsteils erhöhen.

Verkehr und Höhe der Bergstation geben zu reden

Füssenich und der Gemeinderat mussten sich nur zwei kritischen Anmerkungen stellen. So vermisste ein Anwesender Informationen zur Parksituation bei der Talstation in Weggis. Auch hier verwies Füssenich auf die laufenden Abklärungen. Man erarbeite derzeit ein Verkehrskonzept. Dabei würden auch ÖV-Anbindungen sowie Mobility-Angebote geprüft, sagte der CEO. Gleichzeitig gelte es, diverse behördliche Vorgaben einzuhalten.

Ein zweiter Kritikpunkt betraf die Höhe der Bergstation. Ein Versammlungsteilnehmer befürchtete, dass das neue Gebäude um einige Meter höher gebaut werden könnte als die heutige Station. «Dadurch würde die Aussicht vom Dorfplatz Rigi Kaltbad auf den Pilatus verbaut», sagte der Mann.

«Das Dach der neuen Bergstation darf auf keinen Fall höher sein als heutige.»

Er forderte, den Zonenplan entsprechend anzupassen. Gemeindepräsident Roger Dähler nahm das Anliegen «zur Kenntnis». Er verwies auf die Einsprachemöglichkeit bei der öffentlichen Auflage. Die Unterlagen liegen noch bis am 14. Dezember auf.

Gemeinderat rechnet mit Einsprachen

Trotz der wenigen Kritikpunkte aus der Versammlung rechnet der Gemeinderat mit Einsprachen zur Umzonung oder zum Seilbahnkorridor. So haben während des Mitwirkungsverfahrens Anfang 2020 vier Privatpersonen sowie acht Umweltverbände Eingaben gemacht. Sie befürchten unter anderem einen Eingriff in die geschützte Landschaft und den Schutzwald.

Gemeinderat Baptist Lottenbach erklärte, dass der Seilbahnkorridor selbst keine Eingriffe auslöse. Genaue Aussagen könnten erst dann gemacht werden, wenn das konkrete Bauprojekt vorliege, was voraussichtlich im Sommer 2022 der Fall sein wird. Lottenbach versicherte jedoch:

«Die Eingriffe in den Schutzwald sollen selbstverständlich so gering wie möglich ausfallen.»

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