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Stadt Luzern

Aufwertung der Bahnhofstrasse verzögert sich erneut

Wegen Gerichtsbeschwerden verschiebt die Stadt Luzern den Baustart auf den 3. Oktober 2023. 

Die Aufwertung der Bahnhofstrasse in der Stadt Luzern lässt nach wie vor auf sich warten: Beschwerden vor Kantonsgericht verzögern den Baubeginn, wie die Stadt am Freitag mitteilte. Statt am 1. Mai 2023 soll der Baustart nun am 3. Oktober 2023 erfolgen. Damit wird das langwierige Hin und Her um das Projekt um ein Kapitel reicher.

Auf der Bahnhofstrasse soll es künftig für Velos und Passanten attraktiver werden: Dieses Vorhaben verzögert sich nun jedoch weiter.
Bild: Bild: Pius Amrein (Luzern, 13. Februar 2022)

Schon seit fast zehn Jahren wünscht sich die Stadtluzerner Bevölkerung eine attraktive und möglichst autofreie Bahnhofstrasse. Nach zahlreichen Verzögerungen konnte die Stadt Luzern im April 2022 die entsprechende Neugestaltung samt Verkehrsregime öffentlich auflegen, die Bewilligung wurde im Juni erteilt. Dass die geplante unterirdische Velostation im Februar 2022 abgelehnt wurde , hat keinen Einfluss auf die Umgestaltung der Bahnhofstrasse : Diese will der Luzerner Stadtrat auch ohne Velostation vorantreiben. Geplant ist unter anderem eine zweite Baumreihe, ein klimafreundlicher Mergelbelag unter den Bäumen und verschiedene Sitzgelegenheiten. Zudem soll eine Buvette eröffnen.

So soll die Bahnhofstrasse künftig aussehen.
Bild: Visualisierung: PD/Stadt Luzern

Nach Durchbruch wieder Blockade

Nähere Angaben zum Beschwerdeverfahren macht die Stadt Luzern mit Verweis auf das laufende Verfahren nicht. Es ist also unklar, um wie viele Beschwerden es sich handelt – und welche Kritikpunkte vorgebracht werden. «Wir brauchen einen rechtsgültigen Entscheid, damit wir starten können», sagt Lukas Deschwanden, Projektleiter des Stadtluzerner Tiefbauamtes, auf Anfrage. Der angestrebte Baubeginn Anfang Oktober beruhe auf einer Schätzung in Bezug auf das Beschwerdeverfahren vor dem Kantonsgericht. Die Bauarbeiten sollen in mehreren Etappen ausgeführt werden und etwa eineinhalb Jahre dauern.

Sicher ist immerhin, dass die Luzerner Kantonalbank (LUKB) nicht zu den Beschwerdeführern gehört. Von Seiten LUKB seien im Zusammenhang mit der Bahnhofstrasse keine Verfahren hängig, schreibt Mediensprecher Daniel von Arx auf Anfrage. «Für uns ist dieses Thema erledigt», so von Arx. Die Luzerner Kantonalbank betreibt unter ihrem Hauptsitz an der Pilatusstrasse ein Parkhaus mit etwa 500 Plätzen, das über die Hirschmattstrasse erschlossen ist. 2019 kritisierte die Bank die Teilsperrung der Bahnhofstrasse aus verkehrstechnischen Gründen scharf.

Auch der Theaterplatz soll aufgewertet werden.
Bild: Bild: PD/Stadt Luzern

Die LUKB und die Stadt Luzern steuerten auf einen Rechtsstreit zu: Gemeinsam mit sechs weiteren Parteien reichte die Kantonalbank eine Beschwerde gegen das Verkehrskonzept ein. Schliesslich einigten sich die Streitparteien 2020 aussergerichtlich , was grünes Licht für die mittlerweile umgesetzte Teilsperrung bedeutete. Nach diesem Durchbruch ist die erneute Verzögerung für die Stadt Luzern umso bitterer.

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