notifications
Luzern

Hohe Besucherzahlen in Museen: «Kaum gingen die Türen auf, stürmten sie ins Verkehrshaus» – Claude-Monet-Lichtshow auf der Allmend eröffnet

Die Museen verzeichnen viele Eintritte seit der Wiedereröffnung. Ab Mittwoch buhlt zudem eine grosse Impressionisten-Lichtshow in der Messe Luzern um Besucherinnen und Besucher.
Impressionisten-Multimedia-Show in der Messe Luzern: Gemälde (hier Claude Monets «Der Garten des Künstlers in Giverny»)  werden rundum an bis zu 6 Meter hohe Leinwände projiziert. (Bild: Dominik Wunderli (Luzern, 16. März 2021))
Claude Monets «Blaue Seerosen»: Ein weiteres Gemälde, in welches die Besucher in der Messe Luzern eintauchen können. (Bild: Dominik Wunderli (Luzern, 16. März 2021))
Blick in die Ausstellungt «I'd rather stay at home...» des belgischen Künstlers Rinus Van de Velde im Kunstmuseum Luzern.  (Bild: Urs Flüeler / KEYSTONE)
Ausschnitt aus der Ausstellung rund um erneuerbare Energie im Verkehrshaus Luzern. (Bild: Pius Amrein)
Ausschnitt aus der neuen Ausstellung «Lost in America» im Museum im Bellpark Kriens. (Bild: Pius Amrein (Kriens, 9. März 2021))

Hugo Bischof

Hugo Bischof

Hugo Bischof

Hugo Bischof

Hugo Bischof

Veranstaltungen dürfen in der Messe Luzern wegen Corona weiterhin nicht stattfinden. Dafür sind die Hallen nun Schauplatz einer Multimedia-Kunstausstellung. «Monet Experience and the Impressionists» heisst sie und wird diesen Mittwoch eröffnet. Die Besucherinnen und Besucher können dabei in die Gemälde von Claude Monet und anderer impressionistischer Maler eintauchen, welche auf riesige Bildschirme projiziert werden. Mittels bewegter Bilder und zusätzlicher fotografischer und textlicher Elemente wird ein Rundum-Erlebnis ermöglicht.

Die Show gastierte zuvor in Florenz, Schanghai und Mexiko-City und ist erstmals in der Schweiz zu sehen. Einen Besuch in einem «richtigen» Museum mit Originalgemälden kann die Multimediashow im «Lichtmuseum» Messe Luzern nicht ersetzen. Sie ermöglicht aber einen spannenden, etwas anderen Blick auf die Meisterwerke der Malerei.

Kunstmuseum Luzern: Besucherzahlen überdurchschnittlich hoch

Im Gegensatz zu Theatern und Konzerthäusern dürfen Museen seit Anfang März wieder geöffnet sein. Der Publikumszuspruch ist gross; das zeigt eine kleine Umfrage. Das Kunstmuseum Luzern präsentiert seit dem 2. März eine Ausstellung des belgischen Künstlers Rinus Van de Velde mit dem vielsagenden Titel «I’d rather stay at Home …» Gemäss Museumsdirektorin Fanni Fetzer waren die Besucherzahlen bereits in der ersten Woche nach Wiedereröffnung überdurchschnittlich hoch.

«Die Lust des Publikums, endlich wieder etwas live vor Ort zu betrachten, ist gross.»

Dazu komme die Neugier, etwas vollständig Neues zu sehen; diese könne das Kunstmuseum Luzern mit der aktuellen Ausstellung befriedigen.

Fetzer ist erfreut über den guten Start. Sie betont:

«Wir sind sehr glücklich darüber, dass uns die Politik gleich behandelt wie Bibliotheken und Archive und dass wir als Bildungsinstitution wahrgenommen werden.»

Fetzer vergleicht das Museum mit einem «gedeckten Park», in dem sich das Publikum dank langer Öffnungszeiten über eine relativ grosse Fläche verteilen könne. Aufgrund der Coronaschutzmassnahmen dürfen sich im Kunstmuseum Luzern zurzeit maximal 100 Personen gleichzeitig aufhalten. Die Van-de-Velde-Ausstellung dauert noch bis zum 20. Juni.

Verkehrshaus: Viele warteten sehnsüchtig auf die Öffnung der Türen

Auch im Verkehrshaus der Schweiz in Luzern verzeichnet man seit der Wiedereröffnung des Museums Anfang März ein grosses Publikumsinteresse. «Man spürt förmlich das Nachholbedürfnis nach dem langen Lockdown», sagt Mediensprecher Olivier Burger. Schon am ersten Morgen hätten rund 70 Personen, vor allem Familien mit Kindern, sehnsüchtig auf die Öffnung gewartet:

«Kaum gingen die Türen auf, stürmten sie ins Museum.»

In der ersten Woche habe das Verkehrshaus täglich rund 1200 Besucherinnen und Besucher verzeichnet. «Damit können die nötigen Abstände eingehalten werden», betont Burger. Ein Messsystem verzeichnet jeden Ein- und Austritt. Damit ist der Überblick über die Besucherzahl jederzeit gewährleistet. Einzig das Planetarium, das Filmtheater und das Restaurant sind zurzeit noch geschlossen; es gibt Take-away-Food-Angebote. «Neben unserem bewährten Ausstellungsangebot ist zurzeit die Themeninsel Wasserstoff, wo es um den Treibstoff der Zukunft geht, ein besonderer Publikumsmagnet», sagt Burger. «Im April werden wir als nächstes Highlight das Dampfschiff Rigi neu inszenieren.»

Theatertouren im Historischen Museum sind beliebt

Im Natur-Museum und im Historischen Museum in Luzern ist das Publikumsinteresse ebenfalls gross. «Vor allem am Wochenende hatten wir im Natur-Museum viele Besucherinnen und Besucher», sagt Almut Grüner, die Direktorin der Kantonalen Museen Luzern. «Die Leute haben richtig darauf gewartet, dass wir wieder öffnen dürfen.» Um die Hygienmassnahmen einzuhalten, dürfen sich gemäss Grüner im Natur-Museum gleichzeitig 150, im Historischen Museum gleichzeitig 120 Leute aufhalten, ausgehend von der Grösse der öffentlichen Fläche.

Gut gebucht werden gemäss Grüner auch die Theatertouren im Historischen Museum. Es handle sich dabei nicht um Theateraufführungen im eigentlichen Sinn, sondern um «Führungen mit theatralischer Darstellung». Deshalb und auch weil es sich um kleine Gruppen handle, seien sie erlaubt. Denn: Theater und Konzerthäuser sind zurzeit immer noch geschlossen.

Osterküken-Ausstellung: Besucher erhalten «Zeitfenster»

Für die traditionelle und vor allem bei Kindern sehr beliebte Osterküken-Ausstellung hat sich das Natur-Museum diesmal organisatorisch etwas Besonderes einfallen lassen. Damit sich nicht zu viele Besucher gleichzeitig im Museum aufhalten, muss man sich online voranmelden. «Den Besucherinnen und Besucher werden dann Zeitfenster zugeteilt, also eine bestimmte Zeitdauer, während der sie sich im Museum aufhalten dürfen», sagt Almut Grüner.

Bellpark-Museum: Amerika-Ausstellung gut angelaufen

Das Museum im Bellpark Kriens zeigt seit dem 3. März die Gruppenausstellung «Lost in America». 21 US-amerikanische Kunstschaffende beschäftigen sich darin in Bildern, Videos und Installationen mit den politischen Konflikten der US-Nachkriegszeit und ihren Auswirkungen bis heute. Die Ausstellung, die noch bis zum 2. Mai läuft, sei sehr gut angelaufen, sagt Mägi Amrein vom Bellpark-Leitungsteam:

«Wir spüren das Bedürfnis der Leute, endlich wieder ein Museum besuchen zu können.»

Allein am vergangenen Sonntag hätten sich über 60 Personen die Ausstellung angeschaut: «Damit konnten wir die Covid-19-Vorgaben verteilt über den ganzen Tag gut einhalten.» Zusätzlich zeigt das Bellpark-Museum zurzeit auch die Ausstellung «Die Erfindung der Gemütlichkeit» mit regionalen Fotos aus seinem Archiv, welche die Veränderung von Kriens nachvollziehbar machen.

Kommentare (0)