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Kanton Luzern

Nach Wolfsrissen im Mittelland ist noch nicht klar, ob immer dasselbe Tier zugeschlagen hat

Ende Oktober fielen in Ruswil, Menznau und Grosswangen Schafe und Ziegen dem Wolf zum Opfer. Momentan laufen Analysen zur Bestimmung, um welche individuellen Tiere es sich handelte. 

Ende Oktober schlug der Wolf im Kanton Luzern gleich mehrfach zu. Alle Risse ereigneten sich in demselben Gebiet – zunächst in Ruswil, in Menznau und zuletzt in Grosswangen. Die traurige Bilanz: sieben tote und drei verletzte Nutztiere.

Ein Wolf in einer Fotofalle.
Bild: Bild: PD/Kanton Luzern

Wie der kantonale Wildhüter Daniel Schmid sagt, konnten inzwischen die DNA-Proben ausgewertet werden. Diese hätten gezeigt, dass der Wolf jeweils italienischer Abstammung gewesen sei.

Damit sind die Analysen aber noch nicht abgeschlossen. Momentan würden weitere Analysen zur Individualbestimmung laufen, so Schmid. Es gehe darum herauszufinden, um welches Individuum es sich handelt –sprich, ob immer derselbe Wolf zugeschlagen hat. Schmid geht davon aus, dass dem so ist – mit Sicherheit wisse man das aber erst mit Vorliegen der Resultate in zwei bis drei Wochen.

Zu wissen, welches Tier jeweils zugeschlagen habe, sei auch mit Blick auf eine mögliche Abschussbewilligung wichtig. Momentan sei das erforderliche Schadensmass für einen Abschuss aber noch nicht erreicht, sagt Schmid.

Ein Blick in die Eidgenössische Jagdverordnung zeigt: Für die Erteilung einer Abschussbewilligung ist entscheidend, ob die gerissenen Tiere genügend geschützt waren. Gemäss Schmid war das nur beim Riss in Menznau der Fall gewesen.

Seit 2009 werden im Kanton Luzern Wölfe gesichtet und nachgewiesen. Mit der aktuellen Entwicklung sei aber mit einer erhöhten Präsenz des Wolfes in Luzern zu rechnen, schreibt der Kanton. Besonders wichtig werden Herdenschutzmassnahmen, ansonsten seien Nutztiere einfache Beute für das Raubtier.

Auch wer denkt, einen Wolf gesehen oder fotografiert zu haben, soll sich bei der Dienstelle Landwirtschaft und Wald melden. Gemäss dem kantonalen Wildhüter wurden solche Sichtbeobachtungen aus Kleinwangen und vom Littauerboden gemeldet. Ob es sich tatsächlich um Wölfe gehandelt hat, könne nicht gesagt werden.

Hinweis: Informationen zum Thema Herdenschutz sind im Internet aufrufbar. Auch der Herdenschutzberater des Berufsbildungszentrums Natur und Ernährung könne konsultiert werden. Kommt es zu einem Riss, sollen umgehend die kantonale Wildhut und die Polizei kontaktiert werden. Verhaltensmassnahmen im Falle einer Begegnung mit dem Wolf gibt es hier .

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