Urs-Ueli Schorno
Parteipräsidentin Angela Lüthold machte am Mittwochabend vor 142 Delegierten in Schötz keinen Hehl aus ihrer Enttäuschung über die Resultate vom vergangenen Sonntag: «Die SVP hat im Kantonsrat sieben Sitze verloren, das schmerzt.» Um sich sogleich kämpferisch zu geben: «Wir werden nicht kapitulieren, sondern machen weiter.» Lüthold kündigte an, man wolle die Strategie überdenken. «Man darf kritisch sein, aber nicht in Selbstzweifel verfallen», schickte sie voraus.
Insbesondere betonte Lüthold, es gelte, den Wählern zu vermitteln, dass auch der SVP das Klima wichtig sein. Sie verwies auf bereits verbaute Solaranlagen, Biogasanlagen und Wärmeverbunde. Zur Erinnerung: Die Wahlanalysten waren sich einig, dass der Aufschwung von Grünen, Grünliberalen und linken Parteien gerade auch der emotional geführten Debatte zum Klimawandel geschuldet ist.
Diskussionen um Finanzreform
Nicht nur im Kantonsrat, auch bei den Regierungsratswahlen setzte es für die Volkspartei einen Dämpfer ab: Ihr Regierungsvertreter, Sicherheitsdirektor Paul Winiker, schaffte die Wiederwahl im ersten Durchgang um rund 600 Stimmen knapp nicht. Als «Ohrfeige» beschrieb er den Umstand, am 19. Mai noch einmal antreten zu müssen. «Wir müssen unsere Wähler mobilisieren», forderte er. Neben ihrem eigenen Regierungsrat will die SVP auch im zweiten Wahlgang Finanzdirektor Marcel Schwerzmann (parteilos) unterstützen und beide auf eine gemeinsame Liste setzen.
Am 19. Mai wird auch über mehrere Vorlagen abgestimmt. Die Luzerner SVP-Delegierten sagten nach intensiver Debatte Ja zur Aufgaben- und Finanzreform des Kantons Luzern. Einstimmig abgelehnt wird die Revision des Schweizer Waffenrechts. Die AHV-Steuervorlage wird mehrheitlich unterstützt. Damit weichen die Delegierten von der nationalen SVP ab, die Stimmfreigabe beschloss.