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Luzern

Nach Rückzug von Eichhof West: Hotelfachschule will langfristig in Kastanienbaum bleiben

Die Hotelfachschule IMI hat ihre Umzugspläne nach Kriens begraben. Stattdessen will sie am bestehenden Standort wachsen. Ob sie dort langfristig bleiben kann, ist aber unklar.
Isabelle und Heinz Bürki, Vizepräsidentin und Präsident der Hotelfachschule in Kastanienbaum. (Bilder: Pius Amrein, 21. November 2019)

Stefan Dähler

Stefan Dähler

Stefan Dähler

Die Fachhochschule IMI (International Management Institute) will längerfristig am Seeacherweg in Kastanienbaum bleiben. Ursprünglich war ein Umzug nach Kriens auf das Areal Eichhof West geplant. Nun wurde der Vertrag für den heutigen Standort mit der neuen Grundeigentümerin, der Alfred-Waser-Stiftung mit Sitz in Luzern, bis Ende 2025 verlängert. «Die Verhandlungen für eine weitere Verlängerung laufen», sagt Heinz Bürki. Er ist Präsident und Besitzer der Schule, Vizepräsidentin ist seine Tochter Isabelle Bürki.

Das Ziel sei, den Betrieb auszubauen. Derzeit besuchen rund 300 Studenten pro Jahr die Schule. Künftig sollen es bis zu 400 sein. Aber nicht mehr, weil der familiäre Charakter der Schule bestehen bleiben soll. Konkretere Ausbaupläne würden noch keine bestehen. «Das ist Gegenstand der Verhandlungen», sagt Isabelle Bürki. «Es besteht aber auch die Option, mehr Zimmer ausserhalb zu mieten.» Derzeit verfügt der Campus über rund 140 Betten, weitere 40 werden von der Schule extern gemietet und den Studenten zur Verfügung gestellt, etwa in der Überbauung Mattenhof in Kriens. Die restlichen Studenten würden sich privat organisieren. Eine Sanierung der Schule sei derzeit nicht dringend, die Schule habe die Zimmer erst vor wenigen Jahren in Eigenregie renoviert.

Eigentümer prüfen andere Nutzung

Beim Schulgebäude handelt es sich um das ehemalige Kurhaus der evangelischen Schwesterngesellschaft St. Chrischona. Diese hat das Grundstück kürzlich an die Alfred-Waser-Stiftung verkauft. Letztere teilt auf Anfrage mit, dass ein Ausbau «fragwürdig» erscheine und mit Immissionen für Anrainer sowie Bewohner verbunden wäre. Man räume der Schule «im Rahmen des bestehenden Mietverhältnisses ausreichend Zeit ein, einen geeigneteren Standort zu suchen». Wie das Grundstück in Zukunft genutzt werden könnte, sei noch offen, die Stiftung stehe diesbezüglich mit der Gemeinde Horw in Kontakt. Diese hatte in einem Bericht 2017 eine Umzonung in eine Wohnzone als Möglichkeit aufgeführt. Heute befindet sich das Grundstück aufgrund der früheren Nutzung in der Sonderbauzone Tourismus.

Isabelle Bürki sagt dazu, dass man mit der Stiftung «im konstruktiven Gespräch» sei. «Dass die neuen Eigner für das Grundstück auch andere Nutzungsszenarien prüfen als die Vermietung der bestehenden Infrastruktur an uns, davon müssen wir ausgehen.» Vorerst zähle das Mietverhältnis bis 2025. Das Interesse an einer weiteren Verlängerung sei der Stiftung bekannt. «Auch für neue Lokalitäten halten wir selbstverständlich Augen und Ohren offen.» Weiter betont Bürki, dass der Ausbau nicht räumlich erfolge, sondern sich auf die Studentenzahl beziehe. Dies, indem die Klassen mit bis zu maximal 25 Studenten besser ausgelastet und allenfalls neue Kurse angeboten werden.

Beschwerde vereitelte Umzugspläne

Der Umzug der Schule in die Überbauung Eichhof West kam in erster Linie nicht zustande, weil eine Beschwerde bis vor Bundesgericht das Projekt verzögerte. Diese wurde jedoch 2018 abgewiesen. Der Entscheid gegen den Umzug sei aber vor dem Gerichtsurteil gefallen. Inzwischen sei ein Umzug kein Thema mehr. «Es würde trotzdem Jahre dauern, bis wir dort einziehen könnten, weil unser konkretes Bauprojekt auch noch realisiert werden müsste», sagt Heinz Bürki. Und man habe sich auch in anderen Punkten mit der Eichhof-Grundeigentümerin nicht gefunden.

«Die Studenten sind sehr zufrieden in Kastanienbaum, sie geniessen die tolle Lage mit Blick auf den See», so Bürki weiter. Dass die Schule ablegen ist, störe die wenigsten. «Und jene, die zentraler wohnen wollen, können in den Mattenhof ziehen.»

Die meisten Studenten kommen aus dem Ausland

Das IMI wurde 1991 in Weggis gegründet und zog 1997 nach Kastanienbaum. Die allermeisten Studenten kommen aus dem Ausland. Am stärksten vertreten seien Indonesier, Malayen, Singapurer und Inder. Aus dem EU-Raum kommen rund 10 Prozent der Studenten. Die meisten Absolventen treten nach der Ausbildung eine Stelle im Ausland an. Die Studiengebühr beträgt inklusive Kost und Logis rund 30'000 Franken pro Semester, die Ausbildung dauert für den Bachelor rund 3 Jahre, für den Master nochmals 1 bis 1,5 Jahre. Absolventen müssen ein Gymnasium absolviert haben.

Die Konkurrenz unter den Hotelfachschulen ist im Raum Luzern und in der Schweiz generell sehr gross. «Die Schweiz hat international bezüglich Hotelfachschulen einen sehr guten Ruf», sagt Heinz Bürki. Das IMI versuche sich abzuheben, indem man kleine Klassen führe. «Das kostet etwas, dafür ist die Betreuung intensiver.» Momentan gehe es der Schule gut, die Studentenzahlen würden steigen. Rekrutiert werden diese mit einem Netzwerk von Agenten im Ausland, Marketing und dank Kontakten der Alumni-Vereinigung.

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