Das Honky-Tonk-Festival in Luzern ist seit jeher ein Publikumsmagnet und blieb auch an diesem Freitag seinem Konzept treu: Beizen und Livemusik. Dieses Jahr gab es allerdings Grund zu feiern: Das Beizenfestival findet bereits zum 20. Mal statt.
Zum Jubiläum haben sich die Veranstalter etwas Spezielles für die Besucher einfallen lassen: Sie versorgten die Feiernden auf der «MS Switzerland» beim Bootssteg am Schwanenplatz eine Stunde vor Festivalbeginn mit einem gratis Pasta-Buffet. Denn wer eine lange Konzertnacht durchfeiern will, braucht eine gute Grundlage.
Zudem lockte eine Bier-Happy-Hour aufs Schiff. Ab 19 Uhr strömten rund 7000 Musikbegeisterte in die teilnehmenden Luzerner Beizen. Während des ganzen Abends konnten 44 Bands hautnah erlebt werden. In jedem der 33 Lokale spielten die Liveacts immer zur vollen Stunde. Nach 45 Minuten war jeweils Schluss – die Besucher konnten die 15-minütige Pause zum Lokalwechsel nutzen. Zur vollen Stunde ging es dann wieder weiter. So hatten die Besucher die Chance, am Freitagabend zahlreiche Bands unmittelbar zu geniessen.
Fokus auf regionale und nationale Künstler
An Musikstilen hat es dabei nicht gefehlt: Auf die Ohren gab es einen breiten Stilmix aus Blues, Funk, Soul, Rock, Pop, Singer/Songwriter bis hin zu Latino, Metal und Schlager. Zum ersten Mal mit dabei waren Hip Hop und R ’n’ B. Das Festival setzte dabei wie immer überwiegend auf regionale und nationale Bands. So spielten etwa die Luzerner Popband One Lucky Sperm und die Spassrocker Polly Duster aus Steinen.
So divers wie die Musikstile waren auch die Orte, an denen gespielt wurde. Die Lokalitäten reichten vom «Montana» über den «Quai4», das Hotel Stern bis hin zur «Jazzkantine». Sogar auf drei Schiffen wurde ausgelassen gefeiert und getanzt. In diesem Jahr neu mit dabei waren folgende Lokale: «Parterre Luzern», Bistro Krienbrüggli, «Pikante-Luzern», «Barabas Luzern» und die «Gewerbehalle». Am längsten geöffnet hatte das Hotel Schweizerhof – bis 2 Uhr steppte dort der Bär.
Gute Konzerte für wenig Geld
Den Erfolg des Festivals sehen die Organisatoren Ivo Hug und Simon Märki darin, dass man einen Zeitgeist getroffen habe. Auch nach 20 Jahren überzeuge das Konzept, dass man für gute Konzerte nicht viel Geld ausgeben müsse – ein Ticket war im Vorverkauf bereits ab 22 Franken erhältlich. Weiter sehen die Veranstalter ihre Stärken in der Verpflichtung von regionalen Musikern statt eines Headliners, im Bespielen von stets wechselnden Lokalen und in der Nähe zum Publikum. Dieses komme zudem oft in Gruppen und ziehe von Ort zu Ort, was auch den Shuttlebus überflüssig mache. Auf diesem Weg gebe es auch immer wieder spannende Begegnungen auf den Luzerner Gassen. Selbst alt Bundesrätin Doris Leuthard wurde schon am Honky Tonk gesichtet. Verläuft alles nach Plan, findet der Anlass gemäss den Organisatoren auch im nächsten Jahr wieder statt.