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Musikfest in Hergiswil: Feldmusik Altdorf holt unerwarteten Sieg

Nach zweijähriger Zusammenarbeit ist es dem Dirigenten Yannick Trares gelungen, die Feldmusik Altdorf am 1. Innerschweizer Musikfest in Hergiswil zum Sieg zu führen. Die ungewohnten Klänge des Aufgabenstücks stellten für die Musikanten kein Hindernis dar.
Die Feldmusik Altdorf am Innerschweizer Musikfest in Hergiswil. (Bild: PD, 15. Juni 2019)
Dirigent der Feldmusik Altdorf: Yannick Trares. (Bild: PD, 15. Juni 2019)

(pd/ml) Es war noch früher Morgen, als die Mitglieder der Feldmusik (Femu) Altdorf am vergangenen Samstag, 15. Juni, auf der Bühne der Aula des Schulhauses Grossmatt in Hergiswil Platz nahmen, um sich der Jury des 1. Innerschweizer Musikfestes zu präsentieren. Als die Juroren nach dem Wettbewerbsvortrag das Resultat – 93 Punkte für das Aufgabenstück und 92 Punkte für das Selbstwahlstück – bekanntgaben, atmeten die Musikanten erleichtert auf und freuten sich über die hohe Punktzahl.

Dass ihnen damit der Sieg in der Kategorie der 2. Stärkeklasse Harmonie gelungen sein könnte, dämmerte den Musikern erst im Verlauf der nächsten Stunden, als Konkurrent um Konkurrent antrat, ohne die Punktezahl der Femu überbieten zu können. Selbst als nach dem letzten Vortrag des Wettbewerbs die Jurywertung durch die Lautsprecher erklang, konnten viele Femu-Mitglieder noch nicht richtig glauben, was gerade passiert war. «Sicher, wir waren sehr gut vorbereitet und sind mit einer ausgezeichneten Besetzung angetreten – mit einem Sieg hätten wir aber trotzdem nie gerechnet», so die Femu-Präsidenten Roli Gnos und Philipp Oechslin.

Seit November letzten Jahres haben die Musikanten an ihrem Selbstwahlstück «A Springtime Celebration» von Alfred Reed gefeilt. Nach einer ersten Präsentation am Jahreskonzert vom 13. April begann die eigentliche Feinarbeit. Es galt, möglichst viele rhythmische und intonationsmässige Ungenauigkeiten auszumerzen und intensiv an Dynamik und Ausdruck zu arbeiten. Dabei gelang es dem jungen Femu-Dirigenten Yannick Trares, die Motivation und Spielfreude der Musikanten nicht nur zu erhalten, sondern sogar Woche um Woche zu steigern. «Man möchte meinen, gegen Ende der Probephase hätte eine gewisse Langweile eintreten können – das Gegenteil war der Fall. Je länger wir an den Werken gearbeitet haben, desto mehr Spass hat es uns gemacht und desto beschwingter wurde die Stimmung im Verein», sagte Vorstandsmitglied Christine Ludwig.

Musikanten konnten mit Freude musizieren

Zehn Wochen vor dem Wettbewerb erhielt die Femu das mit Spannung erwartete Aufgabenstück zugestellt: Das Werk «Crystal Magic» von Bert Appermont erzählt – reichlich abstrakt – von verschiedenen Gesteinssorten und wartete mitunter mit sehr gewöhnungsbedürftigen Klängen und Rhythmen auf.

Und trotzdem: «Yannick war von Anfang an total begeistert vom Werk und vermittelte uns seine Interpretation mit lebhaften Bildern und Metaphern. Wir alle fanden so sehr schnell einen Zugang dazu», sagte Lukas Fischer, Präsident der Musikkommission.

Yannick Trares, der die Femu nach bloss zweijähriger Zusammenarbeit zum Sieg am interkantonalen Wettbewerb geführt hat, ist sehr glücklich über die gemeinsame Bestleistung: «Mein Ziel war es, dass die Musikantinnen und Musikanten auch auf der Wettbewerbsbühne frei und mit Freude musizieren. Das haben wir erreicht und darauf können wir aufbauen. Ich bin sehr stolz auf mein Orchester!» Seine Verbundenheit zum Urner Verein stellte der Süddeutsche an der Rangverkündigung am Sonntagabend sogleich unter Beweis, als er im Urner Hirtenhemd auf die Bühne des Festzelts trat, um feierlich und unter tosendem Applaus die Siegerurkunde entgegenzunehmen.

Die Femu Altdorf siegte mit total 185 Punkten vor der Stadtmusik Sursee (183,3 Punkte), der Harmoniemusik Stans (181 Punkte) und sechs weiteren Konkurrenten.

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