Markus Zwyssig
Mit Bärti Würsch ein Interview zu führen, ist gar nicht so einfach. Er sei gerade auf dem Sprung zum Bouldern in Fontainebleau in Frankreich heisst es bei unserer ersten Anfrage. Nach seiner Rückkehr in die Schweiz klappt es aber dann doch. «Reisen, Surfen und Klettern liefert das richtige Feeling», sagt der Weltenbummler. «Die Musik fügt dann all das gut zusammen.»
Am Samstagabend findet im Kellertheater im Vogelsang in Altdorf die Plattentaufe des neuen Albums «Yallingup» von Bärti Würschs Band Al-Berto & The Fried Bikinis statt. Der Titel der Veranstaltung ist ein wenig irreführend, denn physische Tonträger werden heute kaum mehr verkauft. «Auch unsere Musik wird vor allem gestreamt», erklärt Würsch. «CD kauft man höchstens noch an Konzerten als Erinnerung. Das ist dann wie eine Postkarte.»
Einstiger Veranstalter spielt heute selber mit
Vor 10 Jahren haben Al-Berto & The Fried Bikinis zum ersten Mal im «Vogelsang» gespielt. Daran erinnert sich Würsch noch gut: «Raphael Walker hat damals unser Konzert organisiert.» Inzwischen gab es ein paar weitere Auftritte in Altdorf. Offensichtlich verstand man sich von Anfang an bestens. Etwas später ist der Urner als Gitarrist bei der Band eingesprungen und ihr bis heute treu geblieben. Mit dabei ist als Schlagzeuger der Stanser Roli Würsch, der wie Walker in Altdorf wohnt. Zur Band gehört zudem Beat Barmettler am Bass.
Die Musiker spielen nun schon lange zusammen. «Die Lieder entwickeln sich immer weiter, wenn wir sie spielen. Vieles tönt inzwischen anders als auf den Alben.» Auch mit den Songs von «Yallingup» verhält es sich ähnlich. Die Lieder sind seit dem Juli erhältlich. «Wir haben inzwischen ein paar Konzerte gegeben und sie schon des öfteren gespielt. Jetzt sind wir für die Urner gut eingespielt.» Daher sei es nun Zeit, in Altdorf die neuen Lieder vorzustellen und das Album offiziell zu taufen.
Auch Liebeslieder gehören dazu
Vier Alben haben Al-Berto & The Fried Bikinis inzwischen eingespielt. «Bei meinen Songs dreht sich vieles darum, dass man seinen eigenen Weg geht und auf sich selber hört», sagt er. Bei den Selbstbeobachtungen darf man auch mal Schmunzeln («My Brain Is On Vacation»). Nebst lustigen Geschichten dürfen auch Liebeslieder nicht fehlen. Die Musik erinnert zum einen an die Surfmusik von Jack Johnson. Dies vor allem auch wegen der ruhigen Stimme.
Zum andern denkt man an die Weltmusik von Manu Chao. Da sind es die akustische Gitarre und die Texte in Spanisch, welche einen auf den Vergleich bringen. Und weil viele Songs von Al-Berto & The Fried Bikinis recht eingängig sind und leicht ins Ohr gehen, werden sie auch des öfteren im Radio auf SRF 3 und Coleur 3 sowie auf vielen Lokalradiostationen gespielt.
Ein Schweizer mit Wurzeln in Guatemala
Der 45-jährige Würsch ist in Engelberg aufgewachsen. Seine Mutter stammt aus Guatemala. Daher singt er viel auf Spanisch. «Für den Refrain wechsle ich aber dann auf Englisch, damit die Zuhörer auch wissen, wovon ich singe», erklärt Würsch sein Songwriting.
Heute wohnt der Sänger und Musiker in Kriens. «Im Sommer ist das unsere Basisstation», sagt er. Im Winter reise man fürs Surfen nach Portugal und fürs Klettern ins Tessin. Da werde die Wohnung dann untervermietet. «Früher sind wir fürs Surfen bis nach Australien gereist. Heute bleiben wir in Europa.»
Die Plattentaufe von «Yallingup» findet am Samstag, 26. Oktober um 21.30 Uhr statt. An der Abendkasse gibt es noch Tickets.