Sepp Odermatt
Mit dem Engelberger Lied eröffnete der einheimische Jodlerklub am Sonntagabend die gemütliche Wahlfeier für die erste Obwaldner Frau, die wenige Stunden zuvor den Sprung ins Bundeshaus geschafft hatte. Talammann Alex Höchli überbrachte als Erster die Gratulationswünsche der Gemeinde. Er sei überzeugt, dass die gebürtige Engelbergerin, wie auch ihr Vorgänger Karl Vogler, die Anliegen der Bergregion mit aller Vehemenz vertreten werde. In die gleiche Richtung zielte Landammann Josef Hess. Im Namen der vollzählig anwesenden Regierung gratulierte er der 51-jährigen SVP-Politikerin zu ihrem verdienten Wahlsieg mit den Worten: «Obwalden liegt im Herzen der Schweiz und ist einzigartig. Es gilt, das gute Image unseres Kantons zu bewahren und die Anliegen der Bevölkerung von Dorf und Land ernst zu nehmen.»
Im Übrigen hoffe er, dass Monika Rüegger neben Mut, Fleiss und lösungsorientiertem Denken auch ihren ursprünglichen Engelberger Dialekt in Bern behalten werde.
Mit dem legendären Ogi-Spruch «Freude herrscht» begann der Vizepräsident der SVP Obwalden, Christoph von Rotz, seine Lobeshymne auf die Politikerin aus dem Klosterdorf. Nach dem fairen und spannenden Wahlkampf forderte er alle anderen Parteien auf, die Wahl der Gewinnerin zu akzeptieren und Monika Rüegger in der neuen Aufgabe zu unterstützen.
Zum Abschluss dankte die frisch gewählte Nationalrätin allen, die sie auf dem politischen Weg begleitet hatten. «Ich habe nicht nur die Wahl gewonnen; den grössten Gewinn schreibe ich den vielen Begegnungen, Kontakten und wertvollen Gesprächen zu», erzählte die Kantonsrätin und SVP-Kantonalpräsidentin.
Sohn Matteo: «Sie ist bodenständig»
Sie wolle «d’ Heimat nid verluire» und auf dem Boden bleiben, ergänzte die gelernte Metallbauplanerin, die mit fünf Geschwistern auf dem elterlichen Bauernhof Bösleh aufgewachsen ist. Engelberg, die Landwirtschaft und ihre Familie seien das Fundament und gäben ihr Kraft für die Politik, hatte Monika Rüegger im Wahlkampf immer wieder erwähnt.
Was aber sagt Matteo, der jüngste ihrer vier Söhne, zu den Eigenschaften der neuen Obwaldner Nationalrätin? – «Sie ist bodenständig, sympathisch und selbstbewusst. Zudem kann sie gut auf die Leute zugehen und diese überzeugen», glaubt der 14-jährige Gymnasiast zu wissen. Er selber habe sich mit der Politik zwar noch nicht so befasst, verrät Matteo, er sei aber sicher, dass sich seine Mutter für den Kanton Obwalden voll und ganz einsetzen und engagieren werde.