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Zug

Mit Verspätung, aber sichtlich stolz feierte Baar seinen Landammann Martin Pfister

Was lange währt, wird endlich gut: Zwei Jahre nach dem ersten Anlauf konnte der in Allenwinden wohnhafte Zuger Regierungsrat endlich gebührend empfangen werden.
Landammann Martin Pfister und seine Frau Cacilda (links) während des Empfangs. (Bild: Maria Schmid (Baar, 25. Mai 2022))
Stilechte Anreise in einem alten Feuerwehrauto. (Bild: Maria Schmid (Baar, 25. Mai 2022))
Gemeindepräsident Walter Lipp hat beim Empfang auf dem Platz vor dem Schwesternhaus eine Rede gehalten. (Bild: Maria Schmid (Baar, 25. Mai 2022))
Hinter ihnen liegt keine einfache Zeit, über den herzlichen Empfang freuten sich der Landammann und seine Frau aber sichtlich. (Bild: Maria Schmid (Baar, 25. Mai 2022))
Auch die Feldmusik Baar war Teil der Feierlichkeiten. (Bild: Maria Schmid (Baar, 25. Mai 2022))

Martin Mühlebach

Martin Mühlebach

Martin Mühlebach

Martin Mühlebach

Martin Mühlebach

Am Mittwoch, kurz nach 17 Uhr, wurden der Zuger Landammann Martin Pfister und seine Frau Cacilda in einem alten, auf Hochglanz polierten Feuerwehrauto von der Kirche St.Martin zur Rathus-Schüür gefahren. Auf dem vollbesetzten Platz vor dem Schwesternhaus hiess der Baarer Gemeindepräsident Walter Lipp den Zuger Landammann, die zahlreich erschienenen Politgrössen aus Nah und Fern und die Dorfbevölkerung herzlich willkommen zur Landammannfeier.

Walter Lipp sagte schmunzelnd:

«Wir haben bald nicht mehr gewusst, in welchem Jahr wir die Feier budgetieren sollen.»

2019 habe man sich auf 2020 eingestellt, 2021 konnte die Feier ebenfalls nicht ausgerichtet werden. «Umso mehr freuen wir uns, dass es heute möglich ist, unseren Landammann ausgiebig feiern zu können.» Es käme nicht oft vor, dass die Gemeinde Baar einen Landammann feiern dürfe, schob Walter Lipp nach.

Gesundheitsdirektor Martin Pfister begann seine Rede unter dem Titel «Zeit haben in Baar» mit den Worten: «Ein schönes arabisches Sprichwort besagt: Ihr Europäer habt Uhren, wir haben Zeit.» Die Landammannfeier nehme sich heute Abend auf arabische Weise Zeit.

In Anspielung auf die Rede von Walter Lipp befand Pfister: «Die Landammannfeier hält sich nicht an den üblichen Kalender, aber sie findet statt. Die Pandemie hat uns zwar viele Gewissheiten genommen, aber sie konnte uns die Zeit nicht stehlen. Wir feiern dann ein Fest, wenn es soweit ist.» Wir Europäer hätten Uhren, die pünktlich liefen und in der Pandemie aus dem Takt geraten seien. «Heute nehmen wir uns Zeit zum Feiern – quasi mit arabischer Gelassenheit.»

Alte Sicherheiten und Gewissheiten verloren

Nach lobenden Worten über Baar, wo man jene Wärme kenne, die wir Menschen bräuchten, betonte Landammann Martin Pfister: «Die Politik kümmert sich zwar richtigerweise primär darum, dass wir wirtschaftlich erfolgreich sind. Die Wirtschaft ist die Grundlage unseres Wohlstands, sie verfehlt jedoch Wesentliches, wenn Wohlstand nur wirtschaftlich verstanden wird.»

Die Pandemie habe uns alte Sicherheiten und Gewissheiten genommen. Niemand habe vorausgesehen, was wir in den letzten zwei Jahren hätten erleben müssen. Entscheide zu treffen sei für Politiker so schwer wie schon lange nicht mehr gewesen.

Landammann als Hüter von Verantwortung und Vertrauen

«Ähnlich geht es uns mit dem Krieg in der Ukraine. Fassungslos schauen wir auf Ereignisse, die wir so nicht erwartet hätten. In der Unsicherheit rücken wir zusammen. Schauen wir es historisch an, dann sind unsere Zeiten allerdings normale Zeiten. Verlorene Gewissheiten fordern jedoch die Politik immer in ganz besonderer Weise», betonte Martin Pfister. Mitglied des Regierungsrates zu sein, bedeute Verantwortung zu tragen. Das sei ein Privileg.

Wichtigste Ressource des Regierungsrats sei Vertrauen zu schaffen:

«Als Landammann bin ich der Hüter dieses Vertrauens. Bei der Wahl zum Landammann habe ich dem Zuger Kantonsrat versprochen, mich für dieses Vertrauen einzusetzen»,

verriet Martin Pfister. Er schloss seine Rede mit einem Zitat des Schweizer Schriftstellers Lukas Bärfuss: «Der Staatsbürger lebt einerseits von der Vergangenheit, von der Verpflichtung der Tradition – andererseits von der Zukunft, davon, dass die besten Tage noch vor uns liegen und alles was wir schaffen – bloss den Grundstein legt für das Glück der kommenden Generationen.»

Die Feldmusik Allenwinden umrahmte die Feierlichkeiten mit festlichen Klängen. Im Bankettsaal wurde dem Landammann und seiner Frau und den geladenen Gästen ein Festmenü serviert und ein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm geboten. Das offizielle Programm im Gemeindesaal dauerte bis kurz nach Mitternacht.

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