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Mit Rhyner kommt Zug United wieder in die Gänge

Nach der spektakulären Trainerrochade geht für Zug United der Kampf um die Playoff-Qualifikation weiter. Am kommenden Samstag folgt das NLA-Heimspiel gegen Chur.
Trainer Sascha Rhyner während eines Spiels. (Bild: Roger Zbinden (Zug, 23. September 2017))

Ruedi Burkart

Sascha Rhyner ist ein grundsätzlich pragmatisch veranlagter Zeitgenosse. «Der Vorstand hat so entschieden. Wir alle wollen nur das Beste für den Verein», resümiert der 45-Jährige. Grund für Rhyners Aussage: Vor drei Wochen wurde er vom Assistenztrainer der NLA-Truppe von Zug United zum Headcoach befördert. Und hat nun wieder jenes Amt inne, welches er bereits in der vergangenen Saison bekleidet hatte. Der bisherige Trainer der NLA-Mannschaft, der Tscheche Radim Cepek, betreut jetzt wieder die U21-Junioren.

Damit kehrt er dorthin zurück, wo er im Sommer 2017 nach seiner Ankunft in Zug begonnen hatte. «Für die Zukunft von Zug United war diese Entscheidung das Beste», erklärt Vereinspräsident Patrick Trachsel die Trainerrochade.

Zugs NLA-Team steht in der zweiten Saison nach dem Wiederaufstieg. Die Euphorie nach dem über Erwarten guten Abschneiden vor einem Jahr mit der ungefährdeten Playoff-Qualifikation ist der harten Realität in der obersten Liga gewichen, die Leichtigkeit des Siegens ist im sportlichen Alltag abhanden geraten. Vor dem Meisterschaftsunterbruch aufgrund der Weltmeisterschaft in Prag setzte es zwei Niederlagen ab. Am kommenden Samstag empfangen die Zentralschweizer den Tabellensechsten Chur (17 Uhr, Stadthalle), sie selbst stehen in der Rangliste auf Platz acht, nur zwei Zähler hinter den Bündnern.

Kein grosses Thema in der Kabine

Die sportliche Situation präsentiert sich zwar mässig, für eine Mannschaft im zweiten Jahr nach dem Aufstieg indes alles andere als bedrohlich. Warum also die Trainerrochade? Gab es Unruhe im Team? Der alte/neue Headcoach Rhyner verneint: «Wir hatten vorher keine Unruhe im Team, und wir haben auch jetzt keine.

Es wurde die letzten Tage gut und fokussiert trainiert.» Dass jetzt wieder er das Sagen an der Bande hat und nicht mehr Cepek, sei in der Kabine kein grosses Thema gewesen. «Das Team kommt gut damit klar.» Nur er selbst merke einen Unterschied. «Ich habe jetzt wieder mehr zu tun», sagt’s und schiebt noch nach: «Es ist, wie es ist.»

Cepek: «Es wartet viel Arbeit auf uns»

Radim Cepek ist ein ausgewiesener Unihockey-Fachmann. Der 43-jährige Tscheche ist Rekordnationalspieler, führte sein Land als Trainer zu WM-Bronze und wurde 2010 in der Schweiz zum «Coach des Jahres» gekürt, nachdem er Rychenberg Winterthur in den Playoff-Final gecoacht hatte.

Zwei Jahre zuvor stieg er mit Waldkirch St. Gallen als Spielertrainer in die Nationalliga A auf. Und jetzt? Nach nur 12 Partien als Zuger NLA-Trainer – fünf Siege und sieben Niederlagen – wird der hoch dekorierte Trainer entmachtet und in den Nachwuchs zurückbeordert. Obwohl sein Team im Kampf um die Playoffs weiterhin gute Karten hat. Was ist da schief gelaufen? «Gar nichts ist schief gelaufen», kontert Cepek. Mehr zu seinem kurzen Intermezzo an der Zuger NLA-Bande ist ihm nicht zu entlocken.

Auch auf die Frage, warum er, wie Präsident Trachsel erklärte, von sich aus die Rückkehr in den Nachwuchs angeboten habe, verweigert er freundlich aber bestimmt die Aussage. Cepek lakonisch: «Ich schaue vorwärts. Es wartet viel Arbeit auf uns.» Mit «uns» meint Cepek die U21-Junioren, welche zuletzt viermal in Folge als Verlierer vom Feld mussten und in der Tabelle unter den Playoff-Strich durchgereicht worden sind.

Präsident Trachsel: «Wir gehen unseren Weg»

Patrick Trachsel, seit 2016 Zugs Vereinspräsident, hat kein Verständnis dafür, dass die Trainerrochade ein «Zuger Trainer-Theater» sein soll, wie in Fachmedien zu lesen gewesen war. «Wir gehen bei Zug United unbeirrt unseren Weg in die Zukunft. Und dafür haben wir jetzt die Weichen gestellt. Sascha Rhyner hat letzte Saison bewiesen, dass er als Headcoach das NLA-Team in die Playoffs führen kann.

Radim Cepek leistete im Nachwuchs sehr gute Arbeit. Wir setzen die Trainer dort ein, wo sie ihr Potenzial am besten einbringen können.» Vorgefallen sei nichts Gravierendes, fügt der Vorstandsvorsitzende hinzu, jeder könne dem anderen in die Augen schauen.

Cepek selbst sieht seine Arbeit bei Zug United noch lange nicht als erledigt an. «Es gefällt mir im Verein. Ich freue mich auf die nächsten Herausforderungen.» Auch ein Indiz dafür, dass Cepek 2017 gekommen ist, um zu bleiben: Zusammen mit seiner Lebenspartnerin zieht er kommenden Frühling in eine neue Wohnung in Rotkreuz.

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