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Zug

Mit Frauen-Power in die neue Legislatur

Das Zuger Parlament folgte gestern mehrheitlich den Vorschlägen der Fraktionen. Präsidiert wird der Rat von Monika Barmet, ihr zur Seite steht Esther Haas. Als Landammann wurde Stephan Schleiss gewählt, Statthalter ist Martin Pfister.
Vizepräsidentin Esther Haas und Kantonsratspräsidentin Monika Barmet (rechts) freuen sich über die gelungene Sitzung. (Bild: Stefan Kaiser, Zug, 20. Dezember 2018)

Andrea Muff

Neue Gesichter, neue Sitznachbarn, neue Allianzen? Gestern ist der im Oktober gewählte Kantonsrat zum ersten Mal zusammengekommen. Die Wahlen gingen ohne Zwischenfälle vonstatten, die vorgeschlagenen Personen erhielten jeweils die meisten Stimmen. Monika Barmet (CVP/Menzingen) wurde mit 70 Stimmen zur Kantonsratspräsidentin gekürt. In ihrer Rede zur Annahme der Wahl hielt sie fest: «Konstruktive Lösungen waren und sind für mich immer sehr wichtig.» Sie möchte einen effizienten und ruhigen Ratsbetrieb führen. Am gestrigen Morgen musste sie ihre Ratskollegen bereits dreimal mit der Glocke zur Ruhe bitten. Isabelle Menzi (CVP), Finanzvorsteherin der Gemeinde Menzingen, hielt die Laudatio. Mit Weibel und Gemeinderatskollegin Barbara Beck-Iselin (ALG) war sie angereist. «Egal was du tust, du tust es mit Herzblut», sagte Menzi. «Wir Menzinger sind sehr stolz auf dich.» Dies zeigte die Gemeinde gestern Abend mit dem Empfang der Kantonsratspräsidentin (Seite 27). Das Vizepräsidium wurde Usanz gemäss von der Alternative – die Grünen (ALG) beansprucht. Fraktionschef Anastas Odermatt (Steinhausen) schlug Esther Haas (Cham) vor. Diese wurde mit 57 Stimmen als Vizepräsidentin gewählt. Der Gemeindepräsident ihrer Wohngemeinde, Georges Helfenstein (CVP), liess es sich nicht nehmen und ehrte die frisch Gewählte mit einem Blumenstrauss. «Zwei Frauen, die das Zuger Parlament führen, ein historisches Ereignis», freute sich Monika Barmet.

Landammann Schleiss und Statthalter Pfister

Nach der Wahl der Stimmenzähler – Ralph Ryser (SVP/Unterägeri) und Helene Zimmermann (FDP/Risch) – erklärte Alterspräsident Alois Gössi (SP/Baar) den Kantonsrat für konstituiert. Die Kantonsräte, die alten und neuen Regierungsräte zogen zusammen mit vier Tambouren, einem Fähnrich und den Standesweibel vom Regierungsgebäude zur St.-Oswalds-Kirche, wo die Volksvertreter vereidigt wurden. Und zurück im Kantonsratssaal wurden wieder die Stimmzettel ausgeteilt: Bildungsdirektor Stephan Schleiss (SVP) ist für die nächsten zwei Jahren Zuger Landammann. Er wurde mit 72 Stimmen gewählt. Die Ehre erwies ihm auch seine Heimatgemeinde Steinhausen – der Gesamtgemeinderat war vor Ort. Gemeindepräsidentin Barbara Hofstetter (CVP) erzählte humorvoll ein paar Anekdoten. Wie etwa, dass Stephan Schleiss mal Fussball gespielt habe, aber: «Ob man das als Sportkarriere bezeichnen kann, weiss ich auch nicht so recht. Aber ich bin überzeugt, du hast dir Mühe gegeben», so Hofstetter. Als Geschenk überreichte die Gemeindepräsidentin ihm einen Velohelm, damit er seiner Vorbildfunktion nachkommen könne – für die Frisur empfehle sie, stets einen Kamm bei sich zu tragen.

Als Statthalter wurde mit 66 Stimmen der von der CVP-Fraktion vorgeschlagene Gesundheitsdirektor Martin Pfister gewählt. «Er hat die grösst mögliche Legitimation, er wurde mit dem besten Ergebnis wiedergewählt», so Fraktionschef Thomas Meierhans (Steinhausen). Pfister freute sich über die Wahl als Statthalter und «Hüter des Kollegiums».

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