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Nidwalden

Mit drei Stimmen Unterschied: Gemeinderat macht sich an die Planung für ein Trottoir

Knapp stimmten die Emmetterinnen und Emmetter einem Planungskredit über 30'000 Franken zu. Der Gemeinderat plant nun eine sicherere Verbindung für Fussgänger auf der Seelisbergstrasse.
Olivia Käslin unterwegs mit ihrer Tochter Ladina auf der Seelisbergstrasse ohne Trottoir.  (Bild: PD (Emmetten, 14. Oktober 2020))

Matthias Piazza

Wer vom Quartier Hattig-Hostatt zu Fuss ins Dorf geht, muss ohne Trottoir auskommen – noch. Das ändert sich. Die Emmetter haben am Sonntag mit 369 Ja- zu 366 Nein-Stimmen einem Kredit von 30'000 Franken zugestimmt. Die Stimmbeteiligung lag bei 67,53 Prozent. Damit kann sich der Gemeinderat an die Planung für eine Langsamverbindung machen. Geplant ist ein 525 Meter langes Trottoir entlang der Seelisbergstrasse zwischen Blätz und Hattig-Hostatt, mit einem Grünstreifen, allerdings ohne Beleuchtung, weil sich der Abschnitt im Ausserortsbereich befindet. Auf dem rund 180 Meter langen Abschnitt zwischen Sagendorf und dem Knoten Blätz ist kein Trottoir vorgesehen. Die Fussgänger würden dafür die benachbarte, weniger stark befahrene Quartierstrasse Sagendorfstrasse benutzen, ebenfalls ohne Trottoir.

Den Anstoss dazu hatte die Anwohnerin Olivia Käslin gegeben. Sie hatte mit Unterstützung von Nachbarn beim Gemeinderat einen Antrag eingereicht. Darin forderte sie die Planung und Realisierung eines Trottoirs oder sonst einer geeigneten Langsamverkehrsverbindung zwischen Sagendorf und Hattig-Hostatt. Vor einem Jahr stimmten die Emmetter an der Urne mit 52 Prozent dem Antrag zu, mit dem Inhalt, dass sich der Gemeinderat mit der Projektierung auseinandersetzen sollte.

Respekt vor der Abstimmung über den Baukredit

«Ich freue mich sehr, dass der Planungskredit angenommen wurde, auch wenn mir der hohe Nein-Stimmen-Anteil etwas zu denken gibt», sagte dazu Olivia Käslin. Ob es an der geplanten Linienführung gelegen sei oder daran, dass einige Bürger der Meinung seien, dass es bis jetzt auch ohne Trottoir gegangen sei, könne sie nicht sagen.

Umso mehr Respekt habe sie vor der nächsten Hürde, der Abstimmung zum eigentlichen Baukredit. Der Gemeinderat geht von Kosten von rund 435'000 Franken aus.

«Initiantin Olivia Käslin zolle ich grossen Respekt», sagte Gemeindepräsident Toni Mathis. Das doch knappe Resultat, das zur Sicherheit mehrfach ausgezählt worden sei, erkläre er sich, dass für viele Bürger das Kosten-/Nutzenverhältnis bei diesem Projekt nicht stimme.

Abgestimmt wurde coronabedingt auch über die Budgets. Jenes der politischen Gemeinde weist bei einem Ertrag von 4,9 Millionen Franken einen Gewinn von 433'500 Franken aus. Der Steuerfuss bleibt bei 0,95 Einheiten. Ebenfalls deutlich angenommen wurde auch das Budget der Schulgemeinde, das bei einem Aufwand von 3,0 Millionen einen Mehraufwand von 236'900 Franken aufweist. Der Steuerfuss bleibt bei 1,27 Einheiten.

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