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Obwalden

Mit dem Metall aufgewachsen: Jetzt kann Mauro Gasser sein Können an den «Swiss Skills» beweisen

Der Metallbauer aus Lungern hat sich an der Vorselektion für die «Swiss Skills» qualifiziert. Damit gehört er zu den schweizweit besten 16 Metallbauer-Lehrabgänger dieses Jahres.
Daran hat er Spass: Mauro Gasser schleift an einem Metallteil in der Werkhalle der Wolfisberg Metallbau AG. (Bild: Manuel Kaufmann (Sarnen, 11. August 2022))

Manuel Kaufmann

Wenn Mauro Gasser durch Sarnen fährt, wird ihm bewusst, warum er Metallbauer geworden ist. Mit Stolz kann er auf die vollendeten Projekte schauen, an denen er als Lernender bei der Firma Wolfisberg Metallbau mitgearbeitet hat. «Man sieht, was man gemacht hat», sagt er. Das sei das Beste an seinem Beruf.

Der 19-jährige Lungerer brennt für seinen Beruf. «Die Ferien kommen mir manchmal zu lange vor», sagt er. Bei einem Metallbauer dreht sich – wie es der Name schon verrät – alles um Metall. Mauro Gasser findet dies aber alles andere als eintönig. «Jedes Teil, das ich anfertige, ist anders als das nächste.»

Dass Mauro Gasser seinen Beruf mag, ist wohl auch ein Grund, warum er ihn so gut beherrscht. Denn der Obwaldner hat sich als einziger Urschweizer für die Berufsmeisterschaft «Swiss Skills» qualifiziert. Dafür musste er sich in einer Vorselektion gegen Berufskolleginnen und -kollegen durchsetzen.

Genaues Arbeiten unter Zeitdruck gefragt

Innerhalb von fünf Stunden ein Windrad aus Metall anfertigen, lautete die Aufgabe. «Wir mussten Schweissen und Schleifen – eigentlich die typischen Arbeiten, die wir auch in unserem Alltag verrichten», so Gasser. Doch diese Aufgabe war deutlich intensiver als gewohnt. Noch nie habe Mauro Gasser so geschwitzt bei seiner Arbeit. «Nach diesen fünf Stunden habe ich nur noch gezittert.»

Die Teilnahme an der Vorselektion war freiwillig. Gross vorbereitet habe er sich darauf nicht. Viel mehr wollte er es einfach mal versuchen. Zufrieden war er mit seinem Windrad nicht wirklich. Umso erstaunter war er, als er einige Wochen später die Einladung nach Bern zu den «Swiss Skills» erhielt.

«Die ‹Swiss Skills› werden wohl noch intensiver als die Vorselektion», vermutet der Lungerer. Vom 7. bis am 10. September schweissen und schleifen 16 Metallbauer um den Schweizer-Meister-Titel. Die Teilnehmer erhalten am ersten Tag einen genauen Plan, wie das Prüfungsteil am Ende aussehen soll. Anschliessend haben sie vier Tage Zeit, daran zu arbeiten. Von grossen Stahlträger bis hin zu kleinen Aluminiumblechen muss alles eingebaut werden. «Der ganze Beruf in einem Teil», sagt Mauro Gasser.

Mauro Gasser hinterlässt auch beim Thema «Swiss Skills» einen gelassenen Eindruck. Klar wird er sein bestes geben. Aber wenn es nicht klappt, waren andere besser. «Ich will herausfinden, wo ich stehe», sagt er. Ausserdem könne er bereits Stolz sein, dass er sich unter den besten 16 Metallbauer-Lehrabgängern dieses Jahres befinde.

Einmal Metall, immer Metall

Eigentlich war der Weg zum Metallbauer für Mauro Gasser schon vorgespurt. Denn seinem Grossvater gehört die Imfeld Metall- und Stahlbau AG in Lungern. So sei er quasi mit dem Metallbau aufgewachsen. «Ich half in den Schulferien oft im Betrieb mit», sagt er.

Beim Schnuppern habe er sich auch den Beruf Polymechaniker zweimal angeschaut. Dieser habe ihn jedoch nicht überzeugt. Und nach dem ersten Schnuppertag als Metallbauer sei für ihn klar gewesen: «Das will ich werden!»

In Zukunft möchte Mauro Gasser vielleicht noch eine Weiterbildung zum Konstrukteur machen. Auch Arbeiten im Ausland könnte sich der Lungerer vorstellen. Insbesondere grössere Metallkonstruktionen wie Seilbahnen oder den Stahlbau für Hochhäuser in den USA faszinieren Mauro Gasser. Einen konkreten Plan hat der Lehrabgänger noch nicht. Nur eines ist für ihn klar. Das Material wird er nicht wechseln: «Ich werde immer beim Metall bleiben.»

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